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Sternenfaust - 110 - Die Fünfte Kolonne

Sternenfaust - 110 - Die Fünfte Kolonne

Titel: Sternenfaust - 110 - Die Fünfte Kolonne
Autoren: Anonymous
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und ich frage mich ernsthaft, was mit Ihnen los ist, dass Sie die nicht finden können.«
    Gregory Laurie nahm keinen Anstoß an den Vorwürfen des Admirals, denn er konnte ihre und Mitchells Betroffenheit nur allzu gut nachvollziehen. Immerhin war es nur dem Zufall zu verdanken, dass sie auf eine neue Bedrohung durch die J’ebeem gestoßen waren, genauer gesagt auf eine neue Form von Agenten, die ohne besagten Zufall immer noch unentdeckt wären.
    In früheren Zeiten hatte der Temuran nur zwei Arten von Spionen eingesetzt. Bei der einen handelte es sich um J’ebeem, denen man die rötliche Haut gebleicht und ihnen ihr zweites Organpaar operativ entfernt hatte, sodass sie von Menschen äußerlich und auch auf Röntgenbildern auf den ersten Blick nicht zu unterscheiden waren. Für den Fall, dass sie Blutproben abgeben mussten, hatte man ihnen künstliche Venen mit Menschenblut implantiert, und das hatte meistens ganz vorzüglich geklappt. Doch hatten sich diese Agenten, wenn sie nicht gerade in flagranti erwischt wurden, oft durch die sprichwörtlichen »Reflexe wie ein J’ebeem« verraten, mit denen sie den Menschen weit überlegen waren.
    Bei der anderen Form handelte es sich um Verräter an der Menschheit, die sich für viel Geld oder andere von ihnen begehrte Vergünstigungen hatten kaufen lassen. Diese hatte die GalAb in der Regel durch eben diese Zahlungen, die früher oder später aufgefallen waren, dingfest machen können. Doch jetzt gab es die J’eberde, die genetisch hundertprozentige Menschen waren, aber in ihrem Herzen durch und durch J’ebeem, angeblich sogar auf Ebeem geboren. Und es war immer noch ein ungelöstes Rätsel, wie sie dieses Phänomen zustande gebracht hatten.
    Das galt auch für die Art, wie Joris Abenaike gestorben war. Die Pathologen hatten festgestellt, dass sein Körper übergangslos ein starkes, in Sekunden wirkendes tödliches Gift produziert hatte. Es hatte die Mediziner einiges gekostet herauszufinden, dass die Produktion des Giftes durch eine besondere Gensequenz in seiner DNA möglich gemacht worden war, die noch kein Arzt der Solaren Welten je gesehen hatte. Auslöser dafür war vermutlich die Melodie gewesen, die er unmittelbar vor seinem Tod gesungen hatte. So unwahrscheinlich das auch auf den ersten Blick klingen mochte, so war es doch möglich, dass die Gensequenz durch ein ganz bestimmtes akustisches Signal aktiviert wurde, eine Art genetischer »Pawlowscher Reflex«.
    Jedenfalls legte das den Verdacht nahe, dass die Genetics ihre Finger im Spiel hatten, denn die J’ebeem verfügten auf dem Gebiet der Genetik immer noch nicht über Kenntnisse, mit denen sie so etwas hätten bewerkstelligen können. Die GalAb-Agenten in den Drei Systemen der Genetics waren jedenfalls darauf angesetzt worden und würden hoffentlich ein paar Antworten finden. Denn eine Allianz zwischen Genetics und J’ebeem war eine potenzielle Gefahr, die zu ignorieren sich die Solaren Welten nicht leisten konnten.
    »Admiral Gernet«, antwortete Laurie jetzt, »nach allem, was wir bisher ermitteln konnten, gibt es keinen ›echten‹ Joris Abenaike, der von dem J’ebeem-Agenten ersetzt wurde, sondern er war der echte und einzige Abenaike. Er wurde laut seinen Papieren vor 42 Jahren geboren, worüber es Unterlagen und die üblichen genetischen Fingerabdrücke im Geburtenregister gibt, die zu hundert Prozent mit denen von Commodore Abenaike identisch sind. Dasselbe gilt für seine Eltern. Er wurde mit acht Jahren Waise und von einer anderen Familie adoptiert, die wir leider nicht mehr befragen können, da sie tot ist, gefallen in einem der Kridan-Kriege, um genau zu sein. Und alles andere lässt sich ebenfalls lückenlos nachweisen. Auffallend ist lediglich, dass er ein zurückgezogenes Leben geführt hat und bis zu seinem Eintritt in die Star Corps-Akademie es nicht allzu viele Menschen zu geben scheint, die ihn vorher gekannt haben. Aber die sind alle inzwischen tot, wobei es aber nicht den leisesten Zweifel daran gibt, dass sie auf natürliche Weise starben. Falls die J’ebeem daran gedreht haben – und davon sind wir überzeugt – so haben die das derart raffiniert angestellt, dass es keinerlei Beweise dafür gibt.
    Mit anderen Worten«, Laurie beugte sich vor, »es gibt absolut nichts in seinem Lebenslauf, woraus wir schließen oder auch nur den Verdacht hätten schöpfen können, dass er nicht der ist, der er zu sein vorgab.« Er lehnte sich wieder in seinem Sessel zurück und nickte Jasper
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