Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 140 - Chimären-Tanz

Sternenfaust - 140 - Chimären-Tanz

Titel: Sternenfaust - 140 - Chimären-Tanz
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
bizarres Feuerwerk. Der wirbelnde, halb verschmorte Leib der Chimärenbestie bäumte sich auf.
    Und dann, endlich, versank Scott I. Caldwell in der Dunkelheit einer Ohnmacht.
     
    *
     
    Ein Druck auf den Öffner des inneren Schotts der Ausstiegsluke, und Harry Chang blickte durch das Fenster des Außenschotts aus transparentem Stahl in eine weite Röhre, die an die Hülle des Schiffes angeflanscht worden war.
    Offenbar waren die Unbekannten dabei sorgsam vorgegangen; in der Röhre wurden konstanter Druck und eine atembare Atmosphäre angezeigt. Also tippte der Kapitän der MERCHANT II auf den Kontakt, der auch die Außenseite der Schleuse öffnete.
    Savanna blieb vor dem Eingang in den Schleusenbereich zurück. Harry wandte sich ein letztes Mal zu ihr um und nickte ihr zu.
    Dieses verdammte Zittern in den Knien! Hoffentlich merkte es ihm niemand an, vor allem nicht diejenigen, die im anderen Schiff auf ihn warten mochten. Er wollte auf keinen Fall wie ein Waschlappen vor ihnen stehen.
    In der Röhre roch es leicht muffig – typisch für künstlich aufbereitete Luft, der keine Aromastoffe beigemischt wurden. Diesen Luxus hatte man offenbar für unnötig befunden, was Harry auch niemandem verübeln konnte. Er würde für seine Feinde auch keine wertvollen Ressourcen verschwenden, wenn es sich vermeiden ließ.
    Dieser Übergang zwischen der MERCHANT und dem fremden Schiff war nur diffus erleuchtet. Es reichte jedoch aus, um seine Umgebung erkennen zu können. Harry schätzte die Länge der Röhre auf etwa fünfzig Meter.
    Die Wände waren rundum geschlossen und undurchsichtig; erst etwa in der Mitte des Weges war eine Art Fenster eingearbeitet, durch das Harry einen Teil der Außenhülle seines eigenen Schiffes sah.
    Die Farbe war verblichen. Schon äußerlich zeigte sich auf den ersten Blick, mit welcher Schrottmühle man es zu tun hatte. Doch Harry hatte momentan wahrhaft andere Sorgen, als sich darüber den Kopf zu zerbrechen.
    Der weitaus größte Teil dieses Panoramablicks zeigte das offene All, in dem vereinzelt ein paar Sterne funkelten, deren Licht sich auf der alles andere als blitzsauberen Scheibe brach.
    Weit entfernt und winzig klein erahnte er einen violetten Sternennebel. Oder handelte es sich nur um Schmutz auf dem Sichtfenster?
    Harry ging weiter und erreichte unangefochten das Ende der Röhre. Weder erwartete ihn dort jemand, noch sprach ihn jemand über Funk an.
    Er passierte eine Schleuse und stand in einem dunklen Raum. Ein einzelner Lichtpunkt flirrte darin über die Wand; es war beklemmend.
    Kaum ging er einen Schritt in die Dunkelheit, schloss sich hinter ihm mit einem pneumatischen Pfeifen das Schott.
    Gefangen , dachte er und rechnete halb damit, aus der Dunkelheit erschossen zu werden.
    Doch das war Unsinn. Man hätte ihn viel einfacher töten können – ein paar Schüsse auf die MERCHANT, und es wäre Feierabend gewesen.
    Aber was, wenn genau das eben nicht möglich war? Wenn die Fremden die MERCHANT intakt erobern wollten?
    Bei dem Gedanken musste Harry fast lachen. Sein Schiff wäre wohl die dämlichste Beute, die Raumpiraten seit Ewigkeiten erobert hätten. Ein nahezu wertloser, noch immer wegen des defekten Luftfilters stinkender Schrotthaufen.
    »Ich würde es euch gönnen«, murmelte er vor sich hin.
    Vorsichtig schritt er weiter in die Dunkelheit, die zu dicht war, als dass sich seine Augen an die herrschenden Lichtverhältnisse hätten gewöhnen können. »Hört ihr?«, schrie Harry. »Meldet euch und sagt mir, was ihr von mir wollt!«
    Nur Stille antwortete ihm. Seine eigene Stimme verhallte in der Dunkelheit.
    Harry versuchte, irgendwelche Geräusche zu erhaschen und so Rückschluss darauf ziehen zu können, was in diesem Raum vor sich ging. War er allein? Wurde er beobachtet? Warum sprang der Lichtpunkt immerzu hin und her?
    Und vor allem – was hatte das alles zu bedeuten?
    »Ihr habt mich hierher gebeten, ich bin dieser Einladung gefolgt. Jetzt sagt mir, was ihr von mir wollt. Ich habe keine Zeit zu verschwenden. Wie ihr wisst, habe ich ein Handelsschiff zu führen. Zeit ist Geld.«
    Die Worte sprudelten nur so aus ihm heraus. Es war in dieser unheimlichen Dunkelheit beruhigend, wenigstens irgendetwas zu tun – und sei es, Selbstgespräche zu führen.
    »Umdrehen«, hörte er plötzlich.
    Es war dieselbe Stimme, die er schon kannte; jenes mechanisch verzerrte Etwas, das er bereits an Bord der MERCHANT vernommen hatte.
    Harry atmete tief durch und folgte der Aufforderung. Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher