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Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes

Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes

Titel: Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes
Autoren: Thomas Höhl & Andreas Suchanek
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leuchtenden Schatten vor dem Schott zeigten sich von dem Virus jedoch völlig unbeeindruckt.
    Die Fremden hatten in ihrem Tun innegehalten. Regungslos blickten sie in das Aufnahmefeld der Kamera.
    »Warum fallen die nicht um?«, murmelte Fähnrich Geary neben ihm.
    »Dafür gibt es viele Erklärungen«, gab Ash zurück. Mit einer Handbewegung zoomte er die Silhouetten näher heran. Dann fuhr er fort: »Möglicherweise schützt der Schild vor den Nano-Partikeln. Oder aber die Fremden tragen unter dem Schutzschirm noch einen Raumanzug. Vielleicht ist ihre Haut sogar undurchlässig gegenüber dem Virus.«
    »Aber sie bewegen sich nicht mehr.« Geary war ins Flüstern verfallen.
    Ash runzelte die Stirn. »In der Tat.«
    »Mehr haben Sie dazu nicht zu sagen?«
    »Was erwarten Sie von mir? Ich weiß nicht, mit wem oder was wir es zu tun haben. Dieser Bio-Hazard war unsere letzte Option. Augenscheinlich wirkt er sich irgendwie auf die Unbekannten aus.«
    Die fünf Silhouetten im Aufnahmebereich des Kamera-Feldes verharrten noch immer. Die dunklen Schemen – sie ähnelten aufrecht gehenden Schatten – bewegten sich jedoch im Bereich der Energiehülle. Der Vorderste gestikulierte, während der Schatten zu seiner Linken auf ein Gerät zu starren schien, vermutlich einen Scanner. Einige Schritte hinter den Schatten konnte Ash ein paar Beine erkennen. Der dazugehörige Marine lag am Boden; aller Wahrscheinlichkeit nach war er so tot wie all seine Kameraden.
    Die Fremden nahmen ihre Arbeit wieder auf. Ash hatte auf den Monitoren verfolgt, wie die Unbekannten sich Zugang zur Station verschafften hatten. In einer Explosion aus molekular zerteiltem Stahlstaub war das Hindernis – die Außenhülle – verpufft. Warum setzten die Schatten das gleiche Verfahren nicht auch hier ein?
    Überflüssige Fragen, in der jetzigen Situation völlig bedeutungslos. Der vorderste Schatten hob die Hand, und drückte einen kleinen Kasten an das Schott der Krankenstation. Es war nicht schwer zu erraten, dass auch dieses Hindernis bald fallen würde.
    »Was können wir noch tun?«, fragte Fähnrich Geary.
    Ash zuckte mit den Schultern. »Nichts«, sagte er trocken. Wahrscheinlich klang seine Stimme gerade gleichgültig. »Vermutlich sind wir die einzigen Personen auf der gesamten Station, die überhaupt noch am Leben sind.«
    »Das klingt so, als hätten Sie sich mit Ihrem Tod bereits abgefunden.«
    »Ich kann Ihnen versichern, ich bin keineswegs scharf darauf, heute den Löffel abzugeben«, entgegnete Ash. »Leider ändert das an der Situation rein gar nichts.«
    Elektrische Entladungen zuckten über die Oberfläche des Schotts. Mit einem Zischen fuhr das letzte Hindernis zwischen den Fremden und ihnen beiden zur Seite.
    Als die Kristallschirme in die Krankenstation glitten, vergaß Ash für einige Augenblicke all den Schrecken, den die Unbekannten angerichtet hatten. Wie gebannt hing sein Blick an den funkelnden Kristallschirmen. Sie waren so rein. Tausende von Kristallen schienen das Licht zu brechen und die Schemen im Inneren in eine Hülle aus Energie zu tauchen.
    Die Fremden zerrten ihn brutal in die Realität zurück, als einer von ihnen die Hand hob, seine Waffe aktivierte und damit das Leben von Fähnrich Geary auslöschte.
    Kraftlos fiel der Körper des jungen Mannes zu Boden.
    Bedauernd schloss Ash die Augen und wartete auf seinen eigenen Tod. Als er nach einigen Sekunden noch immer keinen Schmerz verspürte und sich auch nach wie vor seiner selbst bewusst war, öffnete er die Augen.
    Die Fremden hatten sich in einem Halbkreis um ihn aufgebaut. Schweigend, reglos, die Waffen gesenkt.
    »Worauf wartet ihr?«
    Keine Reaktion.
    »Verdammt, was wollt ihr hier?« Ash warf verzweifelt die Arme in die Höhe.
    Einer der Unbekannten hob hinter dem Kristallschirm seine Hand. Sie deutete direkt auf Ash.
    »Sie werden uns helfen, einen Nanoviren-Stamm zu entwickeln, der die Stabilität der Kristalle nicht mehr beeinflusst«, erklang eine mechanische Stimme. Woher wussten die Fremden von der Schwäche des Lasers?
    »Ich werde Ihnen nicht helfen«, erklärte Ash kategorisch. »Was auch immer Sie von mir erwarten, ich werde keinen Feind der Solaren Welten bei der Optimierung einer tödlichen Waffe unterstützen.«
    »Wir werden sehen«, drang die verzerrte, aber zweifellos menschlich klingende Stimme unter dem vordersten Kristallschirm hervor.
    Der Schatten zögerte nicht länger. Ohne ein weiteres Wort hob er in einer fließenden Bewegung die Waffe und
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