Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 131 - Tod und vergessen

Sternenfaust - 131 - Tod und vergessen

Titel: Sternenfaust - 131 - Tod und vergessen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
ehemaligen Christophorer beschloss, einen Abstecher ins astronomische Labor der DIRAC zu machen. Dort war Solomon Winterstein bei der Arbeit und hatte vielleicht eine Entdeckung vorzuweisen, die mehr Aufschluss über das seltsame Verschwinden der Besatzung der DIRAC lieferte. Izanagi überquerte den kurzen Gang und nickte der weiblichen Marine freundlich zu, die dort patrouillierte.
    Als Izanagi das Astro-Labor betrat, begrüßte er Winterstein mit einem schelmischen Grinsen. »Hallo, Lieutenant. Na, wie gefällt Ihnen die hübsche Aufpasserin da draußen auf dem Gang? Besser, als wenn Corporal Cimino Ihnen im Nacken sitzen würde, richtig?«
    Izanagi mochte den semmelblonden Chefastronomen der STERNENFAUST, mit dem er gerne ein wenig schäkerte, und deshalb wählte er diese flapsige Art, sich anzumelden. Solomon Winterstein hob den Kopf und sah den ehemaligen Christophorer überrascht an. Vermutlich war er wieder einmal so sehr in seine Arbeit vertieft gewesen, dass er das Eintreten des jungen Mannes überhaupt nicht wahrgenommen hatte.
    »Verzeihung, Lieutenant. Ich wollte Sie nicht bei der Arbeit stören, aber die Tür zum Gang stand offen«, entschuldigte Izanagi sich.
    »Schon gut, Izanagi. Mir ist nur nicht klar, über wen Sie da eben gesprochen haben. Wer ist dieser Corporal?«
    Jetzt war es an Izanagi, den Wissenschaftler überrascht anzusehen.
    Corporal Cimino gehörte mit Sicherheit nicht zu den unauffälligen Crewmitgliedern, daher staunte Izanagi über Wintersteins Unkenntnis. »Äh, der Corporal leitet den Trupp der Marines, die hier an Bord der DIRAC sind.«
    Izanagi wandte sich halb zu der weiblichen Marine um, damit sie seine Angaben bestätigen konnte.
    Sie zuckte nur mit den Schultern. »Bedaure, Sir. Unser Trupp wird von Corporal Ghufran befehligt. Einen Corporal, der so heißt, kenne ich nicht.«
    Izanagi wusste nicht, was er sagen sollte. Ihm mochte noch einleuchten, dass ein Wissenschafter wie Winterstein nicht alle Marines an Bord der STERNENFAUST kennen konnte. Aber die Marines untereinander sollten doch schon wissen, mit wem sie alles zusammen dienten.
    »Wie bitte? Sie kennen keinen Corporal Cimino?«, hakte Izanagi fassungslos nach.
    Die weibliche Marine schaute von Winterstein zu Izanagi und schüttelte den Kopf. »So leid es mir tut, Sir: Ich kenne keinen Corporal mit dem Namen Cinnamon.« Izanagi ging nicht darauf ein, dass die Soldatin den Namen falsch verstanden und ausgesprochen hatte. Das machte ihm nur noch mehr klar, dass sie den Mann in der Tat nicht zu kennen schien.
    Der Astronom Winterstein trat neben den ehemaligen Christophorer und legte Izanagi eine Hand auf die Schulter.
    »Ist doch nicht so schlimm, Izanagi. Für Sie sehen alle Marines wahrscheinlich gleich aus und da haben Sie die Namen einfach durcheinander bekommen. So etwas kann einem passieren, wenn man unter Stress steht«, sprach Winterstein besänftigend auf Izanagi ein.
    Der schluckte eine heftige Erwiderung hinunter, atmete mehrfach tief ein und aus, bevor er sich mit einer entschuldigenden Geste umwandte. »Ich muss nochmals um Verzeihung bitten, Lieutenant. Ich will Sie nicht bei der Arbeit belästigen.«
    Izanagi nickte zuerst Winterstein und dann dem weiblichen Marine zu, bevor er aus dem Labor hastete. Auf dem Gang verzögerte Izanagi seine Schritte und fuhr sich mit der flachen Hand über die Stirn. Kalter Schweiß bedeckte sie.
     
    *
     
    Mit der Handkante der linken Hand wehrte Izanagi den Angriff seines Gegners ab und vollführte einen Gegenstoß mit der zur Faust geballten rechten Hand. Anschließend tänzelte er zur Seite und ließ sein rechtes Bein zu einem Sichelschlag gegen die Beine des Gegners ausholen. Schweiß rann über Izanagis nackten Oberkörper. Er musste sich stark auf die Abfolge der Schläge und Tritte konzentrieren. Die von ihm ausgesuchte Kata war sehr anspruchsvoll und führte ihn an seine körperlichen Grenzen.
    Zusammen mit der erforderlichen Konzentration half es Izanagi normalerweise, störende Gedanken aus seinem Hirn zu vertreiben. Heute wollte es ihm jedoch nicht gelingen, da ihm ständig die Gesichter von Adric und Corporal Cimino vor dem inneren Auge erschienen. Mit einem verärgerten Seufzer beendete Izanagi die schweißtreibende Angelegenheit und ging zu dem Stapel mit Kisten.
    Er war in den gleichen Lagerraum zurückgekehrt, in dem er noch vor Kurzem mit Adric trainiert hatte. Ein Hirngespinst schlägt einen nicht! , dachte Izanagi grimmig und rieb sich den blauen Fleck,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher