Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes

Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes

Titel: Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes
Autoren: Thomas Höhl & Andreas Suchanek
Vom Netzwerk:
Mister Frey, schüttelte schließlich unmerklich den Kopf und schloss Lindas Vater die Augen.
    Als Kazuma aufstand, sah er, wie Linda den Würfel, den sie von ihrem Vater erhalten hatte, in ein Gerät steckte.
    »Was ist das?«, wollte Kazuma von ihr wissen.
    »Ein X-Raum-Transceiver«, antwortete Linda kalt.
    »Ein was?«, fragte Kazuma verwirrt.
    »Ich übertrage damit die Daten des Speicher-Chips«, erklärte sie abwesend.
    »An wen?«, wollte Kazuma wissen.
    »An die Angreifer natürlich«, sagte Linda, griff nach dem Thermostrahler und feuerte.
    Kazuma hatte noch immer nicht verstanden. Selbst, als sich der grauenvolle Brandschmerz auf seiner Brust ausbreitete, als er zu Boden stürzte und erfolglos nach Luft rang, hoffte ein Teil von ihm noch immer auf irgendeine einleuchtende Erklärung.
    Das Gerät in Lindas Hand gab einen Pieplaut von sich. Offenbar war die Transmission abgeschlossen.
    Linda warf es achtlos zu Boden, richtete den Thermostrahler darauf und feuerte. Gerät und Speicherchip verschmorten zu einem Klumpen.
    Noch immer bekam Kazuma keine Luft. Er würde hier am Boden ersticken. Hilflos streckte er die Hand aus und blickte Linda ins Gesicht, nur um zu erkennen, dass diese feindselige Fratze nicht seine Linda war.
    »Was habt ihr mit ihr gemacht …«, keuchte er mit dem letzten Atem, der noch in ihm war.
    »Gegen diesen Feind könnt ihr nichts ausrichten«, sagte Linda und lächelte. »Um dich ist es schade, aber leider, Kazuma, haben wir für dich keine Verwendung. Das hat mein Vater sehr gut erkannt. Mehr als Durchschnitt bist du nicht. So durchschnittlich wie der Rest der Menschheit. Gegen uns habt ihr keine Chance. Wir sind euch nicht nur in jeder Hinsicht überlegen. Wir sind auch ein Feind, der den Tod nicht fürchtet.«
    Mit diesen Worten richtete Linda den Thermostrahler auf sich selbst und drückte ab.
    Kazuma riss vor Schmerz und Entsetzen die Augen auf. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, er konnte nur fassungslos dabei zu sehen, wie Lindas toter Körper zu Boden stürzte.
    Dann wurde auch für Kazuma alles schwarz. Das Blut rauschte in seinen Ohren, der Schmerz auf seiner Brust quälte ihn grausam, bis er endlich das Bewusstsein verlor.
     
    *
     
    »Die fremden Beiboote legen von der Station ab«, meldete Maxie Toober.
    Dana verfolgte weiterhin die Energieanzeige des Scans auf ihrer Konsole. Der kritische Bereich war inzwischen erreicht. In wenigen Augenblicken würde die Station explodieren.
    Die Skala auf ihrem Display war mittlerweile tiefrot eingefärbt. Sie verzichtete auf eine Nachfrage bei Lieutenant Commander Mutawesi. Er gab sein Bestes, das war offensichtlich. Sein Gesicht war verkniffen, während er mit den Fingern auf die Touch-Konsole hämmerte. Die aufeinandergepressten Lippen sprachen Bände.
    Aufseufzend ließ ihr Taktikoffizier die Schultern hängen, bevor er sich zu ihr und Lieutenant Commander van Deyk umwandte. »Es tut mir leid. Ma’am, Sir, ich kann nichts mehr tun. Die Firewall blockiert mich, die Ports lassen sich von außen nicht öffnen.«
    Eine Explosion, die in all ihrer grausamen Farbenpracht auf dem Monitor der Brücke erblühte, enthob Dana einer Antwort. Die Raumstation im Sternstein-System hörte auf zu existieren.
    Das herzliche Lachen von Liam Nerhus, die Kompetenz des Exomediziners Ashkono Tregarde, das wissenschaftliche Know-how von Professor Schmetzer und das Leben vieler anderer, die wie sie hier draußen waren, um die Wunder des Alls zu erforschen – all das verging in einer tödlichen Blume aus explosionsartig freigesetzter Fusionsenergie, die sich im All entfaltete.
    »Ich habe die Beiboote vom Ortungsschirm verloren«, sagte Lieutenant Toober.
    Dana dachte, dass die STERNENFAUST wohl ohnehin nichts hätte ausrichten können. Doch sie behielt diese Gedanken für sich.
     
    *
     
    Die Bilanz war verheerend. Die Unbekannten hatten ungeheuerliche Schäden auf der Kolonie zurückgelassen. Von der solaren Nidesy-Kolonie hatte man bislang keinen einzigen Überlebenden gefunden, und auch Chuuck-Chuuck, die größte Chaarck-Stadt des Planeten, schien unwiederbringlich verloren.
    Nachdem Dana ihren Bericht an Admiral Takato geschickt hatte, befand sie sich wieder auf dem Weg zu Spacedock 13. Die Sensoraufzeichnungen vom Angriff der Fremden waren über den verschlüsselten Bergstromfunk an das Hauptquartier übermittelt worden. Spezialisten würden sich damit befassen und Taktik wie Technik der Unbekannten analysieren.
    Dana hatte sich in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher