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Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums

Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums

Titel: Sternenfaust - 150 - Das Auge des Universums
Autoren: Anonymous
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Drake und Martin! Ihre Augen waren weit aufgerissen und leer. Sie sahen aus wie Tote. Er sank neben Daniel an den steifen Körper von Drake.
    »Wir brauchen Ärzte und Paramedics!« Er legte seine Finger auf die Halsschlagader von Drake. Da war kein Puls.
    Doktor M. Karwing kam herangeeilt und kniete sich neben die Navigatorin. Zwei Paramedics folgten. Die restlichen Genetics bildeten einen großen Kreis um die reglosen Körper und das Team, das sie untersuchte.
    Doktor Laistern hob den Kopf. Sein Gesicht sah eingefallen aus. »Sie sind tot. Der Medo-Scan zeigt ein Herzversagen an.«
    »Was ist das?«, schrie die weißhaarige Tracy I. Burran, die dicht hinter William stand. »Was geschieht mit ihnen?«
    William schlug die Hand vor den Mund. Er starrte fassungslos auf die beiden Körper. Rotes Licht brach aus den Poren hervor. Beide Körper verblassten.
    »Weg!«, Daniel zerrte ihn nach hinten.
    William wich zurück und beobachtete die vollständige Auflösung der Körper. Es blieb nichts von ihnen übrig. Der Boden des Warteraumes war so leer, als hätten dort niemals zwei Leichen gelegen.
     
    *
     
    »Was hast du getan?« Dana sah die Entität an. In ihrem Bauch kochte Wut. Warum saß das Wesen reglos wie eine sternverlorene Statue in seinem Sessel, während in ihr Gefühle wüteten wie bei einem Raumsturm? Die Mannschaft war fort, und sie wusste nicht, ob ihre Freunde lebten oder tot waren.
    Die Entität hob den Kopf. Endlich kam Leben in ihre schwarzen Augen, soweit das bei einem Geschöpf auf Quantenebene möglich war.
    »Du willst wissen, ob ich sie übernommen habe?«
    »Ja.« Danas Augen verengten sich.
    Die Entität stand auf und sah zu dem näher kommenden Nebelband hin. Das Schiff bewegte sich auf den Ausläufer zu, und es würde bei ihrer derzeitigen Geschwindigkeit keine fünfzehn Minuten dauern, bis sie ihn erreicht hatten.
    »Ich habe ihnen nichts getan. Ich beginne, mich zu erinnern.«
    Dana war irritiert. » Du? Seit wann benutzt du Pronomen?«
    Die Entität beachtete sie nicht. »Ja. Ich erinnere mich. Dies ist der Ort, an dem ich ganz war. Perfekt. Dies ist der Ursprung. Mein Ursprung. Von diesem Ort wurde ich ausgesandt, aber dann geschah etwas …« Die Entität schien zu überlegen. »Wir waren Milliarden. Wir waren eins. Manche von uns wurden entsandt.«
    »Moment.« Dana starrte fassungslos von der Entität zu dem türkisblauen Band. »Du willst mir sagen, dass da drin Milliarden deiner Art sind? Über Milliarden Entitäten?«
    »Ja.«
    Dana wusste nicht, ob sie deswegen wütend sein konnte. In der Entität ging eine Veränderung vor sich. Es war, als würde sie nach einem langen Winterschlaf erwachen. Ihre Sprache änderte sich, und auch die Körperhaltung drückte tiefe Gefühle aus. Was hatte das zu bedeuten? Lag es an den menschlichen Anteilen in ihr?
    »Viele wurden entsandt, um … zu beobachten … um die Geschicke zu steuern. Doch dann geschah etwas. Etwas veränderte sich. Das Auge schirmte sich ab, und ich weiß nicht, warum. Die Verbindung wurde unterbrochen. Ich war allein. Ich war nicht mehr perfekt. Ich musste suchen … suchen … Nein. Erst kam die Starre. Der Schock. Ich verfiel in Starre, und als ich erwachte, wusste ich nicht mehr, wer ich war. Nur, dass ich unvollständig war. Dass mir das Wissen fehlte. Also suchte ich auf tausend Arten und fand tausend Antworten. Aber erst an diesem Ort …«
    »Was passiert, wenn wir das türkisblaue Nebelfeld erreichen?«, unterbrach Dana barsch. Sie wollte wirklich gerne wissen, was in der Entität vor sich ging und was es mit dem Rätsel ihrer Herkunft auf sich hatte, aber sie raste auf ein unbekanntes Raumphänomen zu und hatte keine Ahnung, wie es sich auswirken würde, wenn das Schiff das Ziel erreichte.
    »Ich …« Die Entität zögerte. »Ich weiß nicht. Sie rufen uns.«
    »Sie?« Dana konnte keinen Ruf hören, aber wer wusste schon, was die Entität vielleicht wahrnahm.
    Sie eilte an die Waffenkonsole. Von hier aus ließ sich das Shuttle automatisch ausschleusen. Mit fliegenden Fingern gab sie die nötigen Befehle ein. Sie wollte sehen, was geschah, wenn das Shuttle in den türkisblauen Nebel eintrat.
    Sie war froh über die einfache Oberflächengestaltung der Befehlseingabe. Obwohl sie lange nicht mehr an einer Waffenkonsole gesessen hatte, wusste sie doch, was zu tun war, um diesen Befehl zu geben. Mit einem Augen- und Fingerabdruck-Scan autorisierte sie sich als Captain des Schiffes. Die BEHRING bestätigte die
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