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Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten

Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten

Titel: Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten
Autoren: Anonymous
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STERNENFAUST III ein Kapitel der Erforschung der Daten vom STERNENFAUST-Zwischenfall abgeschlossen ist.«
    Kalpren Suresh setzte das Glas ab, obwohl er erst daran genippt hatte. Der Inhalt, der mantidische Klarnektar, süß und scharf und mit hohem Alkoholgehalt, war trotz der Exklusivität des Getränks nicht unbedingt sein Ding. In den Solaren Welten hatte Alkohol an Bedeutung verloren. Nur noch wenige schätzten den Rausch, den er verursachte – und es gab auch genügend andere Getränke, die ebenfalls euphorisierend oder anregend wirken konnten. Notfalls wurden die entsprechenden Stoffe dem jeweils bevorzugten Getränk beigemischt.
    Aber dieses Zeug hier passt zu Laurie, ein wenig hinterhältig, weil es so süß schmeckt, als könnte es kein Wässerchen trüben. Aber es ist auf der anderen Seite auch irgendwie arrogant, als könne ihm nichts etwas anhaben. Und irgendwann ist man dann der Verlierer.
    »Mr. Laurie«, meinte Suresh jetzt ungeduldig. Er hätte lieber den Flug durchs All und den Anblick des Mondes genossen, der jetzt schräg hinter ihm lag und dessen silbriger Schimmer in die Kabine schien. »Wir wollen doch mal eines klarstellen: Ich bin auf Wunsch der Regierung und dem Ratsvorsitzenden Jasper Mitchell hier und nicht auf Ihren oder den von der GalAb. Und Sie sollten mich in Ihrem Hauptquartier auf dem Merkur über den neuesten Stand bei den J’ebeem und bei den Starr informieren.«
    Laurie lächelte amüsiert. Er hatte dichte Brauen, unter denen dunkle Augen tief in ihren Höhlen lagen. »Woher wissen Sie denn, dass die Interessen von Jasper Mitchell, der seinerseits natürlich nur die Interessen der Solaren Welten im Sinn hat, nicht die gleichen sind wie die unseren?«
    Kalpren Suresh, der seine indische Abstammung nicht verleugnen konnte, sah ein wenig unwillig aus dem Fenster und schwieg. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger im Außenamt der Solaren Welten, Vijay Gustafsson, der mittlerweile den Vorsitz des freien diplomatischen Corps übernommen hatte, trug er keinen Sikh-Turban. Obwohl gleichen Glaubens empfand er dieses religiöse Zeichen als seinem Amt unangemessen.
    Er fragte sich, was der hagere Agent wohl von ihm wollte. Warum hatte Mitchell darauf bestanden, Suresh mit zum Merkur zu schicken?
    Nun, vielleicht war es wirklich nur eine Formalität. Die Regierung der Solaren Welten war bald nach dem STERNENFAUST-Zwischenfall reformiert worden. Die Ereignisse rund um die PFS-Affäre und dass die Regierung der Solaren Welten seinerzeit davon informiert gewesen war, hatten selbst dem aalglatten Gregor Rudenko seinerzeit keine andere Möglichkeit mehr gelassen, als zurückzutreten und die Regierung sich von Grund auf reformieren zu lassen.
    Es gab keinen unübersichtlichen Apparat von Verwaltung mehr, nur noch 30 Ratsmitglieder im Gegensatz zu den über 100, die es noch unter dem Vorsitzenden Gregor Rudenko gegeben hatte. Da es ein freies Diplomatisches Corps gab, hatte Kalpren Suresh selbst auch keinen Stab mehr – und war mehr denn je auf die Erkenntnisse des Geheimdienstes der Solaren Welten, der GalAb, angewiesen.
    Vielleicht war es gut, wenn er nicht so unfreundlich zu dem Agenten war. Er brauchte Gregory Laurie und die Erkenntnisse der Galaktische Abwehr, wenn er seine Aufgaben als Ratsmitglied für äußere Angelegenheiten verantwortungsvoll wahrnehmen wollte.
    Und der Geheimagent wusste das – seinem Lächeln nach zu urteilen – ebenfalls.
     
    *
     
    Solare Welten, Sol-System, im Anflug auf Sol I
     
    Nach einer bemerkenswert kurzen Zeit, die Kalpren Suresh ein weiteres Mal vor Neid auf die besseren technischen Möglichkeiten der GalAb hatte erblassen lassen, war die Sonne jetzt im vorderen Sichtfenster der Passagierkabine auf enorme Größe angewachsen. Die Scheiben des halbrunden Panoramafensters am Bug waren zwar abgedunkelt worden, so dass das Licht des Sterns nicht allzu sehr blendete. Dennoch war der Anblick der Protuberanzen, die durch die graue Polarisierung des transparenten Stahls zu sehen waren, so ziemlich das Imposanteste, das Kalpren Suresh sich im Sonnensystem vorstellen konnte. Weder die Marsnächte noch der Aufgang Jupiters über der Star Corps-Akademie auf Ganymed, noch ein Flug über die Saturnringe konnten dabei mithalten.
    Er hatte fast überhört, dass Gregory Laurie, der die vergangenen Stunden in einem Datenpad gelesen hatte, ihn wieder ansprach.
    Suresh zuckte zusammen. »Verzeihen Sie bitte, Laurie. Was sagten Sie?«
    »Ich wollte Ihnen nur beipflichten, wie
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