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Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand

Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand

Titel: Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand
Autoren: Anonymous
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essenziell notwendig, den Schiffsaufbau auch im Schlaf zu beherrschen.«
    I. L.: »Und auf dem Weg dorthin haben Sie entdeckt, dass Sie auf dem Schiff nicht alleine waren?«
    Zeuge: »Das bemerkte ich erst auf dem Maschinendeck. Ich studierte gerade die Konsolen für die Eingabe der Daten in den Wandlerkern, als ich einen Befehl durch die Gegensprechanlage hörte. Ein Befehl, der – das weiß ich jetzt – von Rudy Ritters gegeben wurde. Sie wollte wissen, ob der Techniker, der von den Golden Sun -Terroristen zu diesem Zweck an Bord gebracht worden war, bereits im Maschinenraum angekommen wäre. Ich konnte mich gerade noch in einem kleinen Lagerraum hinter den Kontrollpanels verstecken, bevor der Terrorist das Deck betrat.«
    I. L.: »Sie hatten ein mobiles Funkgerät bei sich?«
    Zeuge: »Ich trug natürlich meinen Armbandkommunikator. Wie Sie sicher wissen, Commander Latimer, besitzen die Standardgeräte des Star Corps eine Reichweite von maximal rund 200 Kilometern, auch wenn dann ihr Energievorrat schnell zur Neige geht. Ich konnte einen kurzen Notruf absenden und machte mich bei der erstbesten Gelegenheit auf den Weg zu einem besseren Versteck, in dem ich in Ruhe einen richtigen Notruf absetzen könnte.
    Auf dem Weg durch das Schiff fielen Schüsse, die wenigen Besatzungsmitglieder, die an Bord waren, wurden mittels Schüssen eingeschüchtert und in behelfsmäßige Arrestzellen eingesperrt. Ich konnte den Terroristen jedoch immer wieder entkommen.
    Endlich kam ich in einen größeren Lagerraum, in dem ich fürs Erste sicher war. Ich konnte dort einen Notruf an die STERNENFAUST absetzen.«
    I. L.: »Mir will eine Frage nicht aus dem Kopf gehen, Commodore: Warum riefen Sie ausgerechnet die STERNENFAUST? Sie befanden sich auf der Montagestation Vesta im Asteroidengürtel. Warum haben Sie nicht die Operationszentrale der Station gerufen?«
    Zeuge: »Rudy Ritters drückte sich in ihrer Konversation mit ihrem Kollegen – ich glaube, sie nannte ihn Marty – so aus, dass ich annehmen musste, sie und ihre Gruppe erfreuten sich eines oder mehrerer Verbündeter auf der Station, besonders der Flugkontrolle, die jeden An- und Abflug auf Vesta genehmigen muss.«
    I. L.: »Und so beschlossen Sie, die korrekte Nachrichtenhierarchie nicht einzuhalten?«
    Zeuge (nach kurzem Zögern): »Das ist richtig. Ich hielt – ich halte! – Admiral Vincent Taglieri für einen der integersten Offiziere, die ich je kennenzulernen die Ehre hatte.«
    I. L.: »Nun, Ihre persönliche Meinung zum Admiral tut hier nichts zur Sache. Fakt ist, dass Sie zugegeben haben, die Nachrichtenhierarchie nicht eingehalten zu haben. So war die Admiralität nicht in der Lage, die Situation richtig einzuschätzen.«
    Zeuge (wiederum nach kurzem Zögern): »Das ist möglicherweise korrekt.«
    I. L.: »Keine weiteren Fragen.«
    Vorsitzende: »Admiral Taglieri, haben Sie noch Fragen an den Zeugen?«
    V. T.: »Ich verweise auf Beweisstück 3 der Verteidigung, Euer Ehren. Ein Mitschnitt des Gesprächs zwischen Rudy Ritters und ihrem Kollegen, der das Maschinendeck übernehmen sollte. Darin wird deutlich, dass Commodore Brenner annehmen musste, die Operationszentrale auf Vesta sei von den Golden Sun -Terroristen übernommen worden. Er wandte sich – was in Kampfsituationen selbstverständlich ist und in einer solchen befand sich Commodore Brenner – an die Person, von der er wusste, dass sie nach Möglichkeit das Richtige tun würde.«
    Vorsitzende: »Und das waren in diesem Falle Sie, Admiral Taglieri? Was sagen Sie, Herr Zeuge?«
    V. T.: »Das ist korrekt.«
    Zeuge (nickt bestätigend)
    Vorsitzende: »Antwort des Zeugen und des Angeklagten zur Kenntnis genommen. Commodore Brenner, Sie sind aus dem Zeugenstand entlassen.«
     
    *
     
    Wanda Ndogo atmete noch einmal tief durch, als sie die Vorstellung der vier Ordensmitglieder hinter sich hatte. Meister Jaro hatte ihr vorgestern in einer Vorbesprechung noch mitgeteilt, wie das Verhältnis der Triumvirate gegenüber den Christophorern in Ikendar war. Man misstraute ihnen nicht, aber das Verständnis für ihr Verhältnis zur Religion hielt sich in engen Grenzen. Auf Ebeem herrschten die Verwachsenen Götter, die – so fand Wanda – eine ähnlich egoistische Bande zu sein schienen wie weiland der griechisch-römische Pantheon. Man vermutete hinter dem Universum keine immanente und treibende Kraft und auch kein allmächtiges Schöpferwesen – ein Grund, warum die Menschen immer wieder schief angesehen wurden: Man
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