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Sternenfaust - 131 - Tod und vergessen

Sternenfaust - 131 - Tod und vergessen

Titel: Sternenfaust - 131 - Tod und vergessen
Autoren: Anonymous
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zumindest rudimentär vorbereitet werden.«
    Ash erkannte das Ausweichverhalten Izanagis und war fest entschlossen herauszufinden, was genau die verzerrte Erinnerung des ehemaligen Mönchs verursacht haben konnte.
    »Ach ja? Und wie erklären Sie sich die Erinnerung an diesen Adric? Oder sehen Sie in ihm so eine Art Kobold, wie er zum Beispiel in der keltischen Mythologie vorkommt?«
    Izanagi schaute Ash so fragend an, dass er zu einer Erklärung ausholte.
    »Sie kennen sich in der keltischen Mythologie nicht aus. Oder täusche ich mich?«
    Der junge Mann schüttelte nur den Kopf, und Ash ahnte, dass heutzutage nicht viele junge Menschen seine Leidenschaft für alte Mythen teilten. Also fing er noch einmal von Neuem mit seinen Erläuterungen an.
    »Es geht um Puca aus der keltischen Mythologie. Das ist einer dieser Kobolde, Izanagi.«
    Der ehemalige Christophorer hörte der Erklärung konzentriert zu. »Sie erscheinen den Menschen gemäß der Mythologie als schwarzes Pony und verleiten sie zu einem Ritt, der dann über Stock und Stein geht?«, fragte Izanagi nach.
    Hat er das jetzt doch gewusst, oder hat er das aus meinen Gedanken herausgelesen? , fragte sich Ashkono unwillkürlich. Er beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken. »Korrekt, Izanagi. Sie können aber auch in Menschengestalt auftreten, so wie der Adric, den sie beschrieben haben.«
    Ash beobachtete sein Gegenüber aufmerksam und konnte so das aufkeimende Verständnis in dessen intelligenten Augen ausmachen. Einige Sekunden schaute Izanagi den Schiffsarzt nur ungläubig an.
    »Sie glauben also, dass ich mir Adric nur einbilde? Warum sollte ich so etwas tun?«
    Ashkono Tregarde hatte eine sehr konkrete Idee, weshalb Izanagis Gehirn diesen Ausweg aus einem Dilemma gesucht hatte. Vorerst wollte der Schiffsarzt sich aber sehr vorsichtig an die Wahrheit herantasten. Doch bevor er noch eine weitere Frage stellen konnte, erhob sich der ehemalige Christophorer und eilte auf den Ausgang des Labors zu.
    »Was tun Sie da?«, wollte Ash wissen.
    »Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, Doktor, aber ich werde doch erst einmal selbst nach Antworten suchen«, meinte Izanagi entschlossen und verließ die Krankenstation.
    Und für einen Moment glaubte Ash zu hören, wie Izanagi ein »Kobolde, von wegen!« murmelte.
     
    *
     
    Seine Fingerkuppen übertrugen die sanften Vibrationen des Schiffes auf seinen Körper, mehr jedoch nicht.
    Izanagi strich über die Oberfläche der Konsole im Labor der DIRAC. Zusammen mit Commander Jake Austen und dem restlichen Team war er zu einem zweiten Besuch auf dem Forschungsschiff aufgebrochen. Erneut wanderte der ehemalige Christophorer durch die Gänge und Räume des verlassenen Forschungsraumers und spürte der ungewöhnlichen Strömung von Emotionen nach, die ihn schon beim letzten Mal an Bord erfasst hatte. Sein Weg hatte ihn ins geologische Labor der DIRAC geführt.
    »Sehen Sie sich das bloß mal an, Izanagi!«
    Als der ehemalige Christophorer die Erregung in der Stimme von Lieutenant Tim Brandtner vernahm, eilte er hinüber zu dem Geologen der STERNENFAUST.
    Admiral Taglieri hatte Commander Austen – neben der Gruppe von Marines und Technikern, die schon beim ersten Mal die Untersuchungen vor Ort begonnen hatte – mit einem weiteren Team auf die DIRAC geschickt. Es bestand vor allem aus Wissenschaftlern, die sich in den Laboren umsehen sollten. Der Admiral erhoffte sich neue Erkenntnisse, indem die Spezialisten die Analysen ihrer Kollegen auswerteten.
    »Und? Was haben Sie entdeckt?« Gespannt beugte Izanagi sich über das Display, vor dem der Geologe saß.
    Das rundliche Gesicht Brandtners strahlte vor Begeisterung. »Sehen Sie sich nur einmal diese Gesteinsformationen im oberen Sektor an, Izanagi. Ich bekomme vierzehn verschiedene Materialien angezeigt, acht davon waren bislang noch völlig unbekannt. Ist das nicht fantastisch?«
    Izanagi hatte Mühe, seine Enttäuschung zu verbergen. Er legte dem aufgeregten Geologen die Hand auf die Schulter und rang sich ein zustimmendes Lächeln ab. »Ja, allerdings. Vielleicht erhalten Sie ja auch einmal die Chance, sich diese Gesteinsformationen persönlich aus der Nähe anzusehen. Unten auf dem Planeten.«
    Tim Brandtner stieß einen Laut der unverfälschten Begeisterung aus, angesichts solcher verlockender Aussichten.
    Izanagi sah amüsiert, wie sich der etwas pummelige Brandtner bereits wieder mit Inbrunst auf die Daten der geologischen Analyse von TASO-27008 konzentrierte. Der
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