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Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2)

Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2)
Autoren: Anonymous
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ihrem Kampf am Shuttle erhalten hatte, schob Mary und Tregarde vor sich her. Die Menge dachte nicht daran, sie durchzulassen, und es war einige milde Gewalt notwendig, um zum Ausgang zu kommen, wo man ihre Waffen deponiert hatte.
    Bon Scott sowie die Marines Linus und Gale taten ihr Übriges, um die emotional aufgepeitschten Zuschauer auf Abstand zu halten.
    »Unsere Waffen!«, knurrte Yefimov. Er veränderte sich. Das war unzweifelhaft so. Einerseits erlebte er die Liebe, andererseits wuchs in ihm eine Gewaltbereitschaft, die er nicht kannte.
    Es war die Stadt. Es war Loodoon. Diese dunkle Stadt aus Stein, Holz und Metall. Nirgendwo gab es Kunststoffe oder Synthetik. Es stank nach Öl und Rauch, der aus den glühenden Essen stob.
    Man reichte ihnen die Waffen. Zwei Dampfdruckgewehre, eine Peitsche und mehrere Messer. Jeder hier wusste, dass die Gefährten die Waffen bei einem Kampf erbeutet hatten. Man akzeptierte das. Es galt das Gesetz des Stärkeren.
    Sie traten nach draußen.
    Mary war kreidebleich. Man sah ihr an, wie sehr sie das Erlebte mitgenommen hatte. Anneé hörte auf zu weinen. Tregarde verzog das Gesicht zu einer ratlosen Grimasse. Frampton stöhnte, seine Wunde hatte sich entzündet, sie war rot und geschwollen.
    »Das also ist das dunkle Loodoon, das wir kennenlernen sollten?«, murmelte Tregarde. »Eine Stadt, wie das viktorianische London, aber viel grausamer, sehr viel übler, unvorstellbar?«
    Sie erinnerten sich, wie eine Gruppe Männer auf Dampfrollern nur zum Vergnügen einen genetisch veränderten Menschen, einen sogenannten Kleber, von einem Turm geschossen hatte. Als die Überreste des Toten auf das Pflaster klatschten, waren die Männer lachend davongefahren. Dass es sich bei jenem Kleber offensichtlich um einen Freund oder Bekannten von Anneé gehandelt hatte, schien niemanden zu interessieren.
    Wohin man blickte, gab es Schlägereien.
    Aus den Häusern dröhnte synkopische Musik, Laute, die direkt bis ins Knochenmark drangen.
    Öllampen und Gasfunzeln sorgten für ein trübes Licht. Vom Fluss her stank es nach Verwesung und Algen.
    Luftschiffe, die der Doc Zeppeline nannte, kreisten über der Stadt und warfen bunte Lichter auf die Straßen, andere wieder leuchteten aus sich heraus. Wohin man schaute, gab es zerfetzte oder intakte Plakate, auf denen ein Drache wütete.
    Ketten klirrten, und unter ihren Füßen donnerte es wie ein feines Erdbeben, dort, wo man jene Stoffe förderte, welche diese Stadt ausmachten.
    Yefimov sagte: »Wir müssen Commander Austen finden!« Er hatte sich entschlossen. Ihr Auftrag lautete zwar, mehr über die Quallenschiffe zu erfahren und vielleicht sogar an Informationen heranzukommen, mit denen die Menschheit sich gegen ihren größten Feind wehren konnte – doch sie alle ahnten, dass sie hier nie wieder wegkommen würden. Sie würden für den Rest ihres Lebens hier bleiben müssen. Das All war weit weg und die Menschheit nur ein entfernter Traum.
    Sie ahnten, wo man Austen festhielt. Dr. Tregarde hatte es ihnen erklärt. Nach einem geschichtlichen Exkurs in die viktorianische Zeit der Erde hatte er die Vermutung angestellt, Jake würde in einem der beiden Türme auf der Brücke festgehalten werden.
    »Wir müssen zur Brücke«, sagte Yefimov.
    »Und was ist mit dem Kristalltempel?«, fragte Halova. »Sammo meinte, dort würden wir die Bewahrer des Wissens finden. Vermutlich jene Wesen, die diesen Planeten beherrschen. Dort würden wir Antworten finden. Er wollte uns nach dem Rattenkampf mehr darüber berichten.«
    »Erst Commander Austen, dann der Tempel«, sagte Yefimov hart.
    »Wie machen wir das?«, wollte Tregarde wissen. »Sie sagten doch selbst, wir können nicht einfach da rein spazieren.«
    Yefimov nickte. »Doch, genau das tun wir. Wir sind gut bewaffnet und Spezialisten. Wenn es uns gelingt, eine Raumstation zu stürmen, gelingt uns auch das.«
    Der Doktor blickte den Marine an. »Und was ist, wenn Austen schon tot ist? Oder sich dort nicht mehr befindet?«
    Yefimovs Augen blitzten. »Verdammt – das weiß ich nicht!«, schnauzte er. »Haben Sie eine andere Idee?«
    Anneé legte Yefimov eine Hand auf den Unterarm, und im Bruchteil einer Sekunde verwandelte sich die Miene des Hünen. Er verzog die Mundwinkel. »Sorry, Doc. Ob der Kristalltempel uns noch nützlich sein kann, wissen wir nicht. Aber Jake Austen werden wir diesen Wesen nicht überlassen. Punkt!«
    Im selben Moment schossen zwei Flieger aus dem dämmerigen Himmel herab. Diese
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