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Sternenfaust - 090 - Der goldene Kubus (1 of 2)

Sternenfaust - 090 - Der goldene Kubus (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 090 - Der goldene Kubus (1 of 2)
Autoren: Michelle Stern
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auf und setzte sich darauf. Mutlos betrachtete sie das Chaos.
    Toll. Sieht ja fast so aus, als hättest du auf voller Linie versagt. Erst blamierst du dich bei der erstbesten Konferenz, dann macht dich ein Geheimagent an, dann fällst du fast für eine Woche aus und jetzt müsstest du wahrscheinlich erst einmal wochenlang dieses Labor aufräumen – und dann wahrscheinlich wieder von vorn anfangen, weil deine wichtigsten Unterlagen garantiert verschwunden sind.
    Sie überlegte, wie sie am besten vorging, um auch wirklich die verbliebenen paar Tage, die die Dronte ihnen gelassen hatten, sinnvoll zu nutzen. Plusminus vier Tage, bis dieses Ding in die Luft fliegt , dachte sie ironisch. An einen wirklichen Durchbruch bei den Arbeiten konnte sie nicht mehr glauben, aber es war ja nicht verkehrt, wenn man noch Daten ohne Ende sammelte.
    Sie stand auf und hatte sich bereits hingekniet, um die ersten Datenfolien aufzusammeln, da hörte sie ein entsetztes Keuchen an der Tür.
    Sie fuhr herum.
    Markes Irendal stand in der Tür, über dem Drachenkopf seiner Tätowierung eine frische Narbe.
    »Was ist denn hier passiert?«
    Patrisha war irritiert. Das Entsetzen in seiner Stimme klang so ehrlich! Dennoch klang ihre Antwort bissig. »Wonach sieht’s denn aus? Man hat mein Labor durchwühlt. Der Energieausbruch, der mich beinahe umgebracht hat, war ein Anschlag!«
    Markes runzelte die Stirn. »Mal langsam, Dr. Patrisha Roycee. Woher wollen Sie das wissen?«
    Patrishas Frust entlud sich. »Tun Sie doch nicht so! Erklären Sie’s mir doch! Sie sind doch Agent des Temuran, oder etwa nicht? Warum bin ich fast gestorben und Sie waren nach ein paar Stunden schon wieder geheilt? War das schlampige Arbeit von Ihnen?«
    Irendal sah die wütende J’erde vor sich an, die jetzt mit vor Wut hochrotem Kopf vor ihm auf und ab ging. Jetzt sieht sie wirklich aus wie eine adlige J’ebeem , dachte er. Zum ersten Mal fand er die Frau vor sich wirklich schön. Ich hätte besser auf sie aufpassen müssen. Sayam Valor und Megon Barus hatten bisher keinen Grund, mir zu vertrauen, wenn dieser Forscherin etwas passiert. Dass dieser Anschlag gelingen konnte, ist mir und dem Temuran unwürdig.
    Er hockte sich ebenfalls auf den Boden und begann, Scherben aufzulesen. »Ich werde jemanden kommen lassen, der Ihnen helfen kann, dieses Chaos hier zu beseitigen.«
    »Und die wichtigen Unterlagen, die Ihr Kollege vom Geheimdienst vergessen oder übersehen hat, gleich mit?«
    Irendal stand auf und stellte sich dicht neben die Wissenschaftlerin, die stirnrunzelnd und mit verschränkten Armen vor ihm stand. Er war ein wenig größer als sie, und Patrisha sah das bedrohliche Funkeln in seinen Augen. Vielleicht war es besser, einen Dekos-Krieger nicht zu reizen, wenn er oder besser seine Auftraggeber ihren Tod wünschten. Sie biss sich auf die Lippen und gab sich Mühe, nicht zurückzuweichen.
    »Ich habe mit diesem Anschlag nichts zu tun, Dr. Roycee. Glauben Sie mir, ich hätte ganz andere Möglichkeiten, Sie unauffällig umzubringen. Niemand würde nach Ihnen fragen, denn jeder, selbst Sie, wären davon überzeugt, dass es sich um einen Unfall handelt.«
    »Das glaub ich gern! Wie viele Arten, jemanden umzubringen, hat man Ihnen denn beim Geheimdienst beigebracht?«, fragte sie mit beißendem Spott.
    »Es sind insgesamt 384. Allerdings kann man bei J’erde nicht alle anwenden«, erwiderte er prompt. Patrisha sah trotz seines ernsthaften Gesichtsausdrucks ein lustiges Funkeln in seinen Augen und musste sich plötzlich ein Lachen verbeißen. »Ich weiß nicht, warum, aber ich glaube Ihnen, dass Sie nichts mit dem Anschlag zu tun haben. – Wahrscheinlich eine Leichtgläubigkeit, die ich früher oder später doch mit dem Leben werde bezahlen müssen«, fügte sie bitter hinzu. Betroffen sah Irendal, dass ihr Körper seine wütende Anspannung verlor. Sie ließ die Schultern und den Kopf hängen und rieb sich ratlos über die Stirn.
    »Ich kann Ihnen sagen, dass Ihr Tod nicht im Interesse des Triumvirats von Ebeem liegt«, sagte Markes Iredal nach einer Pause wieder ernst. »Und in meinem übrigens noch viel weniger.«
    Mit diesen Worten legte er den Arm um ihre Taille, zog sie an sich und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen.
    Patrisha erstarrte bei dieser unerwarteten Berührung. Sein Körper war heiß, wärmer, als der eines Menschen und in seinem Kuss lag eine Leidenschaft, die sie erschreckte. Doch auf der anderen Seite tat es in ihrer Verzweiflung auch gut, so
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