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Sternenfaust - 179 - Zwei Schicksale für Shesha'a

Sternenfaust - 179 - Zwei Schicksale für Shesha'a

Titel: Sternenfaust - 179 - Zwei Schicksale für Shesha'a
Autoren: Andreas Suchanek
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dazu ansetzte, das Schott zu öffnen. Shesha’a verließ sich nicht darauf, dass das ohne den entsprechenden Autorisierungscode nicht möglich war. Der Virus konnte auch diese Funktion ausgeschaltet haben. Sie betätigte den Öffnungsmechanismus für das Hangarschott. Erleichtert stellte sie fest, dass der noch funktionierte. Das Außenschott des Hangars öffnete sich. Shesha’a deaktivierte das Kraftfeld, das die Luft im Hangar hielt.
    Der Fremde bemerkte, in welcher Gefahr er sich befand. Doch es war zu spät. Das Kraftfeld erlosch, die Luft entwich in das kalte Vakuum des Alls.
    Shesha’a hielt sich nicht mit fruchtlosen Spekulationen über das Geschehen auf. Sie schloss das Hangarschott und ließ sich über das Funkgerät des Gleiters einen Statusbericht von der Zentrale geben, während sie darauf wartete, bis die Scanner wieder Normalwerte im Hangar anzeigten. Was sie erfuhr, zeigte ihr, dass die Lage sehr ernst war. Der Virus hatte bereits einen großen Bereich der Stationssoftware des Betriebssystems kontaminiert, ehe es gelungen war, seine Ausbreitung mit einer Notfallsperre zu stoppen. Die Techniker arbeiteten fieberhaft daran aufzudecken, wie er überhaupt in das Gehirn der Station hatte eingeschleust werden können. Kommandantin Kishna’i hatte bereits die Herrscherin über den Vorfall informiert.
    Als der Sauerstoffgehalt wieder dem Normwert entsprach, hangelte sich Shesha’a durch den immer noch auf der Seite liegenden Gleiter zum Schott und stieß es auf. Im selben Moment explodierten vier weitere Raumgleiter. Scharfkantige Splitter flogen heran und zerfetzten Shesha’as Schuppen. Druckwelle und Feuer brachen über sie herein und rissen sie mit sich hinfort.
     
    *
     
    SEK STERNENFAUST II, Sol-System
    Spacedock 13
    9. Dezember 2257
     
    Neue Zeitlinie – ohne
    »STERNENFAUST«-Zwischenfall
     
    Dana Frost sank in ihren Konturensessel. Sie hatte sich in ihren Bereitschaftsraum zurückgezogen, um so dem Trubel auf der Brücke wenigstens für einige Stunden zu entkommen. Vor ihr auf dem Tisch lag ihr mobiles Pad mit den abzuzeichnenden Berichten, Urlaubsgesuchen, Versetzungsanfragen und den zu sichtenden Personalakten. Sie machte nicht einmal den Versuch, sich damit zu beschäftigen.
    Der Gedanke, dass Lieutenant Commander Stephan van Deyk schon seit vielen Monaten tot war und sie die ganze Zeit über mit seinem Klon gearbeitet – ihm vertraut hatte, machte ihr immer noch schwer zu schaffen.
    Dana hatte die Tür zu ihrem gaussröhrengroßen Bereitschaftsraum entgegen ihrer sonstigen Angewohnheit geschlossen, denn auch den Blick auf den davor liegenden Besprechungsraum konnte sie nicht ertragen. Von ihrem Platz aus blickte sie sonst genau auf den Sitz, in dem van Deyk immer gesessen hatte.
    Ihr Blick wanderte über die digitalen 3D-Bilderrahmen an der Wand des Raumes. Ihre Eltern lächelten, in einer innigen Umarmung verbunden, in das Aufnahmefeld. Ihre Schwester Tebia blickte grimmig drein, wie so oft, wenn jemand versuchte, sie zu fotografieren. Tebias Mann Ken Takeda machte das wieder wett, indem er herzlich lächelte. Darunter folgten Michelle, Danas Nichte, ihr Neffe Allan und – natürlich – ihre shishenische Adoptivschwester Shesha’a. Wenn die Gemini siegen, wird keiner von uns überleben – zumindest nicht als Original. Ein entsetzlicher Gedanke.
    Die Ungewissheit darüber, ob Stephan van Deyk der einzige Klon auf der STERNENFAUST gewesen war, machte sie nervös. Dr. Sparker hatte zwar deutliche Fortschritte dabei erzielt, die Grundlage für eine Enttarnung von Gemini-Agenten zu legen, doch da sie von van Deyks { * } Doppelgänger ermordet worden war, mussten sich nun andere Wissenschaftler in die Materie einarbeiten.
    Einstweilen hatte ihr Zweiter Offizier, Lieutenant Commander Robert Mutawesi, die Pflichten von Stephan van Deyk übernommen. Während das Schiff in Spacedock 13 lag und auf seinen nächsten Einsatzbefehl wartete, musste Dana die Personalakten durchsehen. Es gab eine Menge Bewerber für den Posten ihres Ersten Offiziers. Kein Wunder, denn die STERNENFAUST war für manche Mitglieder des Star Corps schon eine Legende. Ebenso ihr Captain.
    »Brücke an Captain Frost«, erklang die Stimme von Lieutenant Susan Jamil aus dem internen Kom-System.
    »Was gibt es Lieutenant?«
    »Ma’am, ein Bergstrom-Anruf von Admiral Takato.«
    Das war sicherlich der so lange erwartete Einsatzbefehl. »Stellen Sie durch.«
    Susan Jamil bestätigte. Sekunden später erschien auf dem in Danas
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