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Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums

Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums

Titel: Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums
Autoren: Anonymous
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Autorisierung und schleuderte das unbemannte weiße Shuttle ins All.
    Die Entität trat an den Panoramabildschirm und seufzte leise. »Zu Hause. Endlich zu Hause.«
    »Dann sollte ich wohl nur das Taxi für dich spielen«, sagte Dana bissig. »Ich sollte also E.T. heimbringen, weil er nicht mehr zu Hause anrufen konnte.« Die Situation zerrte an ihren Nerven. Wenn wenigstens William und Rags bei ihr gewesen wären …
    »Nein. Ich führte dich, damit du die Möglichkeit auf Heilung findest.«
    »Das ist zweitrangig. Überleg lieber, wie du zu deinen Artgenossen Kontakt aufnimmst. Vielleicht haben sie eine Antwort auf die Frage, wo meine Crew ist.«
    Das Shuttle erreichte die zehnfache Geschwindigkeit der BEHRING. Hakira Martin hatte die BEHRING gegen den Kurs gestemmt, und der Schub sollte eigentlich dafür sorgen, dass das Schiff von dem Phänomen des türkisblauen Bandes forttrieb. Stattdessen flog das Schiff noch immer darauf zu. Es wirkten gewaltige Kräfte, die durch die moderne Technik der BEHRING im Inneren nicht zu spüren waren und sich einzig an den Datenkolonnen auf dem Schirm ablesen ließen.
    Die Entität senkte den Kopf. »Ich versuche die anderen zu erreichen, aber … ich habe Wissen verloren. So viel Wissen. Ich … ich schäme mich.«
    »Es ist der denkbar schlechteste Zeitpunkt für ein Wesen auf Quantenebene, ein Gewissen zu entwickeln.« Dana sah die Entität herausfordernd an. »Du musst einen Kontakt herstellen.«
    Sie wollte noch mehr sagen, doch das Schiff wurde immer schneller und zog ihre gesamte Aufmerksamkeit auf sich. Der weiße Raumkörper mit der wellenlinienartigen Form schoss wie ein stählerner Fisch durch das All und tauchte in das türkisblaue Band wie in einen See.
    Eine Explosionsblüte breitete sich aus. Lautlos schossen die Einzelteile des Shuttles durch das All und verglühten, noch ehe sie die BEHRING erreichten.
    »Na großartig«, murmelte Dana. Das war also das Schicksal, das ihr in wenigen Minuten bevorstand. Sie musste an den Satz ihrer Aufzeichnungen denken. Vielleicht war das der Tag, an dem sie sterben würde. Einen Moment erinnerte sie sich an die Projektil, das sie lange Zeit besessen hatte, als Symbol ihrer Sterblichkeit und der Vanitas, der Nichtigkeit. Eine Kugel, die in ihrem Fleisch gesteckt hatte und ihr Memento Mori war, ihr Gedenken an den eigenen Tod. Nachdem sie von ihrer Krankheit erfahren hatte, hatte sie die Kugel weggeworfen. Sie hatte kein Amulett mehr gebraucht, um sich an ihre Sterblichkeit zu erinnern.
    Sie hatte immer gekämpft. Sie würde auch an diesem Tag nicht aufgeben.
    Dana presste die Lippen aufeinander. Auf dem Schirm wurde das türkisblaue Bandstück immer größer. Es wirkte aus der Nähe wie ein gigantischer See, der darauf wartete, sie zu verschlingen.
     
    *
     
    Während William noch zu verstehen versuchte, was mit Commander Drake und der Navigatorin geschehen war, erklang über ihm die unpersönliche Stimme.
    »William Beaufort, bitte in den Saal.«
    William griff mit zitternden Händen in die Tasche seiner grauen Synthetik-Kutte. Er entfaltete den Zettel, der sich darin befand. Die Nummer drei.
    »Ich …« Er sah Daniel Hilfe suchend an. Was sollte er tun? Die Fremden schienen sie einen nach dem anderen abschlachten zu wollen.
    Telford trat an seine Seite. Seine grünen Augen schauten ihn unnachgiebig an. »Sie werden nicht durch diese Tür gehen, William. Ich verbiete es. Sollen diese Unbekannten zu uns kommen. Solange wir nicht wissen, was vor sich geht, ist die Gefahr ihres Verlustes zu groß.«
    Daniel verzog neben ihnen das Gesicht. »Wenn er der Aufforderung nicht nachkommt, werden wir nie erfahren, was vor sich geht.«
    »Wenn er geht, könnte er sterben«, versetzte Telford ruhig.
    William hob die Hand. » Er steht neben euch. Also redet bitte nicht in der dritten Person über mich. Ich gestehe, ich habe große Furcht durch diese Tür zu gehen. Wir sollten versuchen, einen Kontakt herzustellen.«
    Über ihm erklang erneut die Stimme. »William Beaufort, bitte in den Saal.«
    »Wer spricht da?« William sah an die Decke. »Schicken Sie uns jemanden, mit dem wir verhandeln können.«
    Die Stimme über William antwortete nicht.
    Telford wandte sich an die versammelten Menschen. »Rückt dicht zusammen. Es geht keiner durch die Tür, bevor wir nicht wissen, was hier vor sich geht.«
    Daniel senkte neben ihm den Kopf. »Ich kann keine Feindseligkeit spüren, William. Auch wenn das mit Drake und Martin passiert ist … Sie sind
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