Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 103 - Das Heiligtum

Sternenfaust - 103 - Das Heiligtum

Titel: Sternenfaust - 103 - Das Heiligtum
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
konstruktive Bahnen und können Ihre Aggressionen an den Trainingsgeräten austoben statt sich zu prügeln wie ein Schuljunge. Und nebenbei, Marine«, fügte sie mit eisiger Stimme hinzu, »gilt es im Marine Corps immer noch als verachtenswerte Schwäche, um nicht zu sagen Feigheit, wenn ein Mann von Ihrer Größe sich an einem erheblich kleineren Gegner vergreift und auch noch auf ihn einprügelt, wenn der schon am Boden liegt. Wegtreten!«
    Mit einem vorschriftsmäßig geschmetterten »Ma’am! Jawohl, Ma’am!« verließ de Pento, immer noch hochrot im Gesicht den Fitnessraum. Diesmal wagte er es nicht, Tyree noch wie beim letzten Mal eine Drohung zuzurufen.
    »Und Sie«, fuhr Mortimer zu Tyree und den anderen zufrieden grinsenden Piloten herum, »haben keinen Grund zu feixen! Sie sind keineswegs besser, und es ist Ihnen ja wohl klar, dass ich den Vorfall Ihrem Vorgesetzten melde. Das wird in jedem Fall auch für Sie noch ein Nachspiel haben.« Sie verließ den Fitnessraum ohne ein weiteres Wort.
    »Das ist nicht fair!«, murmelte Tyree und nahm einen langen Schluck aus dem Wasserbecher, den jemand ihm gereicht hatte. »Das ist einfach nicht fair ! Ich habe schließlich nicht angefangen. Hätte ich mich von dem Kerl wehrlos zu Brei schlagen lassen sollen?«
    »Natürlich nicht«, antwortete Blake Clavell und klopfte ihm auf die Schulter. »Aber an deiner Stelle würde ich von jetzt an zwei Dinge tun, Marv. Erstens dem Kerl aus dem Weg gehen, so weit es nur geht, denn ich kann mir nicht denken, dass der die Schlappe auf sich beruhen lässt.«
    Genau das befürchtete Tyree auch. Nein, er war sich dessen sogar sicher. »Und zweitens?«
    »Trainiere in jeder freien Minute Nahkampf, aber vergewissere dich vorher, dass ›Bully‹ nicht im Raum ist, bevor du reingehst. Und vielleicht kannst du Lieutenant Commander Black Fox überreden, dir ein paar Tricks zu zeigen. Ich habe mal aufgeschnappt, dass sie auch eine Grundausbildung bei den Marines gemacht hat oder zumindest was Vergleichbares. In jedem Fall ist sie wirklich gut. – Ach ja, und drittens: Lass dich beim nächsten Mal besser nicht von irgendeinem Vorgesetzten erwischen …«
     
    *
     
    Als Taglieri das Astrolabor betrat, stellte er verwundert und auch mit Befremden fest, dass nicht nur der Chefastronom Solomon Winterstein und die Linguistin Mary Halova wie erwartet anwesend waren, sondern dass Dr. Ashkono Tregarde ebenfalls dort war. Der Mann war Arzt, und da hier offensichtlich kein medizinischer Notfall vorlag, fragte er sich, was er im Astrolabor zu suchen hatte. Noch mehr befremdete es Taglieri, dass der Xeno-Mediziner Dana Frost nicht nur mit einem Ausdruck von beinahe herzlichem willkommen im Gesicht begrüßte, der sich zu kühler Distanz mit einer leicht spöttischen Note verwandelte, als er erst danach Taglieri kurz zunickte. Obwohl der Schiffsarzt der STERNENFAUST zu Recht in dem Ruf stand, arrogant, schwierig und auch unkonventionell zu sein, so stellte es doch einen Bruch der Etikette dar, den Kommandanten des Schiffes und somit seinen obersten Vorgesetzten nicht zuerst zu grüßen.
    Andererseits war sich Taglieri bewusst, dass es in diesem Fall wohl nur natürlich war, denn Frost und Tregarde kannten sich seit fünfzehn Jahren, während Taglieri mit dem Arzt bisher noch gar nichts zu tun gehabt hatte. Taglieri fragte sich, wieso er sich überhaupt über so etwas ärgerte. Eigentlich müsste ich als Kommandant über solchen Kleinigkeiten stehen.
    »Darf ich fragen, Dr. Tregarde, was Sie hier zu tun haben?«, fragte Taglieri kühl und warf einen bezeichnenden Blick in die Runde. »Meines Erachtens ist hier niemand, der Ihrer medizinischen Expertise bedarf.«
    Der amüsierte Blick, den Tregarde ihm zuwarf, gab Taglieri für einen Moment das Gefühl, etwas reichlich Dummes gesagt zu haben, worüber er sich auf der Stelle ärgerte.
    »Ich wäre wohl nicht hier, wenn dem nicht so wäre, Admiral.«
    Bevor Taglieri etwas erwidern konnte, ergriff Winterstein das Wort. »Dr. Tregarde ist auf meinen Wunsch hier. Schließlich waren er und Commodore Frost schon einmal auf Aditi und …«
    »Aditi?«, unterbrach ihn Taglieri.
    »Aditi«, wiederholte Winterstein. »So hat man TASO-24713-B jetzt offiziell genannt. Sie wissen doch sicher, dass das astronomische Kollegium des Star Corps und der Universität Wega übereingekommen sind, die Planeten in Transalpha mit indischen Götternamen zu belegen. Die römisch-griechischen Götterbezeichnungen in ihrer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher