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Sternenfaust - 103 - Das Heiligtum

Sternenfaust - 103 - Das Heiligtum

Titel: Sternenfaust - 103 - Das Heiligtum
Autoren: Anonymous
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Frieden leben konnte, wenn es einem anderen nicht gefiel. Und es gefiel Juan de Pento absolut nicht, den erheblich kleineren Geschwader-Lieutenant Tyree in Ruhe zu lassen. Nach den Disziplinarmaßnahmen, die der Kommandant der Marines, Colonel George Yefimov, seinen Leuten nach dem Vorfall verpasst hatte, war de Pento noch schlechter auf Tyree zu sprechen und hatte ihm bereits Rache angedroht. Zwar hatte Tyree keine Angst vor dem Marine, aber er wollte dem Ärger aus dem Weg gehen, den es unweigerlich geben würde, wenn er und de Pento zusammen in einem Raum weilten. Am liebsten wäre er wieder umgedreht und hätte sein Training auf einen anderen Zeitpunkt verschoben, wenn zumindest de Pento nicht mehr anwesend wäre. Aber es kam natürlich nicht in Frage, dass er vor dem Kerl oder irgendeinem anderen Marine feige den Schwanz einkniff, zumal de Pento ihn schon gesehen hatte.
    »Na, seht doch mal, wer da kommt!«, begrüßte er Tyree und grinste wölfisch. »Der Kleine will sich wohl den Rest seiner Abreibung abholen, vor der ihn der Alte letztes Mal gerettet hat.«
    Marvin Tyree ignorierte ihn und trat an ein freies Trainingsgerät, das er gewissenhaft auf seine Bedürfnisse einstellte.
    De Pento lachte spöttisch. »Er ist ja ganz kleinlaut geworden, der Luftikus«, höhnte er. »Hat der Kleine Angst, dass der große böse Marine ihm wehtun könnte?«
    Tyree fühlte, wie die Wut in ihm hoch stieg, besonders da seine Kameraden ihn jetzt ebenso aufmerksam beobachteten wie die Marines. Doch er beherrschte sich. Er würde sich nicht wieder dazu hinreißen lassen, handgreiflich zu werden, ganz gleich, was de Pento tat!
    »Lass gut sein, Juan«, sagte ein anderer Marine warnend. »Du weißt doch sicherlich noch, was wir alle letztes Mal deinetwegen durchmachen mussten. Also lass den Typen in Ruhe.«
    Der Meinung war auch Tyree. Der Wing Commander und George Yefimov hatten noch vor dem Start der STERNENFAUST die Prämisse an ihre Leute ausgegeben, dass sie keine Auseinandersetzungen mit den Marines beziehungsweise den Jägerpiloten duldeten.
    Doch de Pento gehörte leider zu jenen Unbelehrbaren, die wahrscheinlich erst Ruhe gaben, wenn sie tot am Boden lagen. Jetzt baute er sich vor Tyree auf und stemmte die Fäuste gegen die Hüften.
    »Wir haben noch eine Rechnung offen, Weichei«, sagte er drohend. »Und die werden wir jetzt begleichen. Oder hast du etwa Angst?«
    Tyree fuhr fort, ihn zu ignorieren und machte Anstalten, auf das Trainingsgerät zu steigen. De Pento vertrat ihm den Weg.
    »Bisher dachte ich, die Jägerstaffel bestünde nur aus Weicheiern«, spottete er. »Aber jetzt muss ich meine Meinung wohl revidieren. Sie sind Hasenfüße!« Er lachte grölend. »Kuschende Mäuse! Ach was: stinkender Mäusekot !«
    Tyree juckte es in den Fingern, dem Kerl mit der Faust das Grinsen aus dem Gesicht zu fegen, aber er beherrschte sich, obwohl es ihm schwerfiel. Immerhin geruhte er jetzt, von de Pento Notiz zu nehmen.
    »Geben Sie sich keine Mühe«, sagte er und bemühte sich, seiner Stimme einen festen und gelangweilten Klang zu verleihen. »Ich lasse mich nicht wieder von Ihnen provozieren. Diesbezüglich habe ich meine Lektion gelernt. Offensichtlich im Gegensatz zu Ihnen. Die Ohrentropfen, die Dr. Tregarde Ihnen letztens verschrieben hat, damit Sie besser hören können, was Ihre Vorgesetzten befehlen, haben wohl nicht gewirkt. Oder waren Sie nur zu dumm, die Einnahmevorschriften zu befolgen?«
    Die Jägerpiloten lachten hämisch, und sogar einige Marines grinsten. De Pento lief rot an vor Wut, holte wortlos aus und schlug zu. Doch Tyree war diesmal darauf vorbereitet, duckte sich unter dem Schlag weg und hieb dem Marine die Faust in den Magen. Aber de Pento bestand trotz seiner bulligen Figur zum größten Teil aus Muskeln und steckte den Schlag unbeeindruckt weg. Dafür donnerte er dem blonden Texaner seinerseits die Faust gegen die Brust, dass der zu Boden ging und nach Luft rang, die ihm gerade vollständig aus den Lungen gepresst worden war. De Pento ließ ihm keine Zeit, wieder auf die Beine zu kommen, sondern setzte augenblicklich nach. Er hockte sich über ihn, nagelte seine Arme mit den Knien am Boden fest, holte aus und schlug zu.
    »Aaachtung!«
    Der scharfe Ruf fror die Bewegung augenblicklich ein, und de Pentos Faust stoppte nur wenige Millimeter vor Tyrees Gesicht.
    »Verdammt, hast du ein Glück, Weichei!« Widerstrebend ließ er den Piloten los, sprang auf und stand stramm. Seine Kameraden halfen Tyree
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