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Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes

Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes

Titel: Sternenfaust - 175 - Der Schatten des Feindes
Autoren: Thomas Höhl & Andreas Suchanek
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drückte ab.
    Gleißender Schmerz raste durch Ashs Körper. Dann wurde alles schwarz.
     
    *
     
    »Es sieht schlimm aus«, keuchte Linda.
    Und damit hatte sie alles andere als übertrieben.
    Nach stundenlanger Suche hatten sie endlich das Signal der Schiffssignatur des Firmengleiters aufspüren können. Wie sie befürchtet hatten: Er war abgestürzt.
    Der Sandsturm hatte nachgelassen, doch noch immer verdunkelte der Qualm von Chuuck-Chuuck den Himmel. Das Feuer hatte sich über das Gras ausbreiten können, wegen des feuchten, fast tropischen Klimas von Sternstein VI jedoch nur sehr langsam.
    Glücklicherweise hatten die Sicherheitskräfte den an die solare Nidesy-Kolonie angrenzenden Wald rechtzeitig mit einem gezielten Gegenfeuer weggebrannt, sodass sie das Feuer hier nicht erreichen konnte.
    Der Gleiter war in verbranntem Buschgehölz niedergegangen. Überall schwelten die dünnen Halme. Der Bioscanner hatte ergeben, dass das durch die Feuersbrunst entstandene Gemisch aus Brandgasen noch nicht giftig war. Doch es kratzte in den Lungen.
    Der Gleiter von Mister Frey war ein einziges Wrack. Es war kaum vorstellbar, dass darin noch jemand lebte. Der Scanner versagte, was an den Spuren der M-Strahlung – einer Schutzeinrichtung vor unerlaubten Scans – und erhöhten elektromagnetischen Strahlungswerten lag.
    Kazuma drehte sich zu Linda um, die zum Gleiter geeilt war und nun mit einem dreißig Zentimeter langen Gerät zurückkehrte.
    Es war ein Thermostrahler, wie ihn normalerweise nur Marines des Star Corps hatten.
    »Nicht schlecht«, sagte Kazuma. »Allerdings solltest du damit nicht den Treibstofftank des Gleiters treffen. Ich möchte nicht bis zu den Knien im flüssigem Wasserstoff stehen.«
    »Ich passe schon auf«, sagte sie. Ihr Gesicht war aschfahl, doch äußerlich wirkte sie ruhig und hoch konzentriert.
    Muss wohl in der Familie liegen , dachte Kazuma und kam sich im gleichen Moment wieder ein wenig klein vor.
    »Ich versuche, die Seitentür aufzuschweißen«, sagte Linda.
    Kazuma suchte nach einem langen Gegenstand und fand ihn auch.
    Als er zurückkehrte, hatte Linda bereits begonnen. Der Thermostrahler durchtrennte die Karosserie wie Butter. Nach dem ersten Schnitt presste er den Stab in den Spalt und konnte schließlich das Metallteil herausdrücken.
    In diesem Moment kam eine blutverschmierte Hand zum Vorschein.
    »Vater«, rief Linda, und da konnten sie beide sehen, dass die Hand zuckte.
    »Vorsichtig«, rief Kazuma. »Kümmere dich um das Dach des Gleiters.«
    Kazuma hielt die Dachscheibe fest, während Linda ein weiteres Stück herausschnitt. Sobald das Teil vom Rest der Karosserie abgetrennt war, war es plötzlich irrsinnig schwer, und Kazuma musste dafür sorgen, dass es nicht auf den Verletzten herunterkrachte.
    Schließlich war die Öffnung groß genug, und Kazuma konnte Mister Frey vorsichtig aus dem Wrack herausziehen.
    Der Geschäftsmann war voller Blut. Sein graues aber noch immer sehr volles Haar klebte an seinem Kopf.
    Mister Frey wollte etwas sagen, doch er spuckte nur Blut.
    »Halten Sie sich lieber ruhig, Mister Frey«, sagte Kazuma. »Wir müssen versuchen, Sie zu einer medizinischen Einrichtung zu bringen.«
    Doch Mister Frey schüttelte den Kopf, und schließlich murmelte er: »Ich weiß, wann das Spiel aus ist.«
    Kazuma brachte es nicht über sich, ihm erneut zu widersprechen. Mister Frey lag im Sterben, daran gab es keinen Zweifel. Die äußeren Verletzungen waren nicht so schlimm, dennoch verlor er mehr und mehr Farbe im Gesicht. Kazuma vermutete heftige innere Blutungen.
    »Passen Sie auf meine Tochter auf«, murmelte er und sah Kazuma mit trüben Augen ins Gesicht.
    Linda ergriff nun die Hand ihres Vaters.
    »Du hast einen guten Fang gemacht, Linda«, röchelte Mister Frey. »Nimm Kazuma, werde glücklich, und halte dich von Silverman & Gail fern. Das sind Verbrecher.«
    Kazuma verstand nicht ganz. Redete der Mann im Fieber?
    »Hier«, sagte er zu Linda und steckte ihr mit zitternden Fingern einen kleinen Würfel zu. »Darin sind alle Firmendaten enthalten. Und alle Aufzeichnungen über das Daten-Leck. Vielleicht können ja die Behörden rausfinden, wer die Verteidigungsanlagen deaktiviert hat, um den Angreifern Zugriff zur Kolonie und zur Station zu geben.«
    In diesem Moment fiel der Kopf von Mister Frey kraftlos nach hinten.
    Linda hielt noch immer seine Hand, dann richtete sie sich auf.
    »Linda, es tut mir so leid«, sagte Kazuma. Er fühlte noch einmal nach dem Puls von
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