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Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil

Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil

Titel: Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil
Autoren: Anonymous
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es sich nicht sonderlich aus. An den Stellen, an denen das Dach aus Ästen und Blättern freie Sicht auf den Himmel über Gandaron V erlaubte, konnte Dana nur das trübe Meer aus Wolken ausmachen, das den Planeten schon umhüllt hatte, als sie ihn auf der Brücke der STERNENFAUST zum ersten Mal zu sehen bekommen hatte. Die zumeist hellgrauen Schwaden wirkten wie eine zusammenhängende Masse; ein zäher Teig, der sich träge wand und zog, Wirbel bildete und keine Form lange beibehielt. Der Anblick hatte etwas Bedrohliches.
    Der Regen war so schnell vergangen, wie er gekommen war. Nun standen Dana, Lieutenant Benson, Sergeant Seyam und die beiden anderen Marines hinter dem Wrack der SF-7 und besprachen ihre nächsten Schritte. Private Sanders war noch immer zu schwach, der Unterredung beizuwohnen, und Private Curdins Zustand hatte sich überraschend verschlechtert. Offenbar litt er an inneren Verletzungen, die Private Messings Notuntersuchung entgangen waren.
    »Die Strahlungswellen von V5879 Gandaris, die unseren Fall einleiteten«, fasste Lieutenant Carol Benson gerade zusammen, »brachten uns nicht allzu weit vom Kurs ab, doch der Sturz durch die Atmosphärenstürme setzte uns arg zu.«
    Sie hatte versucht, die kläglichen Reste des Bordcomputers zu nutzen, um einen Ortungsscan durchzuführen, doch die beschädigte Technik hatte ihren Bemühungen nicht lange standgehalten.
    Lieutenant Benson studierte auf einem e-Pad die Karten, die einst von den Burhoffs erstellt worden waren. Mangels Bordcomputer musste sie händisch errechnen, in welcher Region das Shuttle wohl abgestürzt war.
    Es hatte eine Weile gedauert, aber inzwischen, so hatte Lieutenant Benson zu Beginn dieser Unterredung verkündet, wusste sie genau, wo die Reisenden von der STERNENFAUST gestrandet waren.
    »Unser eigentliches Ziel war die Forschungsstation der Burhoffs«, warf Dana ein. »Wie weit ist sie von unserem jetzigen Aufenthaltsort entfernt?«
    »Ziemlich genau dreißig Kilometer in nordnordöstlicher Richtung. Der Urwald endet einen knappen Tagesmarsch von hier. Nahezu direkt im Anschluss folgt die Einrichtung unseres Forscherpaares.«
    Sergeant Seyam nickte knapp. Dana sah ihn an. »Sergeant?«
    »Verzeihen Sie, Ma’am«, erwiderte er. »Ich wollte niemanden unterbrechen.«
    »Das haben Sie nicht. Aber Sie sahen aus, als wollten Sie etwas zu dieser Besprechung beitragen. Nur raus damit.«
    Der Mann mit dem entstellten Gesicht straffte die Schultern. Auf seiner Stirn blinkten noch immer die Kontrolldioden der Dermalregeneratoren – ein sicheres Zeichen dafür, dass sie noch immer ihre Arbeit verrichteten. »Dies ist Ihre Mission, Ma’am«, sagte er ausweichend. »Ich kann nur vorschlagen …«
    »Ich sagte: Raus damit, Sergeant.«
    »Ich schlage vor, dass wir uns zu dieser Station durchschlagen«, gab er endlich zu verstehen. »Bis das Bergungsteam der STERNENFAUST uns findet, wird es vielleicht noch eine Weile dauern. Vielleicht haben Sie auch Probleme, uns wegen der Turbulenzen zu scannen. Dann werden sie uns in der Nähe der Station suchen, ganz sicher aber nicht hier.«
    Dana nickte. »Aber ich bezweifle, dass wir einen solchen Marsch zu siebt schaffen werden. Private Curdin und Private Sanders sind nicht transportfähig, geschweige denn zu einer anstrengenden Wanderung in der Lage. Und auch Sie scheinen mir …«
    Sergeant Seyam schüttelte den geschundenen Kopf. »Ich versichere Ihnen, Ma’am, es geht mir gut.«
    »In Ordnung«, sagte Dana und sah ihre Begleiter der Reihe nach an. »Dann schlage ich vor, wir trennen uns. Eine Vorhut folgt Lieutenant Bensons Route zur Forschungsstation, der Rest hält hier die Stellung und sieht nach den Verwundeten.«
    »Wer immer zurückbleibt, sollte bewaffnet sein«, warf Private Messing ein. »Falls die Speertypen wiederkommen.«
    »Wir sollten alle bewaffnet bleiben«, erwiderte Dana. Wer weiß, was uns in Jakobs Einrichtung erwartet. »Sergeant, nehmen Sie einen Ihrer Marines und ausreichend Verpflegung mit. Aber geben Sie acht: Wir sind hier unten nicht allein. Und nicht unter Freunden.«
    Sergeant Seyam lächelte zufrieden. »Verstanden, Ma’am. Private Shaw, Sie kommen mit mir.«
     
    *
     
    Als die Vegetation dünner wurde, sah Mitch den Rauch. Wie ein dunkler, dünner Faden sah er aus, der sich in vielleicht zwei Kilometern Entfernung aus dem Dach der Bäume erhob und gen Himmel stieg. »Sergeant!«
    »Ich seh’s, Private«, gab Sergeant Mustafa Seyam leise zurück. »Aber ich bezweifle,
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