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Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2)

Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 144 - Wächter des Kristariums (2 of 2)
Autoren: Anonymous
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einen Kerker gebracht. Was aus den anderen wurde, hatte er nicht mehr mitbekommen. Vielleicht waren sie sogar tot …
    In dem Kerker war Jake der J’ebeem Jeroine begegnet. Für sie hatte er gegen ein Monster kämpfen müssen.
    Nun holte man ihn ab und brachte ihn zu einer Hinrichtungsstätte!
    Jake schloss mit seinem Leben ab und erwartete den Tod. So ging es also zu Ende. Hier war er, fast nackt, vor Kälte und Angstschweiß zitternd.
    Ein hagerer Mann mit Habichtsgesicht, der sich Jake als Robbak vorgestellt hatte, kam über den Platz zu ihm. Er baute sich vor Jake auf, stemmte die Hände in die Hüften und sagte: »Schääik!«
    »Und?«, stöhnte Jake. Er wollte sich seine Furcht nicht anmerken lassen, was nicht so einfach war. »Bringt es zu Ende.«
    Robbak machte eine Geste, die Jake schon einmal bei ihm gesehen hatte. Die des Geldzählens. »Schääik!«
    Ein monströs wirkender Kerl, so breit wie hoch und behaart wie ein Affe, kam hinzu. Er grinste zur Galgenschlinge hoch und musterte anschließend Jake. Er nickte, tastete Jakes Oberarme ab, drückte und zog, und als seine Pranke Jakes Kiefer aufriss, lachte er und man sah, dass ihm viele Zähne fehlten. Sein stinkender Atem wehte über Jake hinweg wie der Hauch des Todes.
    Der Kerl zog einen Geldbeutel aus dem Gürtel und ließ ihn in Robbaks Handfläche fallen. Kaum war das geschehen, fühlte Jake sich von starken Armen festgehalten, und er wurde vom Galgen fort, quer über den Hof gezerrt. Der Haarige ging vorneweg, und Robbak kicherte. »Schääik!«
    Liebe Güte, ich wurde verkauft. Ich lebe! Ich werde weiterleben!
    Jake konnte es nicht fassen. Er blickte über seine Schulter zurück. Entweder hatte man sich mit ihm einen schrecklichen Scherz erlaubt, oder diese Wesen besaßen kein Mitgefühl. Waren sie tatsächlich so verroht? Dumme Frage – selbstverständlich waren sie das.
    Jake wurde auf einen Karren gestoßen, der in einem Torweg wartete. Man fesselte seine Beine und Hände, und der Karren holperte davon.
    Sein Überlebenswille machte sich endlich wieder bemerkbar. Erst jetzt wurde ihm klar, was geschehen war. Wo waren seine Leute? George Yefimov, der Doc und die anderen? Lebten sie überhaupt noch? Wie mochte es ihnen inzwischen ergangen sein? Vielleicht kamen sie nie wieder von diesem Planeten weg. Selbst wenn die STERNENFAUST sie ausfindig machen würde, könnten sie per Shuttle nicht gerettet werden; es würde sich ebenso wie ihres zersetzen. So wie es aussah, würde nun Loodoon für den Rest ihres Lebens ihre Heimat sein.
     
    *
     
    Colonel George Yefimov, Dr. Tregarde, Mary Halova und die vier Marines trauten ihren Augen nicht.
    Sammo war tot. Der Grunker mit dem mächtigen Gebiss hatte sein Leben bei einem Rattenkampf verloren. Anneé, die hübsche Wigore, wischte sich Tränen aus dem Gesicht. Niemand von ihnen würde jenen letzten verzweifelten Blick vergessen, mit dem Sammo zu ihnen und besonders zu Anneé hochgeblickt hatte, bevor die Ratten ihn endgültig zerfetzten.
    Die Menge johlte, es stank nach Tabakqualm, alles war in Bewegung. Geld wechselte den Besitzer, und die Ratten fiepten. Es war, als wären die Besatzungsmitglieder der STERNENFAUST mitten in einen kleinen Kreis der Hölle geraten.
    »Wir müssen hier weg!«, sagte Yefimov fassungslos. Er nahm Anneé in den Arm, und die schöne Frau legte ihren Kopf an seine Brust. Sie sagte etwas in ihrer Sprache. Mary, die die Sprache sehr schnell begriffen hatte, übersetzte.
    »Er hat mich geliebt«, rief sie gegen den Lärm an. »Er wollte, dass ich bei ihm lebe. Doch ich konnte kein Gefühl für ihn entwickeln. Ein Freund war er – aber nicht mehr.«
    Yefimov nickte betroffen und schwieg.
    Er fühlte sich wie in einem Traum. Er, der Marineoffizier, der knallharte Kerl, hatte sich in diese wunderschöne Frau verliebt. Es war nur ein Blick gewesen, nur ein flüchtiges Wahrnehmen ihrer Ausstrahlung, und sein Herz war gestohlen. Er ahnte, dass er sich zum Narren machte, aber das störte ihn nicht. Er hatte viel davon gehört – von der Liebe auf den ersten Blick! Stets hatte er darüber gelacht. Nein, so etwas könne ihm, George Yefimov, nicht passieren. Und jetzt war es doch geschehen …
    »Besorgen wir uns unsere Waffen und machen uns davon«, sagte Yefimov.
    Im Hintergrund schleifte man Sammos Leiche aus der Arena. Noch immer wuselten die Ratten über seinen toten Körper, nagten und fraßen.
    Pete Frampton, dessen Gesicht von einem Peitschenschlag gezeichnet war, den er bei
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