Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen

Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen

Titel: Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
ersten Offizierin der MERCHANT einen mehr als schalen Beigeschmack, dann griffen die beiden Gegner nach ihren Dolchen.
     
    *
     
    Savanna war froh, dass ihr die Wahl der Waffen geblieben war. Im Dolchkampf war sie seit Jahren geübt, hatte es in ihrer Jugend sogar bis zu einigen Vorführungen im Dolchwurf gebracht – jener altertümlichen Show, in der ein Artist ein Dutzend Dolche rund um einen Freiwilligen warf, der vor einem Holzbrett stand.
    Auch danach hatte sie stets geübt und von der Schnell-Schnitzerei bis zum Dolch-Fechten so ziemlich alles hinter sich gebracht, was nur denkbar war.
    Doch was sie an Raffinesse besaß, machte ihr Gegner durch Direktheit und Brutalität wett.
    Der Kampf war mörderisch.
    Die Klingen prallten aneinander, und es half nichts, dass sich Savanna wieder einmal sagte, dass dies physisch gar nicht möglich war. Dennoch spürte sie den Widerstand und merkte, wie die Klinge abgelenkt wurde.
    Dann gelang ihr ein Vorstoß, und Sinnie blutete über dem Handrücken. Er fluchte und trat ihr im Gegenzug die Beine weg.
    Savanna stürzte und wusste, dass es nun ernst wurde.
    Kein willentliches Töten , dachte sie. Wer würde hinterher schon feststellen können, ob es nicht ein Unfall gewesen war, in der Hitze des Kampfes?
    Sie rollte sich zur Seite, spürte das Gewicht ihres Gegners auf ihrem Rücken, den Druck der kantigen Knie, den Schmerz, als der Ellenbogen auf ihre Wirbelsäule krachte. Sie bockte auf mit letzter Kraft, schleuderte Sinnie von sich, hörte ihn aufschlagen, seinen Schrei. Beide verkeilten sich ineinander, sie sah das zufriedene, siegessichere Grinsen, die heransausende Klinge.
    Ihr Herzschlag stockte, doch sie hörte nur ein Ratschen.
    Die Menge johlte vor Begeisterung und begann den Namen ihres Gegners zu skandieren, als Savannas Bikini durchschnitten zu Boden fiel. Ihre Brüste rutschten aus dem Geflecht von Schnüren.
    Mit bloßem Oberkörper sprang sie auf die Füße.
    So, ihr Gegner machte sich also einen Spaß daraus, sie zu demütigen und mit ihr zu spielen? Er wollte die Geilheit der Menge befriedigen?
    Sollte er nur … es würde ihm zum Verhängnis werden.
    Innerlich eiskalt spielte Savanna die Entsetzte, die dumm genug war, ihre Arme vor die bloßen Brüste zu ziehen.
    Ein weiterer Vorstoß, ein Schnitt, genau wie sie es erwartet hatte. Sinnie schlitzte das winzige Stoffband zwischen ihren Beinen auf. Es trudelte zu Boden.
    Da explodierte sie, in genau dem richtigen Moment. Dieser Narr! Was glaubte er, wer er war?
    Savannas Knie krachte gegen sein Kinn, riss den Kopf nach hinten. Ob sie nun nackt war oder nicht, was machte es für einen Unterschied? Sie stürmte vor, dem zurücktaumelnden Sinnie entgegen, stieß mit dem Dolch zu, schnitt durch seinen Oberarm, tief genug, um ihm elende Schmerzen zuzufügen und setzte die Klinge an seinen Hals.
    »Das war’s wohl«, flüsterte sie.
    Sinnie grinste.
    Schmerz explodierte in ihrem Hinterkopf, mörderisch und entsetzlich.
    Er spielt falsch , dachte sie noch und erkannte, dass in diesem Augenblick jemand die Anlage manipulierte.
    Sie stöhnte auf, konnte sich nicht mehr bewegen. Ihr wurde schwarz vor Augen. Das Letzte, das sie sah, war Sinnie, der sich ihrem Griff entwand und auf sie einschlug.
    Dann ging sie zu Boden.
     
    *
     
    Der Trubel war vorbei. Die Zuschauer strömten aus der Halle. Savanna war als Besiegte bereits in die Obhut eines Mediziners übergeben worden.
    Harry saß fassungslos neben Toler und Sonda. »Sie hatte schon gewonnen«, sagte er. »Er kann sich dieser Attacke nicht entwunden haben.«
    »Sie hat einen Fehler begangen«, widersprach Toler. »Irgendeinen.«
    »Ich kenne Savanna«, beharrte Harry. »Sie hat das genau geplant, als sie erkannte, was ihr Gegner vorhatte. Pure Dummheit von ihm, übrigens, wenn ihr mich fragt.«
    »Keineswegs dumm«, sagte Sonda. »Und Savanna hat auch keinen Fehler begangen. Auch wenn das niemand jemals nachweisen kann – ich bin sicher, dass Wistl die Anlage sabotiert hat. Er hat Savanna mit irgendeinem Impuls im entscheidenden Moment ausgeschaltet.«
    »Betrug«, meinte Harry leise. »Wir müssen zur Stationssicherheit …«
    »Keine Chance«, widersprach Sonda. »Das alles ist ohne jeden Zweifel wasserdicht und lässt sich nicht nachweisen. Msarro sorgt immer vor, glaub mir. Das Spiel ist verloren.«
    Harry dachte über das, was er soeben hatte hören müssen, nach. »Lass uns nach Savanna sehen. Danach überlegen wir weiter.«
    Zu dritt gingen sie in Richtung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher