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Sternenfaust - 149 - Apokalypse

Sternenfaust - 149 - Apokalypse

Titel: Sternenfaust - 149 - Apokalypse
Autoren: Anonymous
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hätte es vielleicht ein wenig taktvoller formulieren können. Aber bei allem, was recht war, schon bei der Gliederung hatte er Jack seine Bedenken mitgeteilt. Nichts davon hatte er im fertigen Beitrag berücksichtigt. Und überhaupt, er sagte ja nicht, dass es völlig unbrauchbar war, was er geschrieben hatte. Sein Talent für kausales Formulieren stand außer Frage, und das hatte er ihm ja gesagt. Immer und immer wieder …
    Nein, Beziehungen waren einfach nichts für ihn. One-Night-Stands und Virto-Sex, das war es. Das reichte völlig. Alles andere kostete mehr Nerven, als es letztlich wert war. Im Grunde hatte er sein eigenes Prinzip verraten. Keine Pflanzen, keine Haustiere, keine Beziehungen. Irgendwann überwog immer der Ärger. Das war sein Motto, und das würde er in Zukunft …
    Sebastian stutzte für einen Moment, dann berührte er das Feld »Zurückgehen«.
    Tatsächlich! Er hatte richtig gesehen.
    Es ging um einen rapiden Anstieg von Valenz-Elektronen.
    Dieser Scan war erst vor einigen Monaten in die obligatorischen Umgebungs-Analysen aufgenommen worden. Angeblich ging es um ein neues Forschungsprojekt des BEHRING-Instituts.
    Sebastian hatte das nie geglaubt.
    Forschungsprojekt, von wegen! Es gab doch unzählige Forschungsprojekte, da brauchte man ihm nichts erzählen. Ein Forschungsprojekt, dessen Messergebnisse Bestandteil eines System-Grund-Checks einer Orbitalstation wurden … Hielten die ihn für blöd?
    Nein, so leicht ließ er sich da nichts vormachen. Es war offensichtlich, dass im Moment in den Solaren Welten mehr vorging, als von offizieller Seite zugegeben wurde.
    Das sollte nicht heißen, dass er einer dieser Verschwörungsfanatiker war. Er glaubte nicht an all den Blödsinn, den GBN-Star Melvyn Frohike immer wieder lautstark verkündete. Das war vielleicht was für die Low-Level-Consumer, die tagelang die stets gleichen Thermo-Suits trugen und ihre Leben vergeudeten, indem sie entweder in den Virto-Games festhingen oder wie gebannt an den Medienterminals klebten, sobald dort Melvyn Frohike seine neuesten Theorien zum Besten gab.
    Das hieß aber auch nicht, dass er blind den offiziellen Statements des Hohen Rats glaubte. Bei dem tragischen Verlauf der »Operation Harmagedon«, vom 16. Juni 2271 konnte nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sein.
    36.847 Menschen waren bei der verheerenden Schlacht ums Leben gekommen, und noch einmal 52 Wissenschaftler bei der Fixstromanlage, die – und das konnte man nun wirklich nicht mehr als Zufall abwimmeln – am gleichen Tag vernichtet worden war.
    Überraschende Übermacht der kridanischen Flotte, großes Aufgebot an Schiffen der Vulture-Klasse … Von wegen!
    Und dann noch die geheimen Aufnahmen der STARFIGHTER, die Melvyn präsentiert hatte. Für einen kurzen Augenblick hatte man im All ein Erscheinungsbild gesehen, das einer weißen Qualle geähnelt hatte. Er klang absurd, aber …
    Die Gerüchte hatten sich in zigfacher Lichtgeschwindigkeit über das HD- und Bergstrom-Netz verbreitet. Die Regierung hatte die Bilder konfisziert, aber zu diesem Zeitpunkt spukten bereits mehrere Tausend Kopien in den privaten Transfernetzen und landeten – von der Erde bis ins Karalon-System – in unzähligen Speicher- und Proxy-Caches. Da konnte auch die Regierung nichts machen.
    Und dass die STERNENFAUST während des Kridankriegs nach Transalpha beordert wurde, um dort nach irgendwas im sogenannten Weltraumfriedhof zu suchen, hatte die Spekulationen natürlich weiter angeheizt. Das Star Corps war nicht so dumm, das mächtigste Schiff der Solaren Flotte ans andere Ende der Galaxis zu schicken, wenn zugleich ein Angriff der Kridan drohte. Da musste mehr dahinter stecken, und dieses Mehr konnte im Grunde nur eine noch größere Gefahr für die Solaren Welten sein.
    Sebastians Finger huschten über die Touchscreen-Felder seines Arbeitsbereichs.
    Schnell hatte er das Raumgebiet der Strahlungsquelle lokalisiert und ließ sich ein dreidimensionales Muster der Strahlungsspitzen auf einem seiner acht 3D-Monitore anzeigen. Im Moment ähnelte es nur einer unscharfen, kugelförmigen Wolke.
    Hastig aktivierte er den Zugang zum Arecibo-II-Observatorium von Puerto Rico und kontaktierte den Armstrong-Scanner auf dem Mond. Sebastian hatte von seinem Terminal aus Zugriff auf das Far-Horizon -Satelliten-Gitter, das die Erde umgab. Dann zog er noch Aufnahmen der Halo-Labor-Drohnen hinzu und extrapolierte die erhaltenen Daten zu einem optischen Bild.
    Nach zehn Sekunden, die
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