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Sternenfaust - 149 - Apokalypse

Sternenfaust - 149 - Apokalypse

Titel: Sternenfaust - 149 - Apokalypse
Autoren: Anonymous
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Sebastian wie eine Ewigkeit vorkamen, leuchtete auf seinem Arbeitsdesktop die Anzeige »Extrapolierung abgeschlossen«. Darunter erschien ein grünes Touchscreenfeld mit den Worten »Anzeigen«.
    Für einen Moment zögerte Sebastian. Seine Herzschläge schienen langsamer und stärker zu werden. Energisch schnaubte er die Luft durch die Nase.
    Seine Wut war wie weggeblasen, sie war einer beklemmenden Anspannung gewichen.
    Bevor Sebastian wieder einatmete, berührte er das Feld, und auf dem großen Breitbild-3-D-Monitor über ihm rotierte eine simulierte Anzeige dessen, was sich da draußen im All, 70.000 Kilometer über der Erdoberfläche, abspielte.
    Die Gerüchte sind also wahr! , ging es Sebastian durch den Kopf.
    Die Quallen sind echt.
    Leuchtende Quallenwesen im All … Wenn Sebastian nicht genau gewusst, geahnt hätte, wie gefährlich sie waren, er hätte sie für wunderschön gehalten.
    Es waren sechs Quallen, die eine Art Kreis bildeten.
    Als ob sie Ringelreihen spielen , dachte Sebastian. Wie irgendwelche Meerestiere in den Tiefen des Ozeans.
    Er konnte es noch immer nicht glauben.
    Trotz der gesunkenen Raumtemperatur bildete sich erneut Schweiß auf seiner Stirn, während er mit dem Gefühl einer zentnerschweren Last auf seiner Brust nach Luft japste.
    Nein, das war nicht einfach nur ein harmloses Raumphänomen.
    Die Quallen erzeugten eine Art gleißenden Wirbel, der ganz sicher nichts Gutes zu bedeuten hatte.
    Unzählige Gedanken gingen Sebastian durch den Kopf. Er musste Alarm schlagen. Er musste dies melden. Er musste seinen Kollegen Bescheid geben.
    Dann dachte er: Meine Familie! Meine Freunde! All diejenigen, die auf der Erde leben.
    Sie waren in schrecklicher Gefahr. Das spürte er instinktiv.
    Seine Zunge fühlte sich trocken an. Sebastian griff mechanisch nach dem Kunststoffbecher und nahm einen weiteren Schluck seines süßlich-bitteren Synthodrinks.
    Zögerlich blickte er hoch und warf einen erneuten Blick auf das seltsame Schauspiel. Wieder erschauderte er. Da war etwas an diesen Quallen … Als ob sie einen beobachteten. Als ob sie nur auf eine Reaktion von ihm warteten, um ihn dann ohne Gnade auszulöschen.
    Die Quallen drehten sich schneller und schneller, sie wirbelten im Kreis und erinnerten ihn an Wurmloch Alpha, das bei Lor Els Auge im ehemaligen Mantiden-Gebiet bei Beta Pictoris lag.
    In diesem Moment erkannte Sebastian in dem hellen Gleißen einen schwarzen Schatten.
    Was war das? Eine optische Täuschung? Ein Simulationsfehler bei der Extrapolierung der Raumdaten?
    Der schwarze Schatten nahm immer mehr Kontur an.
    Schließlich erkannte Sebastian, dass es sich um eine Art Meteor oder Asteroid handelte. Eine Felsformation, die aus dem Strudel heraustrat.
    Sebastian betätigte einige Felder und ließ sich die Flugbahn und Daten dieses Meteors anzeigen.
    Größe: 7,9 Kilometer.
    Gewicht: 6,2 x 10 13 kg.
    Und er flog … Richtung Erde!
    Sie bombardieren die Erde , ging es Sebastian durch den Kopf. Sie bombardieren die Erde mit einem riesigen Meteor!
    Das löste Sebastian schließlich aus seiner Starre.
    Schnell aktivierte er ein Menü-Feld, das unterschiedliche Alarmstufen anzeigte.
    Obwohl es völlig unsinnig war und nichts brachte, klopfte Sebastian wie wild auf das Touchscreen-Feld mit dem Hinweis »Höchste Alarmstufe Rot!« Als kurz darauf die Sicherheitsabfrage »Wollen Sie wirklich die höchste Alarmstufe ausrufen?«, erschien, schrie Sebastian »Ja, du blöder Kasten«, und bestätigte die Meldung.
    Es dauerte nur wenige Sekunden, und Sebastian hatte das Gesicht von Admiral Suzanne Gernet auf seinem Monitor.
     
    *
     
    STERNENFAUST, im Orbit des Saturn, 19. September 2271, 16:54 Uhr
     
    Lieutenant Mary Halova, Cryptology-Analytikerin der University of Wega Planets und Sprachwissenschaftlerin der STERNENFAUST, konnte ihren Blick nicht von dem HD-Live-Daten-Stream des Planeten Fal abwenden.
    Normalerweise war für die sie jedes Rätsel, jede neue Sprache und jede Verschlüsselung eine spielerische Herausforderung. Ein Puzzle, das es zu lösen galt.
    Doch nun lief ihr ein seltsamer Schauer über den Rücken.
    Es war noch nicht lange her, da war sie mit Commander Jake Austen in dem Kristarium von Fal eingesperrt gewesen, dessen Inneres sie nun direkt vor sich sah. Sie konnte ihren Blick nicht von den Wandzeichnungen lösen, die sie immer und immer wieder studierte.
    Fal war eine grausame Welt.
    Die Fal’Zie, die Bewohner von Fal, waren einst ein weit entwickeltes Volk gewesen. Doch das
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