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Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)

Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)
Autoren: Simon Borner
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Qualifikation im Kampfeinsatz angezweifelt, sehr zur Begeisterung seiner Kollegen. Und da war Marvin der Geduldsfaden endgültig gerissen. Gut, Marine- und Bodentruppen waren gleichermaßen davon überzeugt, die besseren zu sein, doch Tyree und seine Kameraden waren nicht bereit, irgendwelche dummen Bemerkungen von irgendwelchen dahergelaufenen Marines einfach so im Raum stehen zu lassen und zu übergehen.
    Plötzlich spürte er Hände unter seinen Achseln, die ihn hielten und energisch wieder auf die Beine stellten. »Ganz ruhig, Lieutenant«, drang eine Stimme an sein Ohr, die Marvin zwar bekannt vorkam, die er allerdings noch nicht einordnen konnte. »Gleich sind Sie wieder auf den Beinen.«
    Als er stand, noch immer keuchend an die Seitenwand des Schiffskorridors gelehnt, sah er endlich, wer da zu seiner Rettung erschienen war. Und der Anblick des hochgewachsenen, blonden Mannes mit den stechenden blauen Augen war kein angenehmer Anblick.
    »Gentlemen, Sie enttäuschen mich«, bellte Colonel George Yefimov zu den fünf Marines, aber auch zu den Piloten, die noch immer im Gang standen und mittlerweile eher kleinlaut wirkten.
    Und besonders sprach er mit Tyree und de Pento.
    »Mir ist durchaus bewusst, dass es auf vielen Schiffen des Star Corps immer mal wieder kleinere Reibereien zwischen Vertretern der Marines und der Jägerstaffel gegeben hat. Doch ich hoffte mich verständlich gemacht zu haben, als ich Ihnen vor unserem Stapellauf sagte, dass ich keinerlei derartige Aktionen an Bord der STERNENFAUST III dulden würde!« Sein Blick wanderte von einem der Männer zum anderen.
    »Ja, Sir«, murmelte der Mann, der Marvin provoziert und geschlagen hatte.
    »Was sagen Sie, Marine?«, fragte Yefimov in gespielter Überraschung. »Ich habe Sie nicht verstanden!«
    De Pento stand plötzlich stramm und nahm Haltung an. Und auch wenn Tyree sich nicht danach fühlte, tat er unwillkürlich dasselbe.
    »Sir! Ja, Sir!«, brüllte de Pento militärisch und drückte die Brust heraus. »Ich hatte Sie verstanden, Sir!«
    Der Colonel sah ihn einen Augenblick stumm an, dann nickte auch er. »Das kann ich mir kaum vorstellen, Marine! Immerhin beweist Ihr eigenes Handeln ja eindrucksvoll das Gegenteil!« Yefimov richtete seinen drohenden Blick auch auf Tyree, der ein wenig kleiner wurde. »Und Sie? Sie haben doch angefangen! Ich bin sicher, dass Commander Santos keinerlei Erlaubnis zu derartigen Ausfällen gegeben hat!«
    Der Pilot sackte ein wenig in sich zusammen, salutierte dann aber dennoch. »Natürlich nicht, Sir. Sir, ich muss mich bei de Pento entschuldigen, Sir!«
    »Soso. – Nun«, wandte Yefimov sich wieder an seinen Marine. »Wie dem auch sei, ich fürchte, um Ihre Gesundheit steht es nicht zum Besten, Gentlemen«, fuhr er mit bedrohlich zusammengezogenen Augenbrauen fort. »Sie scheinen allesamt unter Hörproblemen zu leiden. Aber gut, dass ich das bemerkt habe, bevor wir an unserem Zielort angekommen sind. Lieutenant de Pento, ich befehle Ihnen und Ihren Männern, sich umgehend auf die Krankenstation zu begeben und sich einem umfassenden Hörtest zu unterziehen! Das gilt auch für Sie, Tyree! Sie werden auch in Zukunft zusammenarbeiten müssen und da will ich nicht auf akute Taubheitsfälle stoßen, meine Herren!«
    »Sir, Jawohl, Sir«, sagten die Marines gleichzeitig, und auch Marvin stimmte ein. Jeder Widerspruch hätte ihre Lage nur noch verschlimmert.
    »Wunderbar, das haben Sie also tatsächlich verstanden«, sagte der beinahe zwei Meter große blonde Colonel. »Ich werde Doktor Tregarde über Ihr Kommen unterrichten. Wegtreten, Gentlemen.«
    Als Marvin gemeinsam mit den Marines zu Tregardes Station marschierte, packte de Pento ihn sanft am Ellbogen. Wie beiläufig beugte sich der Spanier zu ihm. »Das ist noch nicht vorbei, du Weichei«, zischte er. »Mach dir bloß keine falschen Hoffnungen, klar? Wir sprechen uns noch!«
    Auf einmal erfüllte eine Sirene den Gang. Roter Alarm!
     
    *
     
    Auf der Brücke herrschte hektisches Treiben. Der Lärm der Alarmsirene erfüllte den Raum und das ständig rot aufblinkende Licht verlieh der Situation zusätzliche Dramatik. »Bericht«, bellte Dana Frost von ihrem Platz in der Raummitte.
    »Abermaliger Ausfall des HD-Triebwerks, Sir«, meldete Shamar al Khaled von seiner Station. »Rückkehr in den Einsteinraum bei …«
    »0,8 LG«, rief Jake Austen von seiner Konsole her.
    Die junge Navigatorin hatte sich das Steuerrad aus dem Metallgestell über ihr nach unten gezogen
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