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Sternenfaust - 137 - Eine Milliarde Credits

Sternenfaust - 137 - Eine Milliarde Credits

Titel: Sternenfaust - 137 - Eine Milliarde Credits
Autoren: Anonymous
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und unterbrach sie dann. »Nein! Speisen Sie mich nicht immer mit diesen Phrasen ab! … Hören Sie, so viele Leute waren es ja nicht in diesem Studio; und Bombenanschlag hin oder her, Sie werden doch versucht haben, rauszufinden, wer überlebt hat, oder etwa nicht? – Hallo? Hallo! Das gibt’s doch nicht. Aufgelegt!«
    Unruhig ging Cassie ein paar Schritte hin und her und versuchte, sich zu fassen. Das konnte doch nicht wahr sein, es musste doch etwas zu machen sein! Sie blieb stehen und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Vor etwa zwei Stunden war aus dem Nachrichtenstudio von GBN die Nachricht gekommen, dass man auf das Studio der beliebten Sendung Zeitgeschehen hinterfragt einen Bombenanschlag verübt hatte.
    Cassie war entsetzt gewesen. Es hatte Zeiten gegeben, da hatte sie ihrem ehemaligen Liebhaber Walter Gregorovitch die Pest an den Hals gewünscht. Doch jetzt, als es so aussah, er könnte tatsächlich Opfer eines Anschlags geworden sein, machte sie sich ernsthafte Sorgen.
    Seit über anderthalb Stunden versuchte sie nun schon, ihn zu erreichen, doch auf seinem persönlichen Kommunikatorkanal meldete sich niemand. Das Studio hatte auch nicht weiterhelfen können – niemand schien zu wissen, wie groß der Schaden war, ob es Tote gegeben hatte oder ob alle mit einem buchstäblichen blauen Auge davon gekommen waren.
    Cassie massierte sich noch einmal die Nasenwurzel, strich sich das rötliche Haar aus dem Gesicht und steckte es mit geübtem Griff hoch. »Mama? Warum bist du denn so nervös?«, fragte der Kleine vor ihr beunruhigt. Er hatte sich, gelangweilt davon, dass seine Mutter erst stundenlang auf den Bildschirm gestarrt und diese langweiligen Nachrichten gesehen hatte, in seine Spielecke zurückgezogen und sah jetzt stirnrunzelnd zu ihr herüber. Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Es ist alles in Ordnung, Walt. Weißt du, da in der Sendung ist etwas Schlimmes passiert. Jetzt will ich eben einfach wissen, ob alles in Ordnung ist.«
    Fürs Erste schien das ihrem Sohn zu genügen. Cassie nahm sich zusammen. Was soll ich ihm auch schon sagen , dachte sie und starrte auf den Vierjährigen, der gerade mit seinen Zootieren spielte. Ich weiß ja nicht einmal, ob sein Vater bei dieser Explosion umkam oder nicht.
    Der Gedanke schmerzte wie ein Stachel. Cassie ging wieder zum Medienterminal hinüber und gab die persönliche Nummer Walter Gregorovitchs ein. Sie erwartete halb, dass wieder die Meldung käme, dass eine Verbindung zum Teilnehmer im Moment nicht möglich wäre, doch zu ihrer Überraschung erklang das Freizeichen. Auf dem Bildschirm der Kom-Anlage erschien das blassgrün-weiße Logo des Far Horizon-Konzerns samt Walters Konterfei und der Meldung: sie wünschen eine Verbindung der Vertraulichkeitsstufe 5. bitte geben sie den persönlichen Sicherheitscode ein. Cassie tippte den Code nervös ein. Sie hatte ihn seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr benutzt. vielen dank, die Verbindung wird freigeschaltet.
    Im nächsten Moment erschien ein etwas ältliches gerötetes Gesicht unter einem lichter werdenden semmelblonden Haarschopf. Ein blutroter Kratzer war auf der Stirn zu sehen und glänzte verräterisch. Offenbar war er behandelt worden und heilte bereits. »Gott sei Dank!«, entfuhr es Cassie bei diesem Anblick, und sie spürte, wie ein Stein von der Größe Titans von ihrem Herzen fiel.
    »Ich freue mich auch, dich zu sehen, Cassie«, knurrte ihr Gegenüber. »Muss ich das persönlich nehmen, dass du beim Anblick meines Zustands dem lieben Gott ein Stoßgebet des Danks schickst?«
    Cassie spürte wider Willen, dass sie rot wurde. »Ich danke Gott, dass du noch lebst, Walter«, sagte sie dann ruhig. »Es waren schreckliche zwei Stunden, seit ich die Bombe habe hochgehen sehen. Wie geht es dir?«
    »Die Berichte über meinen Tod waren übertrieben.« Seine Stimme klang bereits ein wenig gnädiger. »Es waren nur ein paar Kratzer, die Bombe war nicht sehr geschickt platziert. Frohike und Sorensen ist ebenfalls nichts passiert. Allerdings hat es fünf der Techniker des Studios erwischt.«
    Cassie nickte betroffen. »Ich … ich will dich auch nicht lange stören: Ich musste mich nur vergewissern, dass es dir gut geht«, sagte sie dann nach einer Pause.
    Er verzog die Mundwinkel zu einem gezwungenen Lächeln. »Es ist wirklich interessant«, meinte er dann halb ironisch, halbbitter. »So eine Bombe lässt Verbindungen wieder aufleben, von denen man dachte, sie seien unwiderruflich abgebrochen.« Die Pause,
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