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Sternenfaust - 179 - Zwei Schicksale für Shesha'a

Sternenfaust - 179 - Zwei Schicksale für Shesha'a

Titel: Sternenfaust - 179 - Zwei Schicksale für Shesha'a
Autoren: Andreas Suchanek
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direkt über der Tür eine handtellergroße Linse in blauem Licht. Ein Sensorstrahl tastete zuerst sie selbst, dann Soshak und Benshuna’a ab. Nach der Positiverkennung begann sich das Schott zu kräuseln und formte die festgelegte Öffnung.
    Auch hier hatten die Techniker ganze Arbeit geleistet. Das Nano-Titan konnte durch programmierte Naniten in eine neue Form gebracht werden. Schotts flossen auseinander, um nach dem Passieren des jeweiligen Shisheni wieder fugenlos mit der Wand zu verschmelzen. Einzig Geruchsmarkierungen machten kenntlich, wo sich überhaupt ein Schott befand.
    Shesha’a trat durch die Öffnung, hinter der sich in insgesamt zweiundzwanzig Reihen zu jeweils elf Schiffen die Jäger und Gleiter befanden. Ein fremder Geruch stieg ihr in die Nase, der hier nichts zu suchen hatte.
    Eindringlinge!
    Auch Soshak und Benshuna’a hatten den verdächtigen Geruch wahrgenommen und nahmen instinktiv Verteidigungshaltung ein. Bevor jedoch einer von ihnen Alarm auslösen konnte, stieg ein gewaltiger Feuerball an der Stelle empor, an der der Prototyp des ersten Baryonen-Gleiters verankert war. Die Druckwelle schleuderte Shesha’a gegen die Wand und die beiden anderen durch die noch offene Tür aus dem Hangar, die sich augenblicklich schloss, als die Sicherheitsprotokolle aktiviert wurden. Dichter Rauch breitete sich im Hangar aus und bildete eine graue Wand.
    Shesha’a kam auf die Beine. Ihr Geruchssinn erfasste die Eindringlinge, während sie sich fragte, wie es denen gelungen war, an allen Sicherheitsroutinen vorbei an Bord der Station zu gelangen.
    Der zweite Baryonen-Gleiter explodierte in ihrer unmittelbaren Nähe. Die Druckwelle erfasste sie und riss sie mit sich fort.
     
    *
     
    Der Aufprall presste Shesha’a die Luft aus dem Leib. Trotzdem rollte sie ihren Schlangenkörper rechtzeitig ab, und entging so schwereren Verletzungen.
    Noch immer quoll dicker Rauch durch den Raum, obwohl die Absauganlage ihre Arbeit unverzüglich aufgenommen hatte. An mehreren Stellen züngelten Flammen empor. Shesha’a sprang zur nächstgelegenen Wand. Auf eine Berührung ihrer Finger manifestierte sich eine Touch-Konsole, flimmerte kurz – und verschwand in einem Regen aus einzelnen Pixeln. Das hätte nicht passieren dürfen, denn die Wände gerade im Hangar waren so konstruiert, dass die Interface-Funktion selbst von der heftigsten Explosion nicht beeinträchtigt wurde, solange die nicht die gesamte Wand zerstörte.
    Die einzige Erklärung war ein Computervirus. Doch wie, bei allen Göttern, hatte der installiert werden können? Shesha’a blickte auf den Kommunikator am Gelenk ihres Feinarms. Das Gerät war beim Sturz beschädigt worden und funktionsunfähig. Ein Kontakt zur Zentrale war also erst einmal unmöglich. Aber Benshuna’a und Soshak hatten bestimmt schon den Sicherheitsalarm ausgelöst.
    Vor ihr teilte sich der Rauch. Drei glitzernde Sphären, hinter denen dunkle Silhouetten waberten, glitten auf sie zu. Einer der Schatten hob die Hand, in der sich die Umrisse einer klobigen Handfeuerwaffe abzeichneten. Als der Strahl die Waffe verließ, traf er nur noch den leeren Boden. Shesha’a hatte sich bereits in die Luft katapultiert.
    Bevor der Fremde einen weiteren Schuss abgeben konnte, tauchte sie selbst in den dichten Rauch ein, der zwar ihren Geruchssinn ebenso wie ihr Sehvermögen beeinträchtigte, doch solange sie in der Lage war, sich mit den Wärmesensoren ihrer Haut ein ungefähres Bild von der Umgebung zu machen, konnte sie sich noch immer gut genug orientieren.
    Wütende Rufe drangen an ihr Ohr – in Solar . Shesha’as Schuppen raschelten vor Verblüffung, als sie erkannte, dass es Menschen waren. Der fremdartige Geruch, den sie vorhin wahrgenommen hatte, passte nicht zu Menschen. Irgendetwas stimmte hier nicht.
    Sie öffnete eine Wartungsklappe an einem der Raumgleiter. Dahinter kam ein Gewirr aus Kabeln zum Vorschein. Schnell zog sie ihre Morax-Waffe aus der Halterung an ihrem Bauchgurt und durchtrennte das Kabel. Einmal mehr dankte sie den Göttern, dass dieses nützliche Werkzeug, das aus dem Nachbau einer erbeuteten Morax-Mono-Klinge { * } hervorgegangen war, mittlerweile zur Standardausrüstung der Ersten Sh’gash gehörte.
    Das Kabel ließ sich mit Leichtigkeit noch ein Stück aus dem Raumgleiter hervorziehen. Shesha’a legte es auf den Boden und trennte einen Teil der Ummantelung mit der Mono-Klinge ab. Bevor der erste Fremde heran war, sprang sie in den Gleiter. Wie jeder andere Shisheni
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