Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 110 - Die Fünfte Kolonne

Sternenfaust - 110 - Die Fünfte Kolonne

Titel: Sternenfaust - 110 - Die Fünfte Kolonne
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
entschlüsseln zu helfen – zu ihrem eigenen Vorteil natürlich. Kaneshar fürchtete, dass sie sich vielleicht mit Gewalt Zugang zu ihm verschaffen würden, sobald sie ihre Flotte von Schiffen mit Wandlerantrieb fertig gebaut hatten.
    Sei doch nicht so ängstlich! , schalt sie sich selbst. Die Solaren Welten können es sich gar nicht leisten, Namban anzugreifen, weil das sonst sofort die J’ebeem auf den Plan rufen würde.
    Trotzdem konnte und durfte sie den Bau weiterer Wandlerschiffe nicht einfach ignorieren. Natürlich waren die Starr ebenfalls in der Lage, dank der Transmitter, von denen sich einer direkt unter dem Konsensdom befand, und dem daran angeschlossenen Transmitternetz Exkursionen nach Transalpha zu unternehmen. Aber sie blieben dabei auf die Welten beschränkt, die entsprechende Empfängerstationen beherbergten, denn es war ihnen bisher nicht gelungen, Gegenstände oder Personen durch die Transmitter zu schicken, die größer waren als ein Starr, Mensch oder J’ebeem. Zwar gab es eine entsprechende Forschungsstation unter dem Konsensdom sowie eine auf Varator in Transalpha, wo die Techniker und Wissenschaftler versuchten, einen größeren Transmitter zu bauen, aber sie waren noch nicht allzu weit damit gekommen. Den Starr fehlten schlicht die Leute dafür. Ebenso wie für nahezu alles andere.
    Und die noch von Kaneshars Vorvorgänger Kaishuk eingeführte Politik der vielen Nachkommen, die jeder Starr nach Möglichkeit zu produzieren hatte, hatte dieses Defizit noch lange nicht ausgleichen können. Bis es wieder genug Starr gab, um in diesem Punkt schnellere Fortschritte zu erzielen, würde es noch mindestens fünfzig Jahre dauern. Aber so lange konnte das Volk der Starr nicht warten.
    Die Solaren Welten konnten mit dem Bau der Wandlerschiffe nur vorhaben, nach Transalpha zu expandieren und ihr Reich dorthin auszudehnen. Und das wäre nicht nur für die Starr von Nachteil. Kaneshar musste etwas dagegen unternehmen. Die Frage war nur – was?
     
    *
     
    Paitar Kenas betrat das Dienstgebäude des Temuran in Ikendar, der Hauptstadt von Ebeem und ging in sein Büro. Unmittelbar nach der Revolution hatte man die Fassade des Temuran-Gebäudes umgebaut und dem Bau, der wie eine bedrohliche Festung ausgesehen hatte – was in Anbetracht der Dinge, die in seinem Inneren hin und wieder vor sich gingen, gar nicht mal so abwegig war –, zumindest nach außen hin in ein modernes Verwaltungshaus verwandelt. Innen sah es aber noch genauso aus wie vorher und wirkten die Arbeitsräume eher wie Zellen, auch wenn sie mit modernster Technik ausgestattet waren.
    Aber wir waren ja schon immer gut darin, Verdorbenes hinter prächtigen Fassaden zu verstecken und Archaisches nur mit dem Mantel der Modernität zu bedecken, statt es tatsächlich zu modernisieren , dachte Kenas nicht zum ersten Mal.
    Die »Bemäntelung« alter Dinge, die mit dem Umsturz schlagartig unerwünscht geworden waren, aber nicht einfach beseitigt werden konnten, trieb manchmal die kuriosesten Blüten und hatte selbst vor dem Namen der Hauptstadt nicht Halt gemacht. Saktara – was in Alt-Jubar »die Prächtige« bedeutete – war, weil dieser Name zu sehr an die das Volk unterdrückende Feudalherrschaft des Adels erinnerte, kurzerhand in Ikendar umbenannt worden, die Bezeichnung des modernen Jubar für »Mittelpunkt des Reiches«. Paitar Kenas fand diesen Namen zwar reichlich fantasielos, aber der Mehrheit des Volkes gefiel er.
    Doch einige Dinge hatten sich nicht geändert und hatten nach wie vor Bestand, unter anderem die Tatsache, dass der Temuran immer noch seine Spione in den Solaren Welten und bei allen anderen Völkern in Cisalpha hatte. Nun, bei fast allen anderen Völkern. Die sauroiden Shisheni bildeten eine Ausnahme. Jeder Vorstoß, einen von ihnen dazu zu bringen, Informationen an die J’ebeem weiterzuleiten, die über die offiziellen Kommuniques der Regierung hinausgingen, war kläglich gescheitert. Für jeden einzelnen Shisheni besaß – vermutlich genetisch bedingt – das Wohl des gesamten Volkes oberste Priorität, für das sie sogar zu sterben bereit waren. Und Informationen, die den Shisheni zum Nachteil gereichen konnten, an ein fremdes Volk weiterzugeben, war damit augenscheinlich nicht vereinbar. Alle Versuche, einen Shisheni als Spion zu gewinnen, hatten damit geendet, dass der das sofort seiner Herrscherin Yoshana’a und dem Rat gemeldet hatte, worauf jedes Mal ein scharfer offizieller Protest lanciert worden war. Aus
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher