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Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand

Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand

Titel: Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand
Autoren: Anonymous
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empfanden und die immer wenigstens geringfügig stimuliert wurden, abgeschnitten zu werden. Ganz auf sich gestellt zu sein. Keine Verbindung zu den anderen zu haben, und Turanor vermutete – schon wieder so eine Vermutung – dass es sich für ein Geschöpf ohne seine eigenen mentalen Fähigkeiten so ähnlich anfühlen musste, wenn es sich in einem Raum der Basrul befand.
    So war es nicht vielen der Alendei, wie Turanors Volk sich selbst nannte, gegeben, sich mit den Basrul auf ihrem Territorium zu treffen. Turanor konnte sich schon denken, warum die Basrul ihn herbestellt hatten. Wahrscheinlich wollten sie ihn zur Rede stellen, weil er sich immer mehr von ihren reinen Lehren ab- und den Gaianii zugewandt hatte. Auf der anderen Seite hatten ihn die Treffen mit den Menschen, wie sie sich selbst nannten, auch neugierig gemacht. Bei seinen Verbindungen mit ihnen, auch wenn es nur zwei sehr kurze gewesen waren, hatte er nichts Boshaftes in ihrem Sinn ausmachen können. Warum nur, fragte er sich, bestanden die Basrul so sehr darauf, dass die Gaianii bösartig waren und die Galaxis zu vernichten drohten? Sie suchten nur nach dem Wissen, dass ihnen offenbar verloren gegangen war und sonst nichts. Als er sich den beiden grau gekleideten anvertraut hatte – anders war eine Verbindung nicht herzustellen gewesen, man musste nicht nur eine Verbindung zu ihnen herstellen, sondern auch den eigenen Geist für sie öffnen – hatte er eindeutig eine Verwandtschaft gespürt. Dass das so war – und dass es ihm überhaupt gelungen war, diese Verbindung herzustellen –, hatte ihn nur noch neugieriger auf die Gaianii gemacht. Es war immer schwierig, eine Verbindung mit einem Nicht-Alendei herzustellen und es war umso schwieriger, je weniger die Spezies, mit der man sich verband, mit den Alendei verwandt war. Es hätte Übung und Kenntnis erfordern sollen, und bei den Menschen hätte es daher beinahe völlig unmöglich sein müssen, doch Turanor war es, betrachtete man die Umstände, überraschend leicht gefallen.
    Er brannte darauf, dass die Basrul ihm die Möglichkeit gaben, noch besser mit den Gaianii zu kommunizieren. Er erinnerte sich: Sie hatten es bei ihrem letzten Treffen versprochen.
    Turanor konnte nur hoffen, dass sie ihm seine Zweifel, die ja eigentlich blasphemisch waren, vergaben und ihm wirklich diese Möglichkeit schufen. Er war ein Adept auf einer der höchsten Stufen, sicher würde es bei ihm leichter fallen als bei den meisten der Seinen.
    Vor ihm erschien plötzlich eine Gestalt. Sie schimmerte in allen Regenbogenfarben und schien die Silhouette eines der Seinen zu besitzen.
    Sei gegrüßt, Ältester der Alendei. Du willst also, dass wir dir ermöglichen, dich leichter mit den Gaianii zu verständigen. Warum sollten wir das Versprechen halten, dass wir dir gegeben haben?, erklang die Stimme eines Basrul in seinem Geist.
    Sie hatten also seine Gedanken gelesen. Nun, er hatte seinen Schutzschild ja auch absichtlich sinken lassen. Er konnte seine Zweifel nicht verbergen, das wusste er – und so hatte Turanor beschlossen, die Flucht nach vorn anzutreten. Er glaubte nach wie vor an die Basrul. Und das konnten sie ebenso wissen, wie sie wohl immer auch von seinen Zweifeln erfahren würden.
    Weil ihr es versprochen habt. Euer Wort gilt, das habt ihr selbst immer wieder gesagt, erwiderte Turanor.
    Das ist wahr, aber dann sollte deines doch auch gelten. Fakt ist jedoch, dass du uns und unseren Auftrag, den wir von den Erhabenen selbst erhalten haben, immer wieder anzweifelst. Wir fragen uns mittlerweile, ob es wirklich gut war, dir die Möglichkeit zu geben, zum Führer und Weisesten deines Volkes zu werden.
    Turanor schwieg überrascht. Ich dachte immer, ich sei so geboren. Ich hatte die Gabe, das zu werden, was ich bin. Ich bin ausgewählt worden, nicht viele haben so starke Fähigkeiten wie ich. Ich wusste nicht, dass ihr in Anspruch nehmt, uns unsere Gaben gegeben zu haben.
    Zweifelst du an uns?
    Nein, antwortete Turanor sofort. Ich zweifle nicht an euch, an dem, was ihr für die Alendei getan habt oder an eurem Erbe durch die Erhabenen. Ihr kennt uns lange und gut, die Meinen haben euch viel zu verdanken, ja, fast alles. Doch ich zweifle manchmal daran, ob ihr die Gaianii gut genug kennt, um sie wirklich beurteilen zu können.
    Zweifelst du also doch unsere Weisheit an? Turanor spürte, dass ein anderer Basrul neben ihn getreten war. Doch er ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. Er war sicher, dass die Gaianii ein
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