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Sternenfaust - 137 - Eine Milliarde Credits

Sternenfaust - 137 - Eine Milliarde Credits

Titel: Sternenfaust - 137 - Eine Milliarde Credits
Autoren: Anonymous
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Agenda und …«
    In diesem Moment ging die Welt in einem ohrenzerreißenden Knall unter. Der Lärm war unbeschreiblich. Walter schrie erschrocken auf, presste sich die Hände auf die Ohren und konnte sich gerade noch vor einem durch die Luft peitschenden Kabel auf den Boden werfen. Die Regie, die in die Studiohalle hineinhing, schien sich nach vorn zu neigen.
    Um ihn herum zischte es, kleinere Detonationen waren zu hören. Die automatischen Löschanlagen gingen los, Schreie waren zu hören, Schmerzensschreie, Rufe um Hilfe. Es krachte wieder und wieder, und es klirrte, als gingen tausend Glasscheiben zu Bruch. Irgendein Studioaufbau brach zusammen.
    Was war hier los? Griffen die Kridan an? Walter schlug die Hände über dem Kopf zusammen, um ihn zu schützen und kauerte sich auf dem Boden zusammen, als er rechts und links von sich wieder zwei kleinere Explosionen hörte. Irgendetwas fiel heben ihm mit lautem Poltern zu Boden. Dann traf ihn eine der Kameras am Hinterkopf.
    Um Gottes willen, was ist hier passiert?
    Um ihn herum wurde alles schwarz.
     
    *
     
    »… Bei der Forschung sollte der Schutz des Menschen immer im Vordergrund stehen – ein Grundsatz von Far Horizon und eine Maxime, nach der wir unsere Projekte auswählen. Daher haben wir auch … «
    »Ach, Walter, erzählst du immer noch allen dieses Märchen?«
    Cassie Puntareras musste kichern. Sie warf noch einen spöttischen Blick auf den Bildschirm und stand dann auf, um sich noch ein Glas Saft aus der Küchennische zu holen.
    Warum habe ich überhaupt diese Sendung eingeschaltet? , fragte sie sich ein wenig belustigt und starrte für einen Moment aus dem bodenlangen Stahlglasfenster auf die Mondoberfläche, die sich hinter dem Habitat ausbreitete. Die Ebene des Mare Serenitatis leuchtete im Sonnenlicht silbern, und gerade war die Erde über dem zerklüfteten Ringgebirge aufgegangen.
    Gib es zu , dachte sie, ein wenig ungehalten über sich selbst, du wolltest sehen, wie er sich windet. Ein wenig schämte sie sich, das hatte sie nun weiß Gott nicht nötig. Langsam ging sie wieder ins Wohnzimmer zurück, wo der 3-D-Projektor ihres Medienterminals stand. Gerade änderte sich eines der Bilder, und Cassie brauchte eine Sekunde, um zu erkennen, was da auf einem der beiden Sendebilder, die sie eingestellt hatte, zu sehen war. Aha, ein Einspieler. Cassie unterdrückte einen Schauder. Eigentlich wollte sie nichts von dieser Schlacht sehen. Sie war froh, dass sie weit weg von ihrem Heimatplaneten stattgefunden hatte.
    Die Medien waren voll von dieser Katastrophe gewesen, und Cassie Puntareras war darüber hinaus auch selbst davon betroffen. Ihr Cousin Roman, der ihr einst so nah wie ein Bruder gestanden hatte, galt ebenfalls als vermisst. Wahrscheinlich war er tot, und ebenso wahrscheinlich würde es nie möglich sein, seine Leiche zu bergen.
    Cassie hatte die Katastrophe nicht fassen können. Stündlich nach den ersten Nachrichten waren neue Meldungen hereingekommen, Verlustlisten waren veröffentlicht worden, die von Minute zu Minute länger wurden – und doch war alles so schnell vorbei gewesen, dass man bis heute nicht genau wusste, was da eigentlich passiert war. Die Verantwortlichen hatten gehofft, den Kridan möglichst schnell und ein für alle Mal den Garaus zu machen, aber dann war daraus doch nichts geworden.
    Nach der ersten Schockstarre, die sich wie Mehltau über dieses Desaster gelegt hatte, war in vielen der Betroffenen jetzt die Wut erwacht. Wut, der auch der Ratsvorsitzende Jasper Mitchell persönlich durch den beinahe sofort angeordneten Staatstrauertag keinen Einhalt mehr gebieten konnte. Die Medien waren voll von Nachrichten, Spekulationen über das Warum der hohen Verluste. Die Verschwörungstheorien schossen ins Kraut. Eigentlich war Cassie nicht der Typ, der solchen Meldungen Glauben schenkte, aber dass jetzt sogar ihr ehemaliger Arbeitgeber Far Horizon in den Schlagzeilen auftauchte, hatte sie dann doch bewogen, Melvyn Frohikes Talkshow einzuschalten. Sie hatte gehofft, dass die Sendung, wenn schon kein Licht ins Dunkel, so doch vielleicht etwas Struktur ins Chaos der Spekulationen bringen konnte.
    Wie die meisten Bürger der Solaren Welten war Cassie ein Fan von Melvyn Frohike und seiner Sendung Zeitgeschehen hinterfragt . Endlich jemand, der Fragen stellte, den Regierenden auf die Finger sah und ihre Mauscheleien aufdeckte! Sicher, es war auch viel Unsinn dabei. Spekulationen darüber, ob der Orden der Christophorer eigentlich aus
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