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Sternenfaust - 116 - Traumkämpfer

Sternenfaust - 116 - Traumkämpfer

Titel: Sternenfaust - 116 - Traumkämpfer
Autoren: Anonymous
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So müssen Sie sich nicht mit unnötigen Befehlen der Admiralität herum ärgern, nicht wahr? Wir erwarten also, dass Sie uns den Namen des Unbekannten nennen!«
    Dana hatte die Augen geschlossen und dem Gespräch aufmerksam gelauscht. Die Stimme war verfremdet und sie konnte ihr nichts abgewinnen. Sie erinnerte sich daran, was David gesagt hatte, öffnete die Augen und fragte: »Was ist mit Rudy?«
    Es gab eine Pause.
    »Rudy?«, kam die Gegenfrage.
    »Ist sie bei Ihnen an Bord?«
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
    Dana zog ihre Augenbrauen zusammen. Ihre Stimme wurde eiskalt. »Rudy Ritters, grauer Mann! Wir wissen, dass sie bei Ihnen ist!«
    Noch eine Pause.
    Die Stimme schien zu lächeln. »Sie sind sehr gut informiert. Ja, Rudy Ritters ist bei uns an Bord. Ändert das etwas an der Situation?«
    Dana schwieg. Taglieri starrte sie mit offenem Mund an. Dana flüsterte ihm zu: »Rudy Ritters ist David Alyawarrys Schwester. Er wusste das. Er wusste, dass sie auf der STARLIGHT ist!«
     
    *
     
    Jake Austen bekam nur noch Bruchstücke von dem Gespräch mit, denn Tregarde stapfte von der Brücke und schnauzte etwas in seinen Armbandkommunikator. Jake folgte dem Mediziner.
    Auf der Krankenstation hatte man schon eine Liege neben die von David Alyawarry geschoben. Dr. Kremer wartete.
    Tregarde runzelte die Stirn, als er die Spritze und die entsprechenden Messgeräte sah. »Hallo, Kremer. Schön, dass Sie an Ihrem freien Tag …«
    »Was haben Sie mit mir vor?«, unter brach ihn Jake, der die Utensilien ebenfalls entdeckt hatte.
    »Ganz einfach, Commander. Ihr Einverständnis vorausgesetzt, werden wir versuchen, Sie auf eine ähnliche mentale Ebene zu versetzen, die David Alyawarry gerade erlebt«, erklärte Dr. Kremer. Der junge Neuropsychologe lächelte gewinnend.
    »Wie soll das gehen?«, Jake musterte misstrauisch die medizinischen Bestecke.
    »Wir hatten vor kurzem, seit unserem Flug zum Titan, einen Fall, der einer neurologischen Behandlung bedurfte. Die Behandlung sollte ausreichen, um die Anzahl der Spiegelneuronen im Sprachzentrum des Patientengehirns zu reduzieren und auch den Wert der Neurotransmitter zu verringern.«
    »Sie reden von Emma Kalani?« fragte Jake.
    »Ja«, murmelte Dr. Kremer, dem das Thema sichtlich unangenehm war und nickte. »Wir versuchten, Miss Kalanis telepathischen Fähigkeiten zu unterdrücken, stattdessen wurde der gegenteilige Effekt bewirkt.«
    »Vermutlich war es so, dass das Medikament auf Miss Kalani keine Wirkung mehr haben konnte«, warf Tregarde trocken ein. Seine nüchterne Stimme wirkte auf Jake Austen auf seltsame Weise beruhigend. »Ich habe etwas ähnliches vor Jahren bei Meister William Beaufort von den Christophorern vermutet. Wer einmal eine gewisse Menge an diesen Neurotransmittern und Spiegelneuronen erreicht hat, kann sie offenbar nicht einmal unter Einwirkung von bestimmten Medikamenten wieder unterschreiten. Dieser Versuch war es, der Miss Kalani hat verzweifeln lassen.«
    »Aber an mir wollen Sie das jetzt wieder versuchen?«, fragte Jake.
    Dr. Tregarde erklärte: »Wir werden den Vorgang selbstverständlich genau überwachen. CC-4400 kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass Sie eine Weile tief und traumlos schlafen, Commander. Was wir uns allerdings wünschen, wäre folgendes: Wir schaffen eine hypothetische Informationsübertragung zwischen Ihnen und David ohne Beteiligung bekannter Sinneskanäle oder physikalischer Wechselwirkungen. Kurz gesagt: Sie und David kommunizieren im Schlaf. Sie müssen keine Angst haben. Der wichtigste Stoff in CC-4400 ist Glutamat, ein Geschmacksverstärker.«
    Dr. Kremer nickte bestätigend und lächelte.
    »Glutaminsäure ist andererseits der erregendste Transmitter im zentralen Nervensystem. Weiterhin kommt eine Spur Adrenalin, Dopamin und Somatostatin hinzu, sowie eine winzigste Menge Kokain. Kokain ist ein Wiederaufnahmehemmer an Serotonin-Nervenzellen, das man früher auch als Droge genutzt hat. Dr. Kremer hat festgestellt, dass die Verknüpfung dieser Wirkstoffe zu genau jenem Ergebnis führen kann, welches wir erhoffen.« Tregarde lief sich warm. »Diese Kombination verhindert den Transport und somit die Wiederaufnahme dieser Neurotransmitter in die präsynaptischen Zellen, was eine Erhöhung der Transmitterkonzentration im synaptischen Spalt und damit ein erhöhtes Signalaufkommen am Rezeptor zur Folge hat …«
    »Einverstanden!« unterbrach Jake, der kein einziges Wort mehr verstand. »Das Mittel ist unerprobt und
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