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Sternenfaust - 084 - Der Fremde

Sternenfaust - 084 - Der Fremde

Titel: Sternenfaust - 084 - Der Fremde
Autoren: M’Raven
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auch nicht wirklich einzuschätzendes Risiko dar.«
    »Dem stimme ich zu«, schloss sich Telford der Meinung des Arztes an. »Aber vielleicht könnte man ihn als Kompromiss in seiner Kabine unter Hausarrest halten und beim geringsten Anzeichen von Manipulation am Schiff ins Koma versetzen.« Er warf MacShane einen Blick zu. »Vielleicht können Sie ihm begreiflich machen, dass wir das jedes Mal tun werden, sobald er irgend so einen Trick versucht und er das im Interesse seiner Gesundheit besser lassen sollte.«
    MacShane nickte. »Sobald wir uns mit ihm gut genug verständigen können, dürfte das kein Problem sein. Aber das wird noch eine Weile dauern.«
    »Können Sie ihm klarmachen, dass er an Bord bleiben muss, Professor?«, wollte van Deyk wissen.
    MacShane zögerte kurz, ehe er langsam nickte. »Ich denke schon.«
    »Gut«, entschied Dana, »dann teilen wir ihm unseren Entschluss mit.«
    In diesem Moment meldete sich Mutawesi von der Brücke über Interkom. »Captain Frost, Captain Barus meldet uns soeben, dass ein enormes Kontingent Dronte-Schiffe im Anflug ist. Und wie es aussieht, halten Sie direkt auf die SONNENWIND zu.«
     
    *
     
    Chip Barus hatte das ungute Gefühl, auf den sprichwörtlichen »heißen Kohlen« zu sitzen. Die unmittelbare Nähe der Dronte-Siedlung auf dem dritten Planeten, der Zwillings-Erde, wie man sie bereits an Bord seines Schiffes nannte, machte ihn zwar nicht gerade nervös, sorgte aber für einen stetigen Zustrom von Adrenalin in seinem Blut. Es gab ihm zu denken, dass eine Bergbausiedlung, in der es keine verarbeitende Industrie gab – zumindest keine, die als solche zu erkennen gewesen wäre – zwar über einen Raumhafen verfügte, der aber zurzeit keine Transportschiffe beherbergte.
    Und somit bestand die Gefahr, dass jederzeit Dronte-Schiffe auftauchen konnten, sei es, um neue Arbeiter zu bringen oder um Rohstoffe abzuholen.
    Captain Frost, beeilen Sie sich mit was immer Sie gerade tun , dachte er zum wiederholten Mal, während er in der Zentrale der SONNENWIND saß und äußerlich ungerührt die Ortungsanzeigen auf dem Hauptbildschirm beobachtete. Er hätte der STERNENFAUST am liebsten einen Funkspruch geschickt, sie solle gefälligst ihre Untersuchungen abschließen, damit sie machen konnten, dass sie hier wegkamen, bevor sie entdeckt wurden. Schließlich waren die Dronte auf nichts gut zu sprechen, das von ihrer Warte aus gesehen von jenseits des Wurmlochs kam. Wenn sie die SONNENWIND oder die STERNENFAUST entdeckten, war es mehr als wahrscheinlich, dass sie die Schiffe auf der Stelle angriffen und zu vernichten trachteten. Und allein diese Möglichkeit verursachte ihm ein höchst unangenehmes Gefühl.
    »Sir, mehrere Schiffe sind soeben in den Normalraum eingetreten«, meldete Lieutenant James Teluvion. »Zweifellos Dronte-Schiffe.« Er warf seinem Kommandanten einen ernsten Blick zu. »Insgesamt 28 feindliche Schiffe, Sir.«
    Barus presste die Lippen zusammen, damit ihm nicht versehentlich ein Fluch entschlüpfte. Ich habe es geahnt, verdammt! »Taktik! Gefechtsbereitschaft!«, befahl er ruhig. »Ruder! Fluchtkurs eingeben. Triebwerkszündung auf meinen Befehl. Kommunikation! Eine Nachricht an die STERNENFAUST auf einem geschützten Kanal, dass wir Feindkontakt haben.«
    Seine Anweisungen wurden umgehend bestätigt. Doch Barus’ Taktik, »toter Hund« zu spielen, funktionierte nicht, denn die Dronte verfügten über eine weitaus bessere Ortung als die SONNENWIND.
    »Captain, die haben uns geortet«, meldete Teluvion. »Sie nehmen Kurs auf uns.«
    »Lieutenant Smith«, wandte sich Barus an seinen Kommunikationsoffizier, »senden Sie auf allen Kanälen an die Dronte, dass wir das Virus an Bord haben, das sie vernichtet und wir Geschosse mit speziell dafür entwickelten Kanonen in ihre Schiffe schießen werden, sollten sie uns angreifen.«
    »Jawohl, Sir«, bestätigte Guofeng Smith.
    Doch noch bevor er den Befehl ausführen konnte, sagte Teluvion: »Ich muss mich korrigieren, Sir. Die Dronte haben zwar ihren Kurs geändert, aber wir sind nicht das Ziel. Sie fliegen auf dem kürzesten Weg zum dritten Planeten. Und dieser Kurs führt sie zwar in unsere Richtung, aber definitiv nicht bis auf Schussweite an uns heran. – Sir, soeben sind noch mehr Dronte-Schiffe aufgetaucht. Jetzt sind es insgesamt 39. Nein, 45. – 58 Schiffe.«
    Tatsächlich waren im Abstand von nur wenigen Sekunden noch drei Pulks mit insgesamt 30 weiteren Schiffen in den Normalraum eingetreten. Und
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