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Sternenfaust - 149 - Apokalypse

Sternenfaust - 149 - Apokalypse

Titel: Sternenfaust - 149 - Apokalypse
Autoren: Anonymous
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Orphanen vernichteten Planeten, auf dem einst die Ptolemäer gelebt hatten. Den Ptolemäern war es gelungen, einen Großteil der STERNENFAUST-II-Daten zu entschlüsseln und damit die erste Fixstrom-Anlage zu bauen. Diese enorme Leistung war zugleich ihr eigenes Todesurteil gewesen. Denn damit hatten sie die Orphanen auf sich aufmerksam gemacht.
    Noch immer betrachtete Mary fasziniert die Bilder des Directstreams aus der gesicherten Leitung des HD-Kommunikationsnetzes. Die Bilder stammten von einer Von-Neumann-Elektronen-Drohne, die sich in der Umlaufbahn von Fal befand. Diese Drohne konnte auch im Inneren des Kristariums Formen und Farben scannen, zu einem Realbild zusammensetzen und per HD-Verbindung übertragen.
    Normalerweise durften die Von-Neumann-Drohnen nur bei unbewohnten Planeten eingesetzt werden. Oder bei Zivilisationen, die sich nach der New-Kardaschow-Skala auf der Stufe minus 1 befanden. Und auch wenn die Fal’Zie dank der Naniten auf einer perfektionierten Steam-Technik festsaßen, so befanden sie sich doch bereits auf der Stufe 0, durften also normalerweise nicht durch Von-Neumann-Drohnen beobachtet werden.
    Doch angesichts der Bedrohung der Solaren Welten war von der GalAb ein Ausnahme-Verfahren eingeleitet worden, das eindeutig gegen die Konventionen von Karalon verstieß. Mit anderen Worten: Es war nicht ratsam, dass die J’ebeem, die Starr oder die Alendei davon Wind bekamen. Wobei sich im Moment keine dieser drei Rassen dafür interessieren dürfte, sie hatten alle ihre eigenen Probleme.
    Mary schüttelte den Kopf. Sie musste sich konzentrieren.
    Erneut gingen ihr die Worte durch den Kopf, die sie im Kristarium gehört hatte.
    Dort hatte sie erstmals von Luzaar gehört.
    Luzaar.
    Luzifer?
    Oder war der Gedanke zu weit hergeholt?
    Nie hatte Mary vergessen, was ihr der geheimnisvolle Fremde auf dem Wüstenplaneten unter der Kuppel erzählt hatte. Er hatte den Angriff der Erzengel beschworen, und er hatte gesagt: »Hütet euch! Hütet euch vor allem vor Luzifer. Er mag euch in Versuchung führen, aber er wird euch nicht helfen.«
    Auf Fal, im Kristarium, hatte Mary erfahren, dass der Herrscher vor 40.000 Jahren das Angebot Luzaars abgewiesen hatte. War Luzaar dieser Luzifer? Und: Würde er irgendwann auch die Menschen aufsuchen?
    Erneut betrachtete Mary die hieroglyphenartigen Piktogramm-Symbole an den Wänden, die ihr schon damals aufgefallen waren. Auf ihnen wurde die Geschichte von Fal in erzählt. Es war eine umfangreiche, komplexe Geschichte, mit vielen Anspielungen und Hinweisen, die man unmöglich enträtseln konnte, wenn man die konkreten Fakten und Hintergründe nicht kannte.
    Fast alle Symbole waren weiß: das Volk, der Herrscher … Doch ein kleines Symbol war schwarz. Und noch immer erweckte vor allem dieses Symbol die Aufmerksamkeit von Mary.
    Erst hatte sie gedacht, dieses Symbol sei Luzaar. Doch das konnte nicht sein. Es war stets da. Es stand im Volk, stets beim Herrscher. Es war kleiner als die anderen, nur um dann, auf den anderen Bildern, größer zu werden. Diese Darstellung war Mary auch bei anderen Piktogrammen aufgefallen.
    Daraufhin hatte sie erkannt: Die kleinen Piktogramme waren die Nachkommen. Sie waren erst klein, dann größer. Mit der Größe wurde nicht die Körpergröße dargestellt, sondern die Größe der Macht.
    Das hatte sie zu der Vermutung geführt, dass es sich bei dem schwarzen Piktogramm um den Sohn des Herrschers handelte. Doch weshalb war er schwarz? War er so etwas wie der ungeratene Sohn des Anführers?
    Nein, da war noch etwas anderes.
    Diese Kultur lebte vom Wissen. Es waren Wissensjäger.
    Allein das Wissen über die Hintergründe könnte die Krellys erneut anlocken. Das hatte die Stimme im Kristarium damals gesagt.
    Das Wissen …
    Eine Wissenskultur …
    In diesem Moment erklang der Türsummer von Marys Kabine.
    Mary reagierte kaum. Ihre Konzentration war so hoch, dass sie das Geräusch wie im Halbschlaf wahrnahm.
    »Ja«, murmelte sie schließlich und erhob sich wie in Zeitlupe. Dabei konnte sie den Blick nicht von den Piktogrammen lösen. Die Wissenden …
    Der Herrscher war kein Politiker, wie man ihn unter menschlichen Zivilisationen verstand. Er war ein Wissender. Und die, die ihn umgaben, das waren nicht seine Nachkommen, das waren jene, die dieses Wissen empfingen.
    Erneut ertönte der Türsummer. Mary war bei ihrer Überlegung kurz stehen geblieben und setzte sich nun wieder in Bewegung.
    Und einer dieser Wissensempfänger hatte sich als
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