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Sternenfaust - 084 - Der Fremde

Sternenfaust - 084 - Der Fremde

Titel: Sternenfaust - 084 - Der Fremde
Autoren: M’Raven
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Sie es Instinkt oder Intuition, doch ich bin mir darin absolut sicher. Bevor wir irgendetwas gegen ihn unternehmen, sollten wir erst warten, bis wir uns genug mit ihm verständigen können, damit er uns alle diese ungeklärten Fragen beantworten kann.«
    »Da das aber seine Zeit dauert, in welcher er jederzeit irgendetwas Nachteiliges für uns und das Schiff tun könnte«, beharrte Tregarde, »halte ich das immer noch für zu gefährlich. Dazu kommt, dass wir ja gar nicht wissen, wie lange wir noch auf unserer Mission sein werden. Ich kann ihn nicht länger als zwei Wochen in künstlichem Koma halten. Jedenfalls nicht ohne dass sein Körper Schaden nimmt.«
    »Wenn wir ihn an Bord belassen«, meinte van Deyk, »so besteht zwar durchaus die Gefahr, dass er wieder versucht, das Schiff zu manipulieren. Wobei ich allerdings Bruder Williams Einschätzung zustimme, dass das keinen Sinn machen würde. Aber andererseits könnten wir eine Menge von ihm lernen, sobald wir uns mit ihm verständigen können. Möglicherweise weiß er sogar etwas über die Sonden und ihren Ursprung oder kann uns mehr über die Dronte mitteilen.«
    »Das halte ich für eher unwahrscheinlich«, wandte Bruder William ein. »Ich hatte viel mehr den Eindruck, dass die Dronte ihn gar nicht erschreckt haben. Also, dass er zumindest ihre Bauten nicht zum ersten Mal sieht.«
    »Ich kann mir nicht helfen«, sagte MacShane, »aber er tut mir leid. Wie muss sich jemand fühlen, wenn er wahrscheinlich eine Reise plant, die er zwar im Tiefschlaf verbringt, die aber – möglicherweise – nur ein paar Jahre dauern sollte, dann am Ziel angekommen feststellt, dass Jahrzehntausende vergangen sind, sein gesamtes Volk – zumindest am Zielort – schon seit Ewigkeiten tot ist und der Planet inzwischen von einer anderen Spezies okkupiert wurde? Wie muss sich jemand fühlen, der der Letzte seiner Art ist? Zumindest im Umkreis von wer weiß wie vielen Lichtjahren.«
    »Schrecklich«, war Bruder William überzeugt. »Einsam, verlassen und vollkommen verloren.«
    »Aber davon abgesehen bringt uns das wieder zu der Überlegung, woher der Fremde überhaupt gekommen ist«, warf Dana Frost ein. Bei Diskussionen wie dieser hielt sie sich am liebsten zurück und hörte ihren Leuten zu. Das hatte sich schon immer als sehr effektiv erwiesen. »Falls er nicht tatsächlich schon seit Jahrhunderten oder Jahrtausenden mit einem manövrierunfähigen Schiff dort gewesen ist, wo wir ihn gefunden haben, könnte seine Heimat durchaus Zehntausende von Lichtjahren weit weg sein. Möglicherweise ist er, wenn schon nicht selbst ein Basiru-Aluun, so doch mit ihnen verwandt.«
    »Wenn er das wäre«, sinnierte MacShane, und seine Stimme klang ein wenig aufgeregt, »und wir davon ausgehen, dass sein Volk wahrscheinlich eine Art fortgeschrittenes Stadium unserer eigenen Rasse ist, was sagt das dann über uns aus? Dass wir eines Tages auch Kräfte und Fähigkeiten entwickeln wie die Basiru-Aluun? Immerhin ist er genetisch ein Mensch.«
    »Bis auf ein paar geringfügige Abweichungen in der DNA«, erinnerte Tregarde ihn, »diese Abweichungen könnten durchaus den Bereich betreffen, der nach unserem heutigen Stand der Kenntnisse für die Entwicklung von Psi-Fähigkeites verantwortlich ist. Und das könnte tatsächlich bedeuten, dass auch wir Menschen in der Lage sind, solche Fähigkeiten zu entwickeln. Die genetische Voraussetzung dazu tragen wir jedenfalls in uns. Meiner Ansicht nach ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die ersten Telepathen, Telekineten und andere Psi-Menschen geboren werden.«
    »Das sind natürlich alles hochinteressante und spannende Überlegungen«, wandte Frost ein, »aber wir sind hier, um zu entscheiden, was wir mit dem Unbekannten tun sollen oder müssen. Wir können ihn schlecht auf dem Planeten absetzen und damit den Dronte in die Ganglien spielen. Das wäre genauso, als würden wir ihn hinrichten. Wir können ihn aber auch nicht an irgendeinen anderen Ort seiner Wahl bringen, weil wir eine Mission zu erfüllen haben. Die Möglichkeit, ihn mitzunehmen und während der Reise im künstlichen Koma zu belassen, kommt ebenfalls nicht in Frage, da wir damit seine Gesundheit und letztendlich sein Leben gefährden. So wie ich die Sache sehe, haben wir keine andere Wahl als ihn mitzunehmen.«
    »Und ich warne nochmals davor, Captain«, wandte Tregarde nachdrücklich ein. »Der Mann stellt für die Sicherheit des Schiffes ein nicht zu unterschätzendes und meiner Meinung nach
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