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Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand

Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand

Titel: Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand
Autoren: Anonymous
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vermutete hinter der Anwesenheit der Mönche einen politischen Zweck und keinen wissenschaftlich-theologischen.
    Nun, dieses Treffen war weder der Ort noch die Zeit, um sich über theologische Fragen den Kopf zu zerbrechen. Wanda konzentrierte sich wieder auf Gondrel Harath, dessen Stab aus drei J’ebeem bestand, einem Mann und zwei Frauen, einer Adligen, was an ihrer Tätowierung zu sehen war und zweien, die offenbar im Zuge der Reformen auf ihren Posten gekommen waren. Sein Leibwächter, höchstwahrscheinlich ein Mitglied des Temuran und seiner Tätowierung nach ebenfalls adlig, war neben der Tür stehen geblieben, hatte Haltung angenommen, als die menschliche Abordnung den Raum betreten hatte und sich seitdem nicht gerührt. Wanda hoffte, dass Kalpren Suresh ihre Anweisungen, die sie ihm gerade noch einmal eingeschärft hatte, auch befolgte: Ihr das Reden zu überlassen und selbst die Augen offen zu halten, damit ihm nichts Ungewöhnliches entging. Ihr war die Meinung der J’ebeem über Kalpren Suresh wohl bekannt. Sie respektierten ihn als Mitglied des Hohen Rates der Solaren Welten, aber Wanda brauchte keinen Rat von Abt Daniel Leslie, um zu erkennen, dass die Körpersprache der J’ebeem in der Regel aussagte, dass sie ihn nicht ganz ernst nahmen.
    Wahrscheinlich fehlte ihm die Raffinesse, die die J’ebeem im Gespräch so liebten.
    »Triumvir, ich freue mich, Sie heute hier auf Karalon begrüßen zu dürfen«, sagte die Botschafterin jetzt erneut und wies mit einer großzügigen Geste auf die Plätze. Sie wartete, bis sich die Abordnung Haraths gesetzt hatte. »Ich hoffe, man hat Sie zu Ihrer Zufriedenheit untergebracht?«
    Gondrel Harath neigte kurz den Kopf. »Ja, wirklich, Botschafterin, jeden einzelnen von uns. Mitten in einem vorzüglich gepflegten Park, ich bin von der Anlage sehr beeindruckt.«
    Wanda Ndogo lächelte fein und warf ihr dunkelblaues, silbergesticktes Gewand zurück, während sie in einer anmutigen Bewegung selbst Platz nahm. Zufrieden registrierte sie, dass Kalpren Suresh gewartet hatte, bis sie im Sessel saß. »Ich hatte gehofft, dass die Quartiere Ihnen zusagen. Es wäre mir eine Freude, Ihnen im Anschluss an diese Besprechung die Botanischen Gärten von New Wellington zu zeigen, wenn es Ihnen recht ist. Ich kenne die Vorliebe der J’ebeem für Pflanzen.«
    »Natürlich. Aber zuerst lassen Sie uns über die Angelegenheit sprechen, die mich hergeführt hat, Botschafterin.«
    Keiner im Raum, auch nicht die stellvertretende Leiterin des IDC, ließ sich anmerken, wie überrascht sie über die ungewöhnliche Abkürzung der üblichen j’ebeemschen Begrüßungsliturgie waren. Nur Kalpren Sureshs dunkle Augenbrauen hoben sich für einen kurzen Moment.
    Wanda Ndogo nickte gelassen und so, als wäre dieser abrupte Übergang für einen Triumvirn nicht unglaublich unhöflich. »Bitte sprechen Sie. Ich nehme an, die Sache ist wirklich dringend, nicht wahr?«
    »Das ist sie wirklich. Ich bin froh, dass auch Abt Daniel und seine Gefährten anwesend sind«, sagte Gondrel Harath, und Wanda Ndogo bemerkte überrascht, dass er auf einmal akzentfreies Solar sprach. Der Leibwächter neben der Tür bewegte sich kurz, wie sie aus dem Augenwinkel wahrnahm. Auch er schien also überrascht über diese Wendung des Gesprächs zu sein. Wanda fragte sich, ob der Mann überhaupt Solar sprach.
    Vielleicht kann er es nicht. Ich möchte wissen, wer alles von Haraths Stab dem j’ebeemschen Geheimdienst angehört.
    »Sie können offen sprechen, Triumvir.«
    »Wie Sie möglicherweise bereits wissen, war ich in den letzten Wochen in meinem Lehen unterwegs, das sich hier in der Raumregion befindet, die Sie Transalpha nennen.«
    Wanda nickte nur kurz. Sie wollte Harath nicht unterbrechen, bis dieser mitgeteilt hatte, um was es ging.
    »Das Gebiet, das ich zu verwalten habe, hat auch ein Kernsystem, das meines Wissens auf den Star Corps-Sternkarten die Bezeichnung TASO 26831 { * } erhalten hat. Dort befindet sich unter anderem auch eine Forschungsstation.« Der junge Mann hielt für einen unmerklich kurzen Moment inne. »Diese Forschungsstation befasst sich mit der Vergrößerung der Transmitter, wie es auch hier in Karalon einen gibt.«
    Wandas Augen weiteten sich überrascht. »Ja, auf dem goldenen Kubus im Orbit um Karalon befindet sich eine solche Station. Doch wir Menschen haben keinen Zugriff darauf. Der Vorsitzende des IDC, Mr. Vijay Gustafsson, steht allerdings seit einigen Jahren in dieser Sache in Verhandlungen
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