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Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil

Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil

Titel: Sternenfaust - 165 - Tachyonen-Exil
Autoren: Anonymous
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dass es sich um die Burhoffs handelt.«
    Mitch nickte. Knapp ein Tag war vergangen, seit er und Sergeant Seyam die Absturzstelle verlassen und sich auf den Weg zur Forschungsstation gemacht hatten, und bislang war ihnen eine erneute Begegnung mit den feindlich gesinnten Einheimischen erspart geblieben. Mehrmals hatte Mitch das unangenehme Gefühl gehabt, bei seinem Gewaltmarsch durch den Dschungel von Gandaron V beobachtet zu werden. Aber er wusste bis jetzt nicht, ob ihm da nur seine überreizten Nerven einen Streich gespielt hatten.
    Sergeant Seyam und er wussten, was sie taten. Bei jedem Schritt, den sie auf diesem unbekannten Terrain machten, dachten sie an ihre potenziellen Gegner und versuchten, nicht entdeckt zu werden. Kein Geräusch und keine Bewegung sollte etwaige Feinde auf sie aufmerksam machen. Der Urwald, der die schattenhaften Gestalten während des Angriffs auf die SF-7 verborgen hatte, würde auch sie verbergen. Hofften sie.
    Und nun das: Rauch.
    »Könnten dies die Aliens sein, die uns am Shuttle überraschten?«, fragte Mitch.
    »Wahrscheinlich. Aber ich habe kein Interesse, es herauszufinden. Lassen Sie uns einfach unseren Auftrag erfüllen, Private Shaw: Wir gehen zur Station und finden die Burhoffs. Dann warten wir auf den Rettungstrupp.«
    Das war sicher die beste Option. Doch irgendwie bezweifelte Mitch, dass die Sache so einfach werden würde. Der Kontakt zu dem Forscherehepaar war sicher nicht grundlos abgebrochen – und der Grund bestand seiner Vermutung nach in der Ursache des Rauchs dort in der Ferne.
    Schweigend gingen die Männer weiter, die Beutel mit dem Proviant und der Ausrüstung geschultert und die Nadler am Gürtel. Je weiter sie aus dem Dickicht des Waldes traten, desto mehr kam sich Mitch wie auf dem Präsentierteller vor. Zwar schloss sich meterhohes Wildgras an den Waldrand an, bis in einiger Entfernung steinige Hügel folgten, und doch fühlte er sich in ihm deutlich verletzbarer als im Dunkel der Bäume und Büsche, die ihm seit knapp vierundzwanzig Stunden zweifelhafte Tarnung gewesen waren.
    Aber der Umgebungswechsel hatte auch sein Gutes, konnte Mitch doch nun die Rauchquelle genauer in Augenschein nehmen. Als er und der Sergeant die nächste Rast einlegten – vielleicht anderthalb Kilometer vom Waldrand entfernt und im Schutz des hohen Grases kauernd –, nahm Mitch das OcuZoom aus dem Beutel, hob es über sich und richtete den kleinen Sichtverstärker nach der Stelle aus, von der der Rauchfaden aufstieg. Der kleine Bildscanner war das einzige Gerät seiner Art, das den Absturz überlebt hatte, und er lieferte einwandfreie Bilder.
    »Das ist eine Siedlung«, murmelte Mitch, während er sie betrachtete. »Das ganze Gras macht es schwer, Genaues zu erkennen, aber ich sehe eine ganze Menge primitiver Bauten dort hinten.«
    »Zeigen Sie her!«
    Sergeant Seyam nahm das OcuZoom und sah auf das kleine Display, das unten an dem periskopförmigen Gerät angebracht war. Darauf befand sich die dreidimensionale Darstellung dessen, was Mitch gefunden hatte: Es handelte sich um kleine Häuser, wie sie Nomaden errichteten – behelfsmäßige Nutzbauten aus Lehm und Holz, deren Dächer mit breiten Holzschindeln bedeckt waren. Aus einem offensichtlich genau zu diesem Zweck existierenden Loch in der Decke eines der Häuser stieg der Rauch.
    »Wer immer das ist«, sagte Sergeant Seyam leise, »er ist zuhause.«
    Kurz darauf zogen sie weiter. Inzwischen musste die Sonne ihren höchsten Stand erreicht haben, doch obwohl die Temperatur auf gut dreißig Grad Celsius angestiegen war, bekam Mitch wenig von dem Licht besagter Sonne mit. Die Wolkendecke war zu dicht, ihre Strahlen ungehindert passieren zu lassen.
    Stunden vergingen, und das zuvor so flache Land wurde hügeliger. Der Karte nach musste die Station jeden Moment vor ihnen auftauchen. Mitch erwartete bei jedem neuen Hügel, sie dahinter aufzufinden.
    Und tatsächlich: Allmählich zeichnete sich vor den Männern so etwas wie ein Weg ab. Steinplatten unterschiedlicher Größe lagen auf dem Boden, als hätte ein halbwegs talentierter Landschaftsgärtner vor Jahren einen schmalen Pfad angelegt. Doch das Wildgras und mangelhafte Pflege hatten ihnen stark zugesetzt. Mitch hatte Mühe, den Pfad überhaupt noch als solchen zu erkennen.
    »Wie lange, sagte Commodore Frost, sind die Burhoffs jetzt hier?«, fragte Sergeant Seyam, dem dies ebenfalls nicht entgangen war.
    »Keine zwölf Monate«, antwortete Mitch aus dem Gedächtnis. Er
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