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Sternenfaust - 135 - Großangriff der Solaren Welten (1 of 2)

Sternenfaust - 135 - Großangriff der Solaren Welten (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 135 - Großangriff der Solaren Welten (1 of 2)
Autoren: Anonymous
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folgten unregelmäßige starke Lichtimpulse, die der mittlerweile überforderte Schutzschirm emittierte. Mit einem Mal zerging die ganze Erscheinung in einem gewaltigen Blitz. Der Jubel in der Fluggast-Kabine des Shuttles war ohrenbetäubend. In gewisser Weise ersetzte dieser laute Beifall das Kampfgeräusch, denn zu hören war da draußen im Vakuum rein gar nichts. Man sah nur die schnellenden Bahnen der Energiegeschütze, die wie Lichtklingen durch die Schwärze fuhren.
    »Star Corps-Jäger!«, schrie jemand außer sich, und alle Köpfe ruckten herum. Im Abstand von nur 200 Metern schoss eine Staffel SC-Jäger am Shuttle vorbei und hielt auf den Ort des Gefechts zu.
    Macht diese Geierköpfe fertig! Roman – vielleicht sitzt du ja in einem dieser Jäger … Räche Allister III!
    Jeder an Bord der Fähre beobachtete, wie die Jagdstaffel auf den Ort des Kampfes zuhielt und in die Raumschlacht eingriff. Schon waren die kleinen Schiffe nicht mehr als stecknadelkopfgroße Reflexionen der Allister-Sonne. Ihre Strahlenkanonen zeichneten feine Striche über die schwarze Leinwand des Alls. Aufgrund von Romans Erzählungen konnte sich Julie einigermaßen vorstellen, was dort, weiter als hundert Kilometer vom Shuttle entfernt, vor sich ging: schnell gesprochene Funk-Kommandos, Auffächerung der Formation, Ausweichmanöver, Reformierung zum Angriffskeil. Doch für Julie beschränkte sich die Beobachtung dieses Gefechts auf einen Haufen leuchtender Punkte, die sich zunehmend gegen- und ineinander verschoben und sich durch schnell gezogene Lichtgeraden immer wieder miteinander verbanden. Die Vermischung der kämpfenden Einheiten setzte sich fort und erreichte einen Grad, der Julie nicht mehr gestattete, Freund von Feind zu unterscheiden.
    »Sehr verehrte Fluggäste! Wir erreichen in etwa fünfzehn Minuten die orbitale Raumbasis Abdul Anderson . Wenn Sie auf der Steuerbordseite in Flugrichtung schauen, dürfte sie bereits zu sehen sein. Bitte machen Sie sich für den Ausstieg fertig.«
    Die Flüchtlinge, die sich an die Fenster der Backbordseite gedrängt hatten, eilten nun zu ihren Sitzen zurück und pressten die Wangen an die dortigen Fenster, um einen Blick auf die Raumstation zu erhaschen.
    »Gigantisch!«
    »Ich sehe eines der Evakuierungsschiffe!«
    Julie griff die Hand ihrer Mutter und drückte sie zart. »Vater wird überleben. Die Kridan können kein Interesse daran haben, Allister III völlig zu zerstören. So dumm ist selbst dieses Federvieh von Kridania nicht.«
    »Ja, Kind«, sagte Monica Caplan tonlos.
    Die plötzlich auftretende gleißende Helligkeit presste jedem Fluggast die Augen zu. Doch sogar durch die geschlossenen Lider drang das grelle Abbild der Zerstörung in die Wahrnehmung der gehetzten Menschen. Jubelten sie vor zwei Minuten noch, so schrien sie jetzt aus Leibeskräften. Julie umschlang ihre Mutter und drückte sie an sich. Squashy keckerte verstört.
    Dann trafen hochbeschleunigtes Gas und Materie-Partikel mit einer Geschwindigkeit von 7,5 km/s auf den Plasmaschirm des kleinen Orbital-Shuttles. Die übertragene kinetische Energie ließ das Raumfahrzeug erzittern und drehte es mit dem Bug nach Steuerbord. Die Emitter des Schutzschirms gerieten in Vibration und erzeugten ein schauriges Geräusch in der Fluggast-Kabine, das zunehmend lauter und beängstigender wurde. Die Stoßenergie größerer Trümmerteile konnte vom Plasmaschirm nicht ausreichend neutralisiert werden und übertrug sich auf die Hülle der Orbital-Fähre. Julie glaubte, sich auf einem riesigen Rüttelsieb zu befinden.
    Als die Vibrationen nachließen, hatte sich das kleine Schiff so weit nach steuerbord gedreht, dass Julie direkt in die Nachwirkung eines Infernos blickte: Glühende Trümmerstücke zogen ihre Bahnen in alle Richtungen. Verfolgte man diese aus Gas und Partikeln bestehenden Linien zurück, so trafen sie sich in einem Punkt, an dem vor wenigen Sekunden noch die Orbitalstation Abdul Anderson mit Tausenden von erleuchteten Fenstern geschwebt haben musste. Weder von der Station noch von den Evakuierungsschiffen war irgendetwas Erkennbares übrig geblieben.
    Ein mächtiges Trümmerstück flog genau auf das Shuttle zu, und Julie wurde starr vor Schreck. Das sich langsam um die eigene Achse drehende Trümmerteil wuchs schnell zu beängstigender Größe heran, und ein heller Aufschrei ging durch die Backbordseite. In einem energetischen Gewitter, das den Plasmaschirm der Fähre zur Hälfte wegbrannte, zerstob der Materiebrocken.
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