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Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen

Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen

Titel: Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen
Autoren: Anonymous
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sich J’ebeem nennen. Erst wenn wir mehr gesehen und gesammelt haben, sollten wir ein Urteil fällen.
    Yonar war damit nicht einverstanden, doch die meisten der Seinen hielten zu ihrem Anführer. Turanor schickte ein Gefühl von Ruhe über das Kollektiv.
    Lasst uns weitere von ihnen erkunden. Vielleicht sind ihre intraindividuellen Unterschiede größer als die unsrigen. Denn wie die Menschen denken sie nur für sich und sind nicht mit der großen Gemeinschaft verbunden.
    Einige der Seinen ängstigte dieser Gedanke. Turanor fühlte ihr Erschaudern.
    Wir folgen dir, weiser Turanor, der du eins werden wolltest mit der großen Stimme.
    Turanor nahm ihr Vertrauen mit einem warmen Gefühl entgegen.
    So lasst uns auskundschaften, wohin wir uns noch begeben könnten. Gibt es einen Raum des Palastes, den wir ohne Aufsehen zu erregen betreten können?
    Ich werde vorausgehen und die Unsrigen rufen, wenn ich einen solchen Raum finde. Yonar war der Unwille deutlich anzuhören. Er war wie einige wenige für eine schnelle Entscheidung. Das umständliche und gefährliche Bereisen des Raumsektors widerstrebte ihm.
    Tu das, Yonar. Die Unsrigen verlassen sich auf dich.
    Turanor fühlte, wie sich das Sein von Yonar ein Stück vom Kollektiv entfernte. Er sandte ihm Gedanken nach, die nur Yonar hören konnte.
    Habe Geduld, Bruder. Übe dich in Ruhe. Wenn die, die sich Menschen nennen, tatsächlich die unsichtbare Grenze überschritten haben, werden wir dem früh genug begegnen. Aber räume ihnen auch die Möglichkeit ein, von den Erforschungen der Dinge des Seins abzulassen.
    Yonars Gedanken waren angefüllt mit Wut. Das werden sie niemals tun, Weiser. Du magst es uns und den unsrigen wünschen, doch letztlich wird es nicht geschehen. Die, die sich Menschen nennen, sind Forscher und sie folgen ihrem Drang nach neuen Erkenntnissen. Aufgeben liegt nicht in ihrer Natur.
    Vielleicht irrst du, versuchte Turanor ihn zu besänftigen. Lass uns warten.
    Ich würde wünschen, du hättest recht. Yonars Gedanken waren bitter.
    Doch was die, die sich Menschen nennen, betrifft, kann ich mir ein Umdenken ihrerseits nicht vorstellen …
     
    *
     
    Trans-Alpha, Handelsraumer MERCHANT
     
    Savanna Dionga streckte sich genüsslich auf ihrer ausgefahrenen Bett-Liege und betrachte den in der Decke eingelassenen Screen, der ihr die Bilder des Systems übermittelte, an dem sie gerade vorüberzogen: Zwei grüne Planeten, umgeben mit mehreren silbern schillernden Ringen erinnerten die Co-Pilotin des Handelsraumers MERCHANT daran, warum sie ihr Leben am liebsten im All verbrachte.
    Schon als Kind hatte Dionga jede Nacht den Kopf zum Sternenhimmel erhoben. Wie oft hatte sie am Fenster des hundertstöckigen Hochhauses gestanden und die Nase gegen die Scheibe gepresst. Da oben, da wollte sie hin. Hinein ins All, zu fremden Welten. In die Unfassbarkeit des Seins.
    Es war ihr entgegengekommen, dass sie aus einer Militärfamilie stammte. Vater und Schwester waren schon im All und ihr stellte sich niemand in den Weg als sie sich als Piloten-Anwärterin beim Star Corps of Space Defense bewarb. Sie schaffte all die harten und schwierigen Prüfungen. Savanna erinnerte sich gut an Nächte, in denen sie nicht wusste, ob sie lieber schreien oder weinen wollte. Die Ausbildung war hart gewesen, doch es hatte sich gelohnt. Sie war hinaufgestiegen in die Weiten des Alls und hatte ihren Traum trotz aller Kriege und Gefahren nie ganz aus den Augen verloren.
    Auch der Vorfall vor einigen Wochen, als sie von Raumpiraten angegriffen worden waren, hatte ihr die Freude am Weltall nicht nehmen können. Vielleicht lag es auch daran, dass sie wieder auf einem Star Corps-Schiff gewesen war und sich daran erinnerte, warum sie das Militär damals verlassen hatte. Sie hatte die richtige Entscheidung getroffen.
    Die Stimme der Space-Opera-Sängerin Charleen McVielley erfüllte den Raum und Savanna seufzte glücklich. Die beiden grünen Planeten zogen behäbig vorbei.
    Als sie das Piepen an ihrem Kom-Gerät hörte, schwang sie die Beine von ihrer Schlafstätte und sprang auf.
    »Was gibt es, Harry? Macht uns Merchant-Dory wieder mal Probleme?«
    »Seit ihrer letzten Morddrohung gegen dich ist sie eigentlich recht friedlich«, erklang die vergnügte Stimme des Captains der MERCHANT.
    Die Merchant-Dory war ein Programm, das Harry über alles liebte und das Savanna mit seiner sexy Stimme und dem teilnahmslosen Geplapper regelmäßig zur Weißglut brachte. Savanna hätte es begrüßt, wenn die
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