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Sternenfaust - 130 - Inferno auf Hegel III

Sternenfaust - 130 - Inferno auf Hegel III

Titel: Sternenfaust - 130 - Inferno auf Hegel III
Autoren: Anonymous
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weitaus mehr als nur zwei Freiwillige melden werden, die Lust haben, ihre Namen in der Geschichte der Menschheit neben Figuren wie Armstrong oder Mendoza zu lesen.«
    »Selbstverständlich«, erwiderte John Santos. »Nichtsdestotrotz erwarte ich ein ausgiebiges Gutachten über alle möglichen Risiken. Und zwar nicht nur von den am Projekt beteiligten Wissenschaftlern, sondern von einigen unabhängigen Physikern von der STERNENFAUST. Sie haben vollen Zugriff auf alle Unterlagen.«
    Admiral Bidlo nickte. »Selbstverständlich. Da wäre allerdings noch etwas«, murmelte sie, während sie so tat, als würde sie etwas in ihren Aufzeichnungen suchen.
    »Diese Kultur«, begann sie nach einer kurzen Pause, »hat, sagen wir mal so, ein klein wenig exzentrische Sitten. Man sieht sich in irgendeiner Gelehrten-Tradition der Antike, irgendetwas über sich spiegelnden Wissensfluss, der sich gegenseitig befruchtet, wie auch immer … Im Detail ist das wohl auch uninteressant. Jedenfalls glaubt man dort, dass sich der persönliche Wissenshorizont auch durch die Weitergabe vergrößert. Daher ist dort jede Koryphäe verpflichtet, einen Schüler aufzunehmen. Und man möchte die STERNENFAUST in diesen Prozess mit einbeziehen.«
    »Die STERNENFAUST?«, platzte es aus Admiral Taglieri heraus.
    »Um es klarer zu formulieren: Dies war eine Bedingung dafür, dass das Star Corps exklusiven Zugriff auf sämtliche Forschungsergebnisse erhält.«
    Für einen Moment war es still im Konferenzraum.
    »Könnten Sie es vielleicht noch ein wenig klarer formulieren?«, meinte der Admiral, und seine Stimme hatte wieder diesen so einzigartigen Taglieri-Tonfall. Dana Frost hatte noch nie jemanden getroffen, der die Frage »Scheint nachts die Sonne?« so formulieren konnte, dass die Worte vor Sarkasmus trieften.
    »Das heißt«, erwiderte Bidlo, »ich beglückwünsche Sie, Admiral Taglieri.
    Sie sind für die nächsten sechs Monate Mentor eines jungen Ptolemäers!«
    Schlagartig waren alle Augen auf Taglieri gerichtet. Er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Erfolglos. Sein Gesicht rötete sich mehr und mehr.
    Im Gegensatz zu Dana. Bei der Formulierung »für die nächsten sechs Monate« war sie kreidebleich geworden. Wie beim Wort »Strick« im Hause des Gehängten , ging es ihr durch den Kopf. So kann es nicht weitergehen.
    Es war absurd. Sie hatte noch ein halbes Jahr zu leben und saß hier, ohne die Nerven zu verlieren, äußerlich ganz ruhig und scheinbar entspannt. Und Admiral Taglieri sollte für ein halbes Jahr einen Schüler kriegen und konnte sich kaum beherrschen. Aber so war es nun einmal. Viel zu viele Menschen machten sich über Nichtigkeiten Gedanken und regten sich über Banalitäten auf, ohne zu ahnen, wie gut sie es hatten.
    »Und was soll ich Ihrer Meinung nach mit diesem jungen Ptolemäer machen?«, ereiferte sich der Admiral. »Das hier ist doch keine Touristenfähre! Es ist ein verdammtes Kriegsschiff! Soll ich ihm Einblick in unsere Akten gewähren? Soll er bei militärischen Einsatzbesprechungen Protokoll führen? Nach dem, was kürzlich hier los war, wollen wir ein solches Sicherheitsrisiko an Bord dulden? Einen Fremden von irgendeiner Kolonie, über die wir kaum etwas wissen?«
    »Der Hegemon von Hegel III hat seinen Wunsch klar geäußert. Und er ließ keinen Zweifel daran, dass diese Bitte aus diplomatischer Sicht eine Bedingung war. Sie wurde daher einhellig angenommen.« Nun verzog Bidlo den Mund zu einem süffisanten Grinsen. »Jasper Mitchell hat sich sehr dafür eingesetzt und ausdrücklich betont, dass er Ihnen zutraut, diese zweifellos delikate Aufgabe souverän zu bewältigen.«
    Taglieri lachte auf. »Dann ist mir alles klar.«
    Die Feindschaft zwischen Taglieri und Mitchell hatte sich inzwischen bis zu den untersten Rängen herumgesprochen. Es war offensichtlich, dass Taglieri davon überzeugt war, Jasper wolle ihm auf diese Weise eins auswischen.
    »Darf ich fragen«, mischte sich Commander Shamar al Khaled ein, » wie jung dieser ›junge Mann‹ ist?«
    »Ich glaube«, antwortete Bidlo und tippte offenbar auf den Touchscreenfeldern ihrer Konsole herum, »16 Erdenjahre. Zumindest ist er das in drei Monaten.«
    »Ich kann ihn ja mit der Zahnbürste die Korridore schrubben lassen«, meinte Taglieri und schüttelte den Kopf.
    »Ich hoffe, Sie behandeln ihn mit gebührendem Respekt«, erwiderte Bidlo streng. »Dieser Junge gilt als Genie! Er half bei der Entschlüsselung vieler STERNENFAUST-Daten. Sogar Professor
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