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Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen

Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen

Titel: Sternenfaust - 108 - Die Gabe der Telepathen
Autoren: Anonymous
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Feind.
    Gregorovitch überflog die Blätter und gab sie an Kuhlmann weiter. Abbildungen der Brocca-Zentren der Probanden befanden sich ebenso in der braunen Akte wie Lebensläufe, IQ, EQ, Belastbarkeitsfaktor und Testergebnisse.
    »Haben Sie einen Favoriten?« Der Sechzigjährige blickte erneut zu den Probanden hinter dem Glas, die von der Anwesenheit der Männer nichts wussten.
    »Nun ja …«, meinte Huber umständlich. »Also, wir …«
    »Er will die Kleine mit den großen Brüsten«, warf Jet Kamur grinsend ein, während sein Kollege dunkelrot wurde. Der sportliche Mann Mitte vierzig wies auf eine Frau mit langen hellblonden Haaren und grünbraunen Augen, die mit einem kabellosen Messhelm auf dem Kopf einen Fragebogen ausfüllte.
    »Ich muss doch sehr bitten!«, meinte Kuhlmann eisig. »Sie haben Ihre Ausbildung zum Marine freiwillig aufgegeben, um für unseren Konzern zu arbeiten, Kamur. Drücken Sie sich gefälligst wie ein Wissenschaftler aus und nicht wie ein Private kurz nach der Grundausbildung.«
    Das Grinsen wich aus dem braun gebrannten Gesicht des muskulösen brasilianisch wirkenden Mannes. »Wie Sie möchten, Sir.«
    »Wie heißt die Kandidatin?«, fragte Gregorovitch in die peinliche Stille.
    »Darson«, antwortete Huber. »Mavi Darson. Sie hat die höchsten Werte, was die Spiegelneurone betrifft. All ihre Testergebnisse sind überdurchschnittlich.«
    »Das schon«, warf Kamur ein. »Aber psychologisch betrachtet ist sie für diesen Auftrag zu labil. Beachten Sie die Belastungswerte. Völlig untauglich.
    Sie haben sich zu sehr in ihre hübsche Optik verrannt, Huber.«
    Huber ballte die Hände zu Fäusten. »Ich bin der oberste Projektleiter, Kamur. Es tut mir leid, dass Ihnen das nicht passt und dass Sie deshalb eine logische Entscheidung in den Dreck ziehen wollen!«
    Gregorovitch und Kuhlmann tauschten einen besorgten Blick. Vielleicht war es ein Fehler gewesen ausgerechnet Huber und Kamur zusammenarbeiten zu lassen. Es war allgemein bekannt, dass die beiden in einem starken Konkurrenzverhältnis standen. Andererseits war genau das einer der Grundsätze von Far Horizon: Je mehr Konkurrenz, desto besser für die Forschung, wenn es darum ging zu schnellen Ergebnissen zu gelangen.
    Kuhlmann trat an das Fenster. »Ich vertraue Ihnen, Huber«, meinte der Konzernvertreter gelassen. »Wenn Sie glauben, die Dame kann die Anforderungen bewältigen, dann nehmen Sie sie mit.«
    »Es sollte schon bald losgehen.« Wieder fühlte Gregorovitch das Zucken in seinem Magen. Dabei war nicht er es, der in einem Raumschiff nach TransAlpha fliegen würde. »Die Christophorer machen immer größere Fortschritte, doch sie wollen sie nicht mit uns teilen. Besonders jetzt, wo die Solaren Welten durch das Auftreten dieser telepathisch veranlagten Fremden verunsichert werden, wäre es großartig ein Mittel zu finden, das die Telepathiefähigkeit weiter fördert und telepathische Kommunikation in absehbarer Zeit erlaubt.«
    Zwar wusste man, dass das Brocca-Zentrum und die Spiegelneuronen eine große Rolle für das Vorhandensein einer rudimentären telepathischen Gabe spielten, doch man wusste auch, dass die Menschen, die diese Gabe besaßen, nur reagierten. Ihre Fähigkeiten mussten zuerst durch telepathische Emanationen ausgelöst werden. Jahrelang hatte man keine Idee gehabt, wie man eine Emanation ohne eine Entität oder Sammelintelligenz bewirken sollte. Doch dann war Far Horizon ein Bericht in die Hände gefallen: Ein fünfzehn Jahre alter Bericht des Sondereinsatzkreuzers SONNENWIND, auf dem man eben dieses Problem unwissentlich gelöst hatte.
    Kuhlmann nickte zustimmend. »Die FAR SCIENCE ist bereit. Sie können in drei Tagen aufbrechen.« Er musterte Huber und Kamur nachdenklich. »Ich hoffe, Ihre persönlichen Animositäten sind zu überwinden. Es geht hier um eine ausgesprochen wichtige Aufgabe und der Konzern erwartet von Ihnen beiden Professionalität.«
    Beide Männer nickten. Kamur trat einen Schritt vor. Er sah Gregorovitch herausfordernd an. »Und? Werden Sie uns nun endlich verraten, was das Ziel unserer Reise sein soll?«
    Gregorovitch blickte durch die Scheibe auf das hübsche Gesicht von Mavi Darson. »Das Ziel ist das System TASO-24713. Der B-Planet. Man nennt ihn auch: Aditi.«
     
    *
     
    Cisalpha, Solare Welten, Ganymed, Akademie
     
    Dana Frost seufzte unmerklich und sah sich in dem großen Besprechungsraum um, der ihr inzwischen nur zu vertraut war. Die Ausstattung war luxuriös. Es handelte sich um
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