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Sternenfaust - 096 - Das Triumvirat

Sternenfaust - 096 - Das Triumvirat

Titel: Sternenfaust - 096 - Das Triumvirat
Autoren: M’Raven
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die gesamte Existenz Ihres Volkes bedroht wäre so wie unsere? Wir sind zwar friedfertige Wesen und suchen keine Konflikte, aber in einer Situation wie dieser setzen wir alle Mittel ein, damit das Volk überleben kann. In unserer Philosophie und unserem Lebenskodex gibt es nun einmal nichts, das mit jener Ihrer Prämissen vergleichbar wäre, die andere Wange hinzuhalten, nachdem man auf die erste geschlagen wurde. Das Überleben des Volkes hat Vorrang vor allem anderen.
    Und die Hinrichtungen und Morde, die Sie erwähnten, sind typische politische Verhaltensweisen der J’ebeem, wie Sie wissen. Und weder Sie noch wir haben das Recht, den J’ebeem unsere Moral zu predigen. Abgesehen davon, dass das ohnehin nichts nützen würde. Und aus diesen Gründen unterstützen wir Talas und seine Leute, auch wenn wir ihre Methoden nicht unbedingt gutheißen.«
    Meister Jaro nahm das kommentarlos hin. Im Grunde genommen musste er Keshash Recht geben. Seit die J’ebeem die Shisheni und ihr Emuyili entdeckt hatten, schwebte über ihnen das Damoklesschwert der vollständigen Vernichtung. Da war es nur zu gut nachvollziehbar, dass ihrer Herrscherin Sishu’a die Schuppenhäute ihres Volkes sehr viel näher waren als das Leben von potenziellen Feinden, die sie schon zweimal angegriffen hatten.
    »Nun gut, Keshash, aber ich nehme an, dass Sie das Problem sehen, das sich durch das Attentat auf … Dagis Rendoy jetzt ergibt.«
    »Durchaus. Es wird zu Unruhen kommen, die sehr schnell von den falschen Leuten zu einem Putsch genutzt werden können.«
    Meister Jaro nickte. »Meiner Einschätzung nach steht Ebeem unmittelbar am Rande eines Bürgerkrieges. Haben Sie eine Idee, wie sich der verhindern lässt?«
    Keshashs Schuppen klapperten leise in einem Rhythmus, der zeigte, dass der Shisheni nachdachte. »Möglicherweise ja«, sagte er schließlich. »Aber bevor ich Ihnen eine konkrete Antwort geben kann, muss ich erst ein paar Dinge abklären …«
     
    *
     
    Transalpha, auf einem unbekannten Planeten im System TASO 23213
     
    »Was, bei den Verwachsenen Göttern, ist das?«
    Die Frage von Dal Pertun, einem der Wissenschaftler der LICHT VON EBEEM, wurde von dem scharfen Wind erfasst, der, wie es schien, ununterbrochen auf diesem öden Planeten tobte und seine Worte beinahe ungehört fortwehte. Doch sie war mehr als berechtigt.
    Die LICHT war nach Transalpha geschickt worden, um auf den von den Dronte verlassenen Planeten alles an Technologie und Daten einzusammeln, was man dort finden und transportieren konnte. Auf dem ersten Planeten, den sie angesteuert hatte, befand sich ein kleiner Transmitter, der wohl ausschließlich für Personentransporte sowie nicht allzu viele größere Gegenstände gedacht war. Erstaunlicherweise war dieser Transmitter aktiv.
    Kapior Shutram aus dem Hohen Haus Sendnid und offizieller Kommandant der LICHT, hatte angeordnet, einen Forschungstrupp hindurchzuschicken, dem er und sein Erster Offizier Munyon Sesku aus dem Hohen Haus Teraak sich angeschlossen hatten. Normalerweise war die Teilnahme an einer Außenmission beziehungsweise die Leitung des Außenteams ausschließlich die Aufgabe des Ersten Offiziers. Doch Munyon Sesku war der eigentliche Kommandant der LICHT VON EBEEM, nachdem er Shutram im Talnaruk , dem uralten rituellen Kampf um die Führung eines Heeres oder Schiffes besiegt hatte.
    Denn Sesku und etliche andere Besatzungsmitglieder gehörten zu den Verschwörern, die das Triumvirat stürzen und Ebeem in eine neue, bessere Zukunft führen wollten. Darunter war der gesamte Führungsstab des j’ebeemschen Raumkreuzers mit Ausnahme von Shutram sowie sämtliche Sicherheitswachen und einige von den Technikern. Sesku hatte den Auftrag gehabt, das Kommando über die LICHT an sich zu bringen. Um Unruhen in der Mannschaft zu vermeiden, hatte er Shutram als Marionetten-Kommandant belassen, doch er traute ihm nicht, weshalb er ihn in einer Situation wie dieser in seiner Nähe und damit unter seiner Kontrolle haben wollte. Aus diesem Grund befanden sich nun beide Führungsoffiziere der LICHT auf diesem Planeten, auf den der Transmitter sie gebracht hatte. Es handelte sich um eine trostlose, nur aus Fels und Sand bestehende Welt, auf der es nicht einmal Leben zu geben schien.
    Dafür gab es hier etwas anderes: einen Kubus mit 300 Metern Kantenlänge, der über einer tiefen canyonartigen Felsspalte schwebte und von einem pulsierenden Schutzschild umgeben war. Die kristallüberzogene Außenhaut, die im Licht der
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