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Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten

Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten

Titel: Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten
Autoren: Anonymous
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Sie mit der Gabe, die Gott Ihnen gegeben hat, nicht doch etwas mehr anfangen wollen.«
    William wurde unter dem eindringlichen Blick seines Abtes rot. »Daniel, ich …«
    »Hören Sie zu«, unterbrach ihn der Abt und seine Stimme klang jetzt autoritär. »Es ist wichtig, dass Sie vollumfänglich Bescheid wissen. Sollte dieses Schiff tatsächlich zu dem Volk gehören, dem Sie damals in Transalpha zweimal begegnet sind, werden besonders wir Christophorer uns einmischen müssen. Sie waren seinerzeit der Einzige, der mit diesen Wesen kommunizieren konnte. Wir haben uns aus der Flotte und von Far Horizon zurückgezogen, da wir nicht zulassen wollten, dass mit unserer Gabe Schindluder getrieben wird, richtig. Wenn wir das auch weiterhin verhindern wollen, müssen wir in diesem Fall aktiv werden, das leuchtet Ihnen sicher ein, Meister William! Und das gilt besonders für Sie!«
    Der Abt machte eine kurze Pause und sprach dann etwas ruhiger weiter.
    »Die J’ebeem sind Schiffen der Erdanaar nur einmal begegnet, vor zehn Jahren und zwar in einem Sonnensystem, das sie selbst Jaronet nennen. Auf unseren Sternkarten ist es als TASO-24714 bekannt. Man hat die Erdanaar selbst nicht gesehen, nur ließen ihre Schiffe offenbar den Schluss zu, dass es keine Menschen der Solaren Welten sind, obwohl der Kommandant des J’ebeem-Kreuzers das wohl erwartete. Das J’ebeem-Schiff war auf einem Erkundungsflug und wollte nicht in ein Gefecht geraten, und so wich es den violetten Energiestrahlen aus, die das unbekannte Schiff verschoss. Mehr ist nicht bekannt – und noch viel weniger, ob das alles überhaupt etwas mit diesem Foto hier zu tun hat.«
    William starrte auf das in der Luft schwebende Bild. »Violette Energiestrahlen, sagten Sie?«
    Daniel nickte ernst. »Kommt Ihnen das bekannt vor?«
    William antwortete nicht. Eine Ahnung, von der er gedacht hatte, dass er sie gut in sich vergraben hatte, war mit diesem 3-D-Bild zu einer Gewissheit geworden, der er nicht mehr ausweichen konnte. Da konnte es noch so schwammig und unscharf sein.
    »Die Erdanaar«, murmelte er schließlich. »Ein passender Name.«
    Und wenn sie es wirklich sein sollten, wird das mein Leben verändern.
    Wieder einmal.
     
    *
     
    Irgendwo in Transalpha, in der Nähe von TASO-26267
     
    Max Brooks hatte sein Kinn in seine Hand gestützt und tippte von Zeit zu Zeit etwas gelangweilt auf seiner Konsole herum. Hier, weit weg von jedem bekannten Sonnensystem und immer noch in der Nähe des Schiffsfriedhofs, gab es für den Kommunikationsoffizier der STERNENFAUST III und die anderen Brückenmitglieder nur wenig zu tun. Alles nur Routine, wahrscheinlich war der hektischste Ort des Schiffes gerade unten bei den Hangars zu finden, in denen Techniker und Wissenschaftler die geborgenen Wrackteile analysierten. Auf der Brücke dagegen herrschte derzeit angenehme Stille.
    Auch wenn Max Brooks diese Ruhe wirklich zu schätzen wusste, nach vier Stunden Dienst ohne irgendein nennenswertes Ereignis waren selbst seine eigenen Gedanken langweilig. Er sah auf den Chronometer, der zu seinem Armbandkommunikator gehörte und musste ein Stöhnen unterdrücken – Shamar al Khaled, der Erste Offizier, hatte gute Ohren und war auf seinem Posten, dem Kommandanten-Balkon, etwas oberhalb der Konsolen nicht allzu weit entfernt.
    Noch volle zwei Stunden Dienst. Na toll.
    Max’ einziger Trost war, dass die Hauptnavigatorin des Schiffs gleichzeitig mit ihm Dienst hatte. Schon, als Max die zierliche Joelle mit ihrer kaffeebraunen Mähne das erste Mal gesehen hatte, war es um ihn geschehen gewesen. Leider hatte sie ihn bisher nie beachtet – aber Max nahm sich in diesem Moment vor, das nach dieser Schicht ein für alle Mal zu ändern, ganz bestimmt.
    Geschafft hatte er das bisher nie, egal, wie oft er sich das vorgenommen hatte.
    Er warf einen verstohlenen Blick hinüber zu dem großen Pilotensitz, der beinahe eine eigene Kanzel darstellte und der für die kleine Französin eigentlich viel zu wuchtig wirkte. Sie schien konzentriert bei der Arbeit, das Schiff in relativem Stillstand zu halten, obwohl das für einen Navigator eine der leichtesten Übungen war. Max Brooks bewunderte Joelle grenzenlos dafür, dass sie sich in diesem Chaos, das der HD-Raum für die meisten Menschen darstellte, genauso gut zurechtfand wie im Einsteinraum und es auch immer wieder schaffte, das Schiff unbeschadet aus der gefährlichsten Situation herauszumanövrieren. Auch wenn diese Reise noch nicht lange dauerte, sie
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