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Sternenfaust - 116 - Traumkämpfer

Sternenfaust - 116 - Traumkämpfer

Titel: Sternenfaust - 116 - Traumkämpfer
Autoren: Anonymous
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erneut aufspüren. Schuld daran war zweifellos sein Versuch, die STERNENFAUST zu erreichen. Nur über diese Frequenz konnte man ihn geortet haben. Brenner erkannte, dass er einen Fehler begangen hatte und überlegte krampfhaft, wie er diesen wieder ausbügeln konnte.
    Es musste ihm gelingen, zu den Hangardecks zu gelangen. Dort gab es tausend Verstecke und Fluggeräte, mit denen er sozusagen aufgewachsen war.
    Andererseits gab es immer noch die gute alte Sabotage. Falls es ihm gelang, unbemerkt zum Maschinendeck zu kommen, konnte er wichtige Aggregate lahm legen. Ja, so würde er es machen!
    Aber zuerst …
    Mit bebenden Fingern gab er erneut den Frequenzcode der STERNENFAUST ein. Jetzt war es sowieso egal. Der Kommunikator leuchtete auf.
    Die STERNENFAUST!
    Umgehend erklang eine Stimme aus dem winzigen Lautsprecher des Armbandes. »Wer ist da? Sind Sie der Unbekannte?«
    »Commandant Hagen Brenner auf der STARLIGHT! Geben Sie mir umgehend Admiral Taglieri!« flüsterte der Gejagte.
     
    *
     
    Dr. Tregarde war zornig. Zornig, weil er sich auf diese Sache eingelassen hatte. Er handelte gegen seine inneren Überzeugungen, gegen seinen Eid und gegen seinen Intellekt. Dr. Kremer hatte dem Probanden eine Substanz gespritzt, von der man wenig wusste. CC-4400 befand sich noch im Erprobungsstadium.
    Die Sachlichkeit, mit der Kremer gesagt hatte, es sei besser, eine Person sterbe, als viele, leuchtete Tregarde auf der Ebene der Vernunft durchaus ein, allerdings widerstrebte sie ihm auf der emotionalen Ebene von Herzen.
    Er konnte sich der inneren – vor allen Dingen militärischen – Logik nicht verschließen, was ihn jedoch störte, war die Selbstverständlichkeit, mit der dies hier stattfand. Jake Austen befand sich in Lebensgefahr, wie seine Werte zeigten. Die Substanz hatte umgehend gewirkt, musste also von hoher Konzentration gewesen sein.
    Tregarde starrte auf die Daten des Elektroenzephalogramms. Sie zeigten Werte wie bei einem Belastungstest, zum Beispiel einem Schlafentzug-EEG. Die Potenziale stiegen rasant an, die Nervenleitgeschwindigkeit war abnorm. Im Grunde waren es Werte wie bei einer Ischialgie, also einer Nervenentzündung des Lendenwirbels.
    Das ist gar nicht gut!
    Dr. Tregarde konnte es drehen und wenden, wie er wollte: Jake Austen schwebte in Lebensgefahr.
     
    *
     
    »Bei den Göttern«, hauchte David und suchte die graue Ödnis ab, in der er sich seit Stunden befand. »Sind Sie es, Commander?«
    Keine Antwort.
    »Sind Sie hier, Commander Austen?«, wiederholte David seine Frage. »Ist es vielleicht so, dass ich Sie nicht sehe? Sind wir wie Weemullee und Willanjee?«
    Es gab ihn schon immer, den Unsichtbaren Gefährten . Einst war es Weemullee, die Eule gewesen. Gemeinsam mit Willanjee, dem Wirbelwind, ging sie auf Jagd und sie schwatzten miteinander. Leider konnten sie sich nicht sehen. Für beide war es ein großes Geheimnis und Weemullee, die Eule, versuchte das Rätsel zu lüften. Das Ergebnis war ein so schreckliches Erlebnis, dass ihre Augen für immer groß und rund blieben.
    »Ich weiß zwar nicht, worüber Sie reden, David, aber ich bin bei Ihnen«, war da Jake Austens Stimme. »Besser gesagt, meine Gedanken sind bei Ihnen. Sie haben mich sozusagen in Ihren Traum eingeklinkt, und ehrlich gesagt, macht mir das ganz schön Angst! Die Spritze war noch nicht an meinem Arm, da änderte sich alles. Fast schon unspektakulär. Als stoße man eine Tür auf. Bunte Farben, alles Durcheinander, leichte Verwirrung, dann Kontakte. Ich hörte Stimmen, die im Schädel des Doktors waren und ich hörte sogar Tränen, die irgendjemand auf der STERNENFAUST heimlich weinte. Ich nahm die Gefühle von Dr. Kremer wahr und das war alles andere als angenehm. Über dem Schiff liegt eine Aura der Angst. Aber es gibt auch Hass und Wut. Ich erinnerte mich an meinen Auftrag und konzentrierte mich auf Sie – und schon haben Sie mich gespürt, David. Ja, ich bin bei Ihnen. Was Sie nicht verwundert, wie es scheint.«
    »Ich wusste, dass Sie zu mir kommen.«
    »Sie wussten es?«
    »Sie haben recht, Jake. Das ist in der Tat unheimlich. Diese Substanz wird unsere Welt verändern …«
    »… wenn man es zulässt, David. Aber darüber dürfen wir jetzt nicht reden. Die Zeit drängt. Warum haben Sie mich vom Jäger zurückgerufen?«
    »Was sehen Sie, Jake?«
    »Alles ist grau.«
    »Dann erleben wir das gleiche.«
    »David! Ich unterhalte mich gern mit Ihnen über diese Welt, in der wir uns befinden, wenn wir wieder aufgewacht
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