Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 096 - Das Triumvirat

Sternenfaust - 096 - Das Triumvirat

Titel: Sternenfaust - 096 - Das Triumvirat
Autoren: M’Raven
Vom Netzwerk:
etwas wusste und vielleicht sogar mehr als nur eine Vermutung hegte, was Rendoy betraf.
    »Botschafter, wir kennen uns jetzt seit fast einem Jahr und ich für meinen Teil kann sagen, dass ich Sie als einen Freund betrachte. Deshalb möchte ich Sie jetzt um die unter Freunden übliche Offenheit und Ehrlichkeit bitten, falls Sie dieses Gefühl teilen.«
    Keshash lächelte breit. »Natürlich sind Sie mein Freund, Jaro. Aber mein Zögern, Ihnen zu offenbaren, was ich weiß, liegt darin begründet, dass ich zunächst überdenken musste, ob ich nicht mit der Offenbarung meines Wissens mehr Schaden anrichte als Nutzen. Doch das ist meiner Meinung nach nicht der Fall. Im Gegenteil könnte Ihre Hilfe uns von Nutzen sein, wenn Sie eingeweiht werden.«
    Jaro war verblüfft, aber auch neugierig. »Eingeweiht in was? Und wem könnte das nutzen?«
    »Dass Dagis Rendoy tatsächlich nicht mehr Dagis Rendoy ist. Der echte Rendoy ist nach meinen Informationen tot. Der Mann, der seinen Platz eingenommen hat, ist Siron Talas. Und er hätte die Sensibilität der Christophorer ebenso berücksichtigen sollen wie die feine Nase der Shisheni.«
    Meister Jaro sog angesichts dieser Neuigkeiten scharf die Luft ein und schwieg einen Moment. »Ich hatte so etwas vermutet«, sagte er dann. »Aber sind Sie sich sicher, Keshash, dass es Siron Talas ist? Wir reden doch von dem Talas, der der Leiter der Intergalaktischen Expedition war?«
    »Vollkommen sicher, Meister Jaro. Glauben sie mir, daran gibt es nicht den geringsten Zweifel.« Er zögerte einen Moment, bevor er weitersprach. »Ich bin sicher, dass Sie das, was ich Ihnen nun sage, absolut vertraulich behandeln, Meister Jaro. – Talas und seine Mitverschwörer planen, das Triumvirat in der nächsten Wochen vollständig durch Doubles aus ihren Reihen zu ersetzen. Innerhalb einer angemessenen Frist wollen sie dann den Kurs der Regierung derart ändern, dass das gegenwärtige Regierungssystem gegen ein fortschrittlicheres ausgetauscht wird. Auf diese Art wollen sie einen Bürgerkrieg vermeiden, der angesichts der militärischen Überlegenheit des Adels äußerst blutig werden könnte. Und überaus ineffizient, wenn Sie mir die Bemerkung gestatten.«
    »Und Sie beteiligen sich an so einem Komplott, Keshash?«, vergewisserte sich Jaro fassungslos. »Ihnen ist doch wohl klar, dass das ›Ersetzen‹ der beiden anderen Triumvirn nichts anderes bedeutet, als dass man sie genau wie Rendoy ermorden wird.«
    »Wir beteiligen uns nicht an irgendwelchen aktiven Taten, Meister Jaro, erst recht nicht an irgendwelchen Hinrichtungen oder der ›Beseitigung‹ der für die Revolution gefährlichen Gegner«, meinte Keshash nachdrücklich. »Aber wir haben von unserer Herrscherin die ausdrückliche Anweisung, jede Revolution in einem gewissen Rahmen zu unterstützen, die das bestehende Regierungssystem beseitigen will. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Dem Triumvirat – dem ursprünglichen Triumvirat – ist nicht zu trauen.
    Unser Volk besitzt immer noch als Einziges das Emuyili , das zu bekommen das Triumvirat noch lange nicht aufgegeben hat. Da abzusehen ist, dass wir diesen Stoff an niemanden verkaufen werden, solange es zwischen den Völkern von Cisalpha keinen gültigen und vor allem bindenden Friedensvertrag gibt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis Ebeem einen neuen Eroberungsversuch in unsere Richtung unternimmt. Wir haben die Zusage von Siron Talas, dass er und seine Leute einen solchen Schritt niemals unternehmen werden, und ich bin mir sicher, dass er diese Zusage einhalten wird. Aus diesem Grund werden wir auch alles in unserer Macht Stehende tun, um ihm zum Erfolg zu verhelfen.«
    »Auch wenn Sie sich dadurch indirekt an Hinrichtungen, um nicht zu sagen Morden beteiligen?«
    »Die andere Alternative ist mit einer recht hohen Wahrscheinlichkeit die Vernichtung unseres Volkes, Meister Jaro. Da die Vergangenheit den J’ebeem gezeigt hat, dass sie zwar unseren Planeten besetzen können, wir aber dennoch über Mittel und Wege verfügen, uns ihnen effizient zu entziehen, werden sie bei ihrem nächsten Angriff auf uns gar nicht erst versuchen, Shishena zu erobern, sondern den Planeten vollkommen vernichten, da die Emuyili-Vorkommen sich auf anderen Welten unseres Systems befinden. Damit sind wir Shisheni entbehrliche und völlig unnütze Items, die niemand braucht und unsere Vernichtung somit besiegelt.«
    Keshash blickte den Christophorer eindringlich an. »Was würden Sie tun, Meister Jaro, wenn
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher