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Sternenfaust - 130 - Inferno auf Hegel III

Sternenfaust - 130 - Inferno auf Hegel III

Titel: Sternenfaust - 130 - Inferno auf Hegel III
Autoren: Anonymous
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missmutig. Sie glauben viel zu gut zu wissen, was richtig ist! Dabei bin ich die Koryphäe, die sich in den Solaren Welten mit nicht-euklidischer Geometrie am besten auskennt. Aber das scheint diese Leute hier überhaupt nicht zu interessieren!
    Das ist ausgesprochen enervierend.
    Der Experte von der Universität auf Wega IV schüttelte kurz den Kopf, wie um die Gedanken loszuwerden und konzentrierte sich dann wieder auf die metergroße Darstellung der Konstruktion, die den Fixstrom erzeugen würde.
    Die Presse behauptet immer noch, wir öffnen ein Wurmloch. Laien und Technik, es ist haarsträubend! Noch ein ratloses Reportergesicht, dem ich erfolglos erklären darf, dass uns diese Raumverzerrung im Gegensatz zu Wurmloch Alpha und Wurmloch Beta nicht durch den HD-Raum führt, und ich mache aus anderen Gründen Schlagzeilen.
    Von Schlichten kontrollierte die fünfte Generatorkette. Auch der Plasmasammler 5, der den fünften im Orbit um Hegel III stationierten Wandler speisen sollte, funktionierte laut den Daten einwandfrei und stand sogar im richtigen Winkel zu Sammler 6 und 4.
    Schade. Beinahe tat es Yasuhiro von Schlichten leid, seine schlechte Laune nicht noch einmal an Baxter auslassen zu können. Er warf einen indignierten Seitenblick auf den Ingenieur, der mit entspannter Miene die Ausrichtung des sechsten Plasmasammlers korrigierte. Er sieht überhaupt nicht so aus, als würde hier in der nächsten halben Stunde ein bahnbrechendes Experiment stattfinden.
    Für einen Moment atmete der Professor tief durch. Er war nicht ganz glücklich mit dem Versuch. Die Daten über die modifizierten Wandler klangen hervorragend, die Hegel-Wissenschaftler hatten ganze Arbeit geleistet. Die zusammengeschaltete Leitung von Wandlern, die positive Energie und die S-Paik-Energie herstellten, funktionierte einwandfrei.
    Aber von Schlichten war der Ansicht, dass die Ptolemäer sich ihrer Sache zu sicher waren.
    Er schüttelte den Kopf und korrigierte die Ausrichtung des Empfangsgenerators von Wandler Eins um wenige Bogensekunden. Der Wandler schwebte mit den anderen im Weltall, etwa 300.000 Kilometer vom Planeten entfernt. Man hatte sichergehen wollen, dass auf dem Planeten nichts passierte. Und wenn nicht alles hundertprozentig den idealen Berechnungen entsprach, da war von Schlichten sicher, würde er dieses Experiment gnadenlos abbrechen.
    Ohne es zu wollen, dachte von Schlichten auf einmal an Antimateriebomben. Ich werde auf meine alten Tage wohl zu zögerlich , dachte er unwirsch. Immerhin war er es gewesen, der damals gegen die Bedenken von Kollegen durchgesetzt hatte, eine Antimateriebombe zu zünden. Das Ganze hatte prompt in einer Katastrophe geendet. { * } Hätte ich mich damals nicht von anderen und ihrer Zuversicht treiben lassen, hätte ich wohl alles noch einmal selbst nachgerechnet , dachte er jetzt düster. So etwas schadet meinem Ruf, und deshalb wird mir das nie wieder passieren.
    Eine laute, offenbar computergesteuerte Stimme ertönte in der riesenhaften Halle und schreckte den Professor aus seinen Gedanken auf. »Plasmasammler 6: alle systemischen Kreisläufe auf Grün. Übertragung des gesammelten Plasmas an Wandler 6 kann jederzeit erfolgen.«
    Nun gut , dachte er. Jetzt gilt es wohl.
    »Baxter?«, rief er zur Kontrollkonsole der Plasmasammler hinüber. »Sind Sie bereit? Die Geräte sind es jedenfalls.«
    Der etwas zu klein geratene Mann mit dem freundlichen Blick wandte sich höflich zu von Schlichten um. »Ja, Professor, von mir aus gibt es ein Go.«
    »Also gut«, erhob von Schlichten seine Stimme. »Dann wollen wir mal loslegen und sehen, ob der Energiefluss von der Hegel-Sonne zu den Wandlern so gut klappt, wie wir uns das vorstellen! TELMU?«
    »Alle Systeme auf Grün, Sir«, antwortete eine Stimme von der Telemetrie-Konsole laut und deutlich.
    »Energie?«
    »Alle Systeme Go.«
    »Baxter?«
    »Alles in Ordnung, Sir, wir können loslegen.«
    »Legen Sie den Energiefluss um.«
    In der Halle war ein Brummen zu hören, und für einen Moment fragte sich Yasuhiro von Schlichten, ob er sich das vielleicht nur einbildete. Wahrscheinlich, immerhin waren die Wandler weit genug von Hegel III entfernt. Der Professor verdrängte den Gedanken daran, was wohl passieren würde, wenn die Wandler plötzlich ausfielen, die hochenergetischen Photonen der Hegel-Sonne nicht mehr wandeln konnten oder wenn ein Energiestau entstand oder die Gravitation sich an einer anderen Stelle bildete als der penibel errechneten …
    Wieder
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