Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand

Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand

Titel: Sternenfaust - 119 - Waffenstillstand
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
einem Gespräch in Transalpha zu bitten«, sagte eine bedächtige Stimme neben ihm und William in diesem Moment. Doch Daniel war nicht überrascht, dass jemand seine Gedanken offenbar so ohne weiteres hatte aufnehmen können. Meister Jaro und er waren schon lange genug Mitglieder des Ordens, um sich über die Fähigkeiten, die den Christophorer-Mönchen gemeinhin nachgesagt wurden, nicht weiter zu wundern.
    »Ich muss gestehen, ich bin auch neugierig«, erwiderte Daniel halblaut, sodass außer Jaro und Meister William niemand in diesem überfüllten Terminal des Raumhafens ihn hören konnte. »Miss Ndogo teilte in ihrer Einschätzung der Lage ja mit, dass Harath offenbar einige Monate hier im Perseusarm in j’ebeemschen Gebiet verbracht hat. Möglicherweise steht das mit seiner Bitte in direktem Zusammenhang.«
    Meister Jaro nickte nachdenklich. »Meine Quellen in Ikendar geben mir schon seit einiger Zeit Hinweise darauf, dass die J’ebeem mehr über die Vorgänge in Transalpha wissen, als sie zugeben. Besonders Gondrel Harath. Sein Lehen befindet sich hier in Transalpha, unseres Wissens nach direkt in einem Gebiet, dass die Dronte seinerzeit für sich beanspruchten.«
    Der Abt stieg hinter Bruder Izanagi und Meister William in den Gleiter, der zur Ordensniederlassung hier auf Karalon gehörte, und nahm sich eine Sekunde Zeit, das Geschick des jungen Mannes zu bewundern. Wie kann man nur in einen Gleiter einsteigen, ohne mit dieser Haarpracht irgendwo anzuecken? , staunte er.
    Als sich die Tür des Gleiters hinter Meister Jaro geschlossen hatte, ergriff Daniel wieder das Wort. Nachdenklich zog er ein Ledertuch aus den Tiefen seiner grauen Kutte und begann, seine Brille zu putzen. »Es müssen sich Dinge im Leben von Gondrel Harath abgespielt haben, die von so bedrohlichem Ausmaß sind, dass die J’ebeem glauben, dass sie allein nicht mehr damit fertig werden können«, sagte er nachdenklich.
    Meister William sah auf New Wellington herunter, eine der größeren Städte auf dem großen Südkontinent von Karalon. Hier befand sich unter anderem der Sitz des IDC, des Unabhängigen Diplomatischen Corps der Solaren Welten, der das Ziel der vier Ordensbrüder war. Die Stadt lag in einer malerisch gelegenen Meeresbucht, und verteilte sich auf die Inseln, die das Delta des Ruscoe-Rivers am Südende der Bucht bildete. Weil sie auf dem Südkontinent des Planeten lag, war die Vegetation tropisch, New Wellington war als eines der botanischen Zentren der Solaren Welten bekannt. So gut wie jede Pflanze, die die Menschen je kultiviert hatten, gedieh hier im milden Klima prächtig und der erste Eindruck, den man aus der Luft von New Wellington bekam, war der einer grünen Stadt mit weiten Pflanzenflächen, tropischer Vegetation und weißen Sandstränden zum Meer hin.
    »Zumindest werden die J’ebeem sich hier wohlfühlen«, murmelte William und schob alle düsteren Gedanken an das bevorstehende Treffen beiseite.
     
    *
     
    »Mein Triumvir, wie lange sollen wir hier noch darauf warten, dass sich etwas tut?« Neman Karentar war unzufrieden und hielt mit seiner schlechten Meinung über die Menschen nicht hinterm Berg – auch wenn er wusste, dass Gondrel Harath diese Ansicht nicht teilte.
    Aber die Zeiten hatten sich auch auf Ebeem geändert. Da mochte man noch so sehr der Ansicht sein, dass ein Haskano eben ein Haskano blieb – wenn es nach Karentar gegangen wäre, dann hätte Gondrel Harath aus dem Haus des vermenschlichten Siron Talas nicht mehr die Erlaubnis erhalten, nach dem Desaster mit den J’eberde-Agenten wieder nach Ebeem zurückkehren zu dürfen, geschweige denn, Triumvir des Volkes zu bleiben. Aber es ging eben nicht nach ihm oder dem, was man beim Temuran für richtig hielt, und Harath wusste das für seinen Geschmack etwas zu genau, dachte Karentar. Er versuchte seine Ungeduld zu zügeln. Der Triumvir wusste sehr gut, dass Karentar ihn nicht mochte, aber er war zu gut erzogen und auch zu professionell, um das seinem Stabsmitglied gegenüber zu zeigen. Dabei könnte ich wetten, er weiß genau, dass ich zum Temuran gehöre , dachte Karentar.
    Er ließ seinen Blick in den angenehm eingerichteten Besprechungszimmer herumwandern. Es gab einen Blick auf den mit üppigen Blütenpflanzen bestückten Garten frei.
    Ich wünschte, Harath hätte wenigstens einmal eine Andeutung darüber gemacht, was er hier mit den Menschen besprechen will. Aber er hat sich bemerkenswert zurückgehalten. Da ist er nicht anders als sein Onkel
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher