Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 084 - Der Fremde

Sternenfaust - 084 - Der Fremde

Titel: Sternenfaust - 084 - Der Fremde
Autoren: M’Raven
Vom Netzwerk:
keines davon schenkte der SONNENWIND irgendeine Beachtung.
    »Vielleicht bin ich ja nicht in der Lage, die Denkweise der Dronte nachzuvollziehen«, sagte Commander Reena McKee, Barus’ Erste Offizierin, »aber was wir von der Siedlung der Dronte aus der Ferne erfassen konnten, so machten die mir nicht den Eindruck, als wären sie groß genug, um derart viel was auch immer an Bodenschätzen zu fördern, um eine so große Transportflotte zu benötigen.«
    »Das denke ich allerdings auch«, stimmte Barus ihr zu. »Teluvion?«
    Der Ortungsoffizier musste nicht fragen, was sein Kommandant von ihm wollte. Er diente lange genug unter Chip Barus, um am Tonfall seines fragend ausgesprochenen Namens erkennen zu können, welche Informationen der Captain verlangte. Er rief die früheren Ortungsergebnisse von der Oberfläche des dritten Planeten auf, welche die STERNENFAUST ihnen zwischendurch übermittelt hatte.
    »Ich kann zwar auch nur eine Vermutung anstellen, Sir«, sagte er schließlich, »aber die Kapazität der Dronte-Schiffe reicht wohl aus, um nicht nur die abgebauten Rohstoffe, sondern auch die vermutlich gesamten Bewohner der Kolonie mitzunehmen. Könnte sich um eine Art ›Wachablösung‹ handeln. Oder diese Schiffe bringen Versorgungsgüter, denn der Planet da unten sieht mir nicht so aus, als würde auf dem allzu viel wachsen und gedeihen, das man als Nahrung verwenden kann. Nicht mal, wenn man ein Dronte ist.«
    »Falls es sich tatsächlich um eine Ablösung der Arbeiter auf dem Planeten handeln sollte«, warf McKee ein, »so könnten die Dronte auf dem Rückweg auf den Gedanken kommen, uns sozusagen im Vorbeifliegen noch aus dem All zu fegen. Ich schlage vor, wir sehen zu, dass wir schnellstmöglich hier verschwinden.«
    Barus nickte zustimmend. »Das halte ich für eine sehr gute Idee. – Smith, geben Sie mir eine Verbindung mit der STERNENFAUST.«
    »Verbindung steht, Sir.«
    »Captain Frost«, sagte Barus ohne Umschweife, kaum dass Dana Frosts Gesicht auf dem Bildschirm erschienen war, »wir sind hier zu dem Schluss gekommen, dass wir schnellstmöglich von hier verschwinden sollten, bevor die Dronte auf den Gedanken kommen, dass wir ein lohnendes Zielobjekt für ihre Schießübungen abgeben. Außerdem sollten wir uns auch wieder auf unsere eigentliche Aufgabe konzentrieren und weiter nach dem Ursprung der Sonden suchen.«
    »Keine Einwände, Captain Barus«, stimmte Frost zu. »Wo treffen wir uns zur nächsten Etappe?«
    »Wir haben schon ein Etappenziel in zwölf Lichtjahren Entfernung ausgemacht. Lieutenant Teluvion übermittelt sie Ihnen. Ich würde sagen, wir treffen uns dort. – Was ist mit Ihrem ›Gast‹?«
    »Es scheint, als sei er Jahrzehntausende zu spät hier angekommen. Wir vermuten, dass die Ruinen, die wir entdeckt haben, die letzten Überreste seiner Zivilisation sind.«
    »Und das bedeutet?«, fragte Barus misstrauisch, obwohl er die Antwort natürlich schon ahnte.
    »Das bedeutet, dass wir ihn wohl oder übel erst einmal an Bord belassen und mitnehmen müssen, bis wir eine andere Lösung finden. Frost – Ende.«
    »Wir hätten den Kerl lassen sollen, wo wir ihn gefunden haben«, murmelte Barus mehr zu sich selbst. »Seit er an Bord der STERNENFAUST ist, gibt es nichts als Ärger mit ihm.«
    »Sehen Sie es einmal positiv, Sir«, warf Reena McKee ein. »Sobald wir eine Verständigungsmöglichkeit mit ihm gefunden haben, dürfte sein Wissen ungeheuer wertvoll für uns sein und vielleicht sogar für unsere Mission.«
    »Oder er wird zu unserem Untergang beitragen«, hielt Barus dem entgegen und winkte ab, als McKee noch etwas sagen wollte. »Aber es ist müßig, darüber zu spekulieren. Es wird uns, wie die Dinge liegen, nichts anderes übrig bleiben als abzuwarten. – Lieutenant Commander Bruno«, wandte er sich an den Ruderoffizier, »geben Sie den Kurs ein, und dann nichts wie weg hier!«
    »Jawohl, Sir.«
    Sekunden später sprangen die Triebwerke an, und die SONNENWIND setzte sich in Bewegung auf das neue Ziel zu. Die STERNENFAUST folgte ihr.
     
    *
     
    Dana Frost ließ es sich nicht nehmen, beim Abflug der STERNENFAUST aus der Deckung des Mondes das Manöver der großen Dronte-Flotte auf dem Hauptbildschirm zu verfolgen. Wie Chip Barus gesagt hatte, kümmerten sich die herankommenden Schiffe der Parasiten weder um die SONNENWIND noch um die STERNENFAUST, die sie spätestens durch das Starten der Triebwerke bemerkt haben mussten. Doch wie Barus bereits gesagt hatte, bestand jederzeit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher