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Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten

Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten

Titel: Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten
Autoren: Anonymous
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hohen Stelle der Macht befand wie Gondrel Harath. Es war eine Kunst, Sätze so zu formulieren, dass sie mehr als nur eine Aussage hatten und Neman Karentar war jemand, der diese Kunst unbedingt erlernen wollte.
    Auch deshalb freute er sich jetzt darauf, dass er als Leibwächter bei diesem Gespräch dabei sein durfte. Auch wenn das Muster auf dem fließenden Gewand der Botschafterin eine Zumutung war. Aber vielleicht will sie uns damit ja auch etwas mitteilen. Sie hat in den letzten vier Jahren viel auf diesem Planeten zu tun gehabt, ich sollte sie nicht unterschätzen , dachte Karentar.
    Die Gruppe betrat jetzt hinter Gondrel Harath einen luxuriös eingerichteten Raum, dessen Wände mit leichtem, violettem Stoff vor goldgeädertem Kunstmarmor ausgekleidet waren. Er besaß ein großes Fenster zu einem in üppigem Grün leuchtenden Garten, in dem einige kleine Rundtempel auf bemoosten Felsen zum Verweilen einluden und den die blauweiße Ebeem-Sonne in ein reines helles Licht tauchte, von dem Karentar wusste, dass die J’erde es überirdisch nannten. Er empfand diesen Vergleich mit dem Licht der gelben Erdensonne als seltsam.
    Nun, es liegt wohl in der Natur der Sache – als ich das letzte Mal auf der Erde war, habe ich das Blau überall in der Luft und im Wasser als anstrengend empfunden.
    Doch dann riss er sich zusammen und verfolgte das Gespräch. Immerhin wollte Tenar Jarekto, der derzeitige Chef des Geheimdienstes, von ihm eine genaue Zusammenfassung haben. Und er hatte recht – die Raumflotte musste wissen, was die J’erde alles über das Bild herausgefunden hatten, das man ihnen überlassen hatte.
    Doch er musste eine ganze Weile warten, bis das Gespräch wirklich interessant wurde. Die Botschafterin beherrscht die Kunst der Diplomatie wirklich hervorragend , schweiften Karendars Gedanken wieder einmal ab. Sie weiß genau, wie sie ihre Worte zu setzen hat, und was noch geschickter ist – sie weiß die Schwäche ihres Begleiters zu nutzen.
    Wieder musste er sich vom Anblick der Botschafterin losreißen. Er wusste, dass es auf der Erde Menschen gab, die dunkle Hautfarbe besaßen. Auch J’ebeem waren unterschiedlich rot, als besonders schön galt es, wenn die Hautfarbe ein tiefes Rot hatte, als sei sie mit Blut bemalt. Je schwärzer und glatter dann noch das Haar war, als desto schöner galt die Person. Doch es war befremdlich, jemanden zu sehen, dessen Hautfarbe so dunkel war wie die der Botschafterin. Ihr Haar, das extrem lockig – und damit in Karendars Augen extrem unschön – war, trug sie so kurz, dass es wirkte, als trüge sie eine Kappe.
    »… danke Ihnen, Triumvir«, sagte die Botschafterin jetzt und das veranlasste Karendar, sich wieder zusammenzunehmen. Er sollte zuhören und keine Studien über das Aussehen von J’erde betreiben!
    »Noch müssen Sie mir nicht danken, Botschafterin«, erwiderte Gondrel. »Sie haben ja noch nicht gehört, was ich Ihnen sagen will.«
    »Es wird sicher zum Nutzen unserer beiden Völker sein.«
    Gondrel zog kaum merklich die Augenbrauen zusammen. Zufrieden bemerkte Karendar, dass er sich vorzüglich beherrschte.
    »Sie nahmen hoffentlich nicht an, dass ich etwas anderes sagen könnte, Botschafterin.«
    Wanda lächelte vornehm. »Natürlich nicht, Exzellenz. Aber bitte, stillen Sie unsere Neugier.«
    Gondrel schnippte kurz mit den Fingern. Sofort wurde ihm ein Datenpad gereicht. Er gab es an Wanda Ndogo weiter. »Hier sind die Informationen, die vom Büro des Obersten Flottenkommandanten freigegeben und nicht als geheim eingestuft wurden. Sie betreffen eine Begegnung, die eines unserer Schiffe in Transalpha mit einem Volk hatte, das der Kapitän des Kreuzers die ›Erdanaar‹ nannte. Er dachte zuerst, es handele sich vielleicht um einen neuen Prototypen, den die Solaren Welten bauen. Als sich dann herausstellte, dass er sich irrte, nannte er das Volk, um es von dem Ihren zu unterscheiden, die ›Erdanaar‹.«
    Der Botschafterin war keine Regung in ihrem Gesicht anzumerken, stellte Karendar fest. Sie sah interessiert auf das kleine Dialogfenster des Datenpads, als höre sie Gondrel Harath nur mit halbem Ohr zu. Ihr Begleiter, der zu Neman Karendars Überraschung zur Regierung der Solaren Welten zählte – er wirkte so wenig versiert in solchen Dingen –, reagierte mit Erstaunen. »Wann sagten Sie, Exzellenz, fand diese Begegnung mit den Unbekannten statt?«
    »Vor zehn Ihrer irdischen Standard-Jahre«, antwortete Gondrel bereitwillig.
    Suresh nickte. »Sie wissen
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