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Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior

Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior

Titel: Sternenfaust - 159 - Das Geheimnis von Trior
Autoren: Anonymous
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einer Kolonisation des Planeten nach sich. Das Solare Kolonial-Abkommen schreibt vor, dass sich auf Exoplaneten die Ureinwohner ohne Fremdeinflüsse entwickeln können müssen. Der Nachweis intelligenter Vorfahren würde meine Theorie untermauern. Es gibt konkrete Forschungsergebnisse, die beweisen, dass Lebewesen, deren Ahnen durch eine beliebige Katastrophe ihren Zivilisationsstatus verloren haben, mit fast hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit den gleichen Status erreichen werden. Das Problem ist … äh, ja?«
    Es war Susan, die den Christophorer mit einem Räuspern im Redefluss unterbrach. Sie zeigte auf Davids Gepäck, das ihm ins Haus gefolgt war und auf weitere Anweisungen wartete.
    »Ich bin mir sicher, dass unser neuer Mitbewohner gerne die Koffer auf sein Zimmer bringen möchte. Und gleich ist das Essen fertig.«
    Bruder Bartolomé errötete. »Wo habe ich bloß meine Manieren gelassen?«, murmelte er. »Entschuldigen Sie, Lines. Bitte folgen Sie mir.«
    Sie gingen die Treppe hoch in den ersten Stock. Davids Quartier lag direkt über der Vorratskammer.
    »Wo mein Refugium liegt, wissen Sie ja bereits«, holte Bruder Bartolomé aus. »In dem großen Raum über der Bibliothek wohnen Dylan und Melina. Daneben, über der Küche, lebt Susan. Zwischen ihrem Zimmer und Susans ist ein leerer Raum. Sie können Ihre Geräte dort lagern, wenn Sie möchten. Der eine Koffer ist ja beinahe ein Schrank.«
    David verstaute seine Sachen, aß mit seinen neuen Mitbewohnern zu Abend und gab dann vor, schlafen zu gehen. Er saß noch die halbe Nacht über den Dokumenten, welche Star Corps bei der Untersuchung des Planeten angefertigt hatte.
     
    *
     
    Trior, 10. März 2272, 6.40 Uhr
    (Fünf Tage zuvor)
     
    David wachte früh am Morgen auf. Er hatte traumlos geschlafen und ein dumpfer Kopfschmerz vernebelte seine Sinne.
    Die Dusche fand verspannte Stellen und massierte ihn mit abwechselnd heißen und kalten Wasserstrahlen. Während er trocken geföhnt und mit Parfüm und Lotion eingerieben wurde, dachte David über seinen Tagesplan nach.
    Sams letzter Aufenthaltsort war das Betriebsgelände der Cosmic Mining Company gewesen, einem Joint Venture zwischen Menschen und Ka’Shemi. Da Trior weder zum einen noch zum anderen Einflussgebiet gehörte, kooperierte man, um das wertvolle Garadium abzubauen. Man munkelte, dass dieses Erz ähnliche Eigenschaften besaß wie das Emuyili der Shisheni. Die Cosmic Mining Company war einer der wenigen Hoffnungsschimmer in den Bemühungen beider Völker, das einem kalten Krieg ähnelnde Klima zu verbessern. Der Öffentlichkeit war kaum etwas über die Ka’Shemi bekannt. Es gab Gerüchte, dass sie meisterliche Genetiker waren und eines Tages mit ihren Klonarmeen die Grenzen der Solaren Welten angreifen würden. David wusste es besser. Die Ka’Shemi waren auf dem Gebiet der Genetik begnadete Techniker, doch von Klonarmeen zu reden war absurd.
    Der Schacht des Bergwerks lag etwa hundert Kilometer Luftlinie nördlich von Bruder Bartolomés »Anwesen« entfernt. Vermied man den Höhenflug über das Gebirge und umflog es, vergrößerte sich die Strecke auf knapp zweihundert Kilometer. Bruder Bartolomé hatte, bis auf ein von Misstrauen und Distanz geprägtes Treffen mit einem Mann namens Johansson, keinen weiteren Kontakt gehabt, wie er David erzählt hatte.
    David zog sich etwas über und ging ins Erdgeschoss. Auf der Kochinsel – einem mit Holz verkleideten Maschinenblock, der alle Bequemlichkeiten einer modernen, voll automatisierten Küche bot – stand ein Teller mit Gebäck und eine Kanne. David goss sich etwas in eine bereitstehende Tasse. Das braune Getränk dampfte. Vorsichtig nippte er daran. Es schmeckte bitter wie Kaffee, hatte aber einen nussigen Beigeschmack.
    Er nahm beides mit in den Garten. Das Sonnensegel blähte sich im Wind, die Blätter der Obstbäume rauschten und Tau lag auf der Wiese.
    David fand Bruder Bartolomé in einem kleinen Feld arbeiten. »Guten Morgen, Bruder.«
    Bruder Bartolomé sah auf und zwinkerte ihm zu. »Dieses Unkraut macht mir meinen Salat kaputt. Anderer Planet, gleiches Problem.«
    »Warum lassen Sie das nicht einfach vom Gartenroboter erledigen«, fragte David und deutete auf eine kugelrunde Maschine mit angelegten Armen, die vor einem Schuppen lag.
    »Pah. Der! Sie halten mich wahrscheinlich für einen Blender. Aber glauben Sie mir, die ganzen Bequemlichkeiten sind nur für Gäste wie Sie oder Susan, Melina und Dylan gedacht. Tun Sie mir einen Gefallen
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