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Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)

Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)
Autoren: Simon Borner
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provoziert, auch ausbrechen konnte.
    Ich an ihrer Stelle wäre schon allein durch Taglieris Anwesenheit auf dem Kriegspfad, dachte er. Und obwohl die beiden seit unserem verfrühten Stapellauf immer wieder mal aneinandergeraten sind, hat sich Dana doch stark zurückgehalten und beherrscht. Als ihr Arzt sollte ich ihr wohl mal empfehlen, Dampf abzulassen. Das könnte uns allen helfen – ihr als Methode zum Stressabbau und uns anderen wegen des zu erwartenden Unterhaltungswertes.
    Vincent Taglieri räusperte sich und eröffnete damit die Besprechung. Der sechzigjährige Admiral – Kommt er nicht aus Sizilien?, fragte sich Ashkono und machte sich eine mentale Notiz, es in den Akten nachzuschlagen – erhob sich von seinem angestammten Platz am Kopfende des schweren Holztisches und schritt nachdenklich zur Seitenwand des Konferenzraumes. Vor der Kom-Konsole blieb er stehen und wandte sich zu den Wartenden.
    »Ladies und Gentlemen«, sagte er und ließ seinen Blick einmal in die Runde schweifen, als wolle er die Anwesenheit jedes einzelnen Crewmitglieds hier zur Kenntnis nehmen. »Ich danke Ihnen für ihr kurzfristiges Erscheinen. Wie Sie vermutlich schon wissen, habe ich Navigatorin Sobritzky nun die Koordinaten des Zieles unserer Reise übermittelt. Die STERNENFAUST befindet sich bereits auf dem Kurs dorthin.«
    Tregarde hob eine Augenbraue. Irre ich mich, oder reden Sie heute endlich mal Tacheles, Vince? Er richtete seinen Blick auf den Admiral und erntete amüsiert ein zorniges Augenaufblitzen dafür.
    »Ich möchte Ihnen nochmals versichern, dass meine bisherige Geheimhaltung in dieser Sache nichts mit Ihnen und Ihrer Qualifikation zu tun hatte«, fuhr der Kommandant fort. Er klang aufrichtig. »Sie wurde mir vielmehr befohlen, direkt von Kalpen Suresh, dem Außenminister des Hohen Rates persönlich.«
    Taglieri ließ dieser Auskunft einen Moment der Stille folgen, als wolle er sie einsinken lassen. »Kurz vor unserer Abreise bat mich Suresh nach New York, wo ich über etwas informiert wurde – welches ich nun, da wir uns im direkten Anflug auf das Ziel unserer Reise befinden, endlich auch tun kann.«
    Die anwesenden Offiziere schwiegen und lauschten gebannt seinen Worten. Selbst Jake Austen schien jetzt aufmerksam zuzuhören. Mehrere Tage des Halbwissens und der Frustration hatten sie schon für die kleinsten Informationshappen dankbar werden lassen – und das hier, so schienen sie alle zu spüren, war kein Happen mehr. Jetzt kamen die Karten endlich auf den Tisch.
    Der Admiral gab einen Befehl in die Konsole ein, und die Bild-Emitter in der Decke des Raums projizierten die dreidimensionale Darstellung eines Emblems vor die anwesenden Crewmitglieder. Tregarde erkannte es sofort: Es handelte sich um das Symbol des Temuran, des Geheimdienstes der J’ebeem.
    »Einige Tage vor unserem geplanten Jungfernflug erhielt die GalAb eine Nachricht vom j’ebeemschen Geheimdienst«, erläuterte Taglieri, »die auf der Erde für … na, sagen wir, für einiges Interesse gesorgt hat. Wie viele von Ihnen aus eigener Erfahrung wissen, ist unser Verhältnis zu dem menschenähnlichen Bewohnern des Planeten Ebeem bislang durchaus freundschaftlich zu nennen.«
    Tregarde nickte gedankenverloren. Nicht zuletzt, weil man uns Menschen im All des Öfteren mit den leicht rothäutigen »Söhnen von Ebeem« verwechselt. Ich wünschte, auch wir hätten unsere wichtigsten Organe in zweifacher Ausfertigung im Körper. Es würde meine Arbeit als Mediziner zweifellos vereinfachen.
    Doch er wusste auch, dass es immer mal wieder Spannungen zwischen den beiden Sternenvölkern gab. Zum Beispiel wegen des Wurmlochs Beta, dessen Nutzungs- und Zugangsrechte die J’ebeem bis heute für sich beanspruchten. Die Solaren Welten hatten kaum Informationen über dieses galaktische Phänomen sammeln können und hatten nicht die geringste Ahnung, wo es im Sektor Transalpha endete.
    Falls das andere Ende überhaupt in Transalpha lag.
    Es überraschte Tregarde daher nicht, als die 3-D-Darstellung wechselte. Ein Raumsektor erschien vor ihnen – und zwar einer, der laut geltendem Recht den J’ebeem zugeschrieben wurde.
    »Was Sie hier sehen, ist der Sektor 042 B, J’ebeem-Territorium«, sagte Taglieri. »Und das«, er machte eine Handbewegung und ein blinkendes rotes Licht erschien inmitten des Sternenmeeres, »ist unser Ziel.« Es lag an der Grenze zwischen unbekanntem – und unbeanspruchtem – Gebiet und dem Territorium der J’ebeem.
    »Ich vermute, die
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