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Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2)

Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2)
Autoren: M’Raven
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sie waren nicht darauf vorbereitet, dass der Tod sie derart überraschen würde.
    Die Marines feuerten ihre auf breite Streuung eingestellten Salven ab, während hinter ihnen sich eine Dreiergruppe nach der nächsten per Antigrav über ihre Köpfe hinweg nach draußen in Sicherheit brachte. Dabei zeigte sich, dass Telfords Beobachtung hinsichtlich der Sprungkraft der Krakenskorpione nicht übertrieben gewesen war. Einige aus den hinteren Reihen, die noch nicht unmittelbar von den Schüssen bedroht wurden, versuchten tatsächlich, den einen oder anderen von der Decke zu »pflücken«, indem sie hochsprangen und mit ihren Tentakeln nach ihnen griffen. Doch die Marines hatten mit solchen Manövern gerechnet und schafften es, die Angreifer zu töten, bevor ihre Tentakel sich um ihre auserwählten Opfer schlingen und diese ins Verderben reißen konnten. Bis auf zwei Mal, die einen Menschen und einen Kridan das Leben kosteten.
    Doch jetzt schienen die Krakenskorpione begriffen zu haben, dass sie nichts gegen die Marines ausrichten und die Flucht der anderen nicht verhindern konnten, ja, dass sie selbst vollständig vernichtet werden würden, wenn sie nicht schnellstmöglich das Feld räumten. Sie stellten ihre fruchtlosen Angriffe ein und rannten davon, so schnell es ihre Gliedmaßen erlaubten. Innerhalb von weniger als zehn Sekunden waren sie alle verschwunden. Zur Erleichterung der restlichen Crewmitglieder flohen sie in die entgegengesetzte Richtung als die, die die Crews genommen hatten. Und nachdem die Gefahr nun gebannt war, ging die Evakuierung erheblich schneller voran.
    Telford verriegelte die Tür zum Schaltraum wieder, bevor er als Letzter ging. Er wusste zwar nicht, was die Krakenskorpione oder andere Wesen, die hier lebten, eventuell mit dem Equipment darin anfangen konnten, doch es war in jedem Fall besser, kein Risiko einzugehen.
    Die Crews erreichten unangefochten die Schleuse, durch die sie das Konstrukt betreten hatten, schwebten hinaus und flogen geschlossen ein paar Kilometer weiter, ehe sie sich am Rand einer Art Oase niederließen, um eine Pause einzulegen und ihr weiteres Vorgehen zu besprechen. Sie befanden sich hier auf offenem Gelände, das etwaig anschleichenden Feinden keinerlei Deckung bot, sah man von einer einzigen doppelt mannshohen Felsnadel ab, die wie ein riesiger Finger in den Himmel ragte. So konnten sie sich einigermaßen sicher fühlen, nachdem sie das Wasser der Oase gescannt und festgestellt hatten, dass darin keine Tiere oder andere Wesen lebten, die zu einer Gefahr hätten werden können.
    Jenny Black Fox fand ein paar Steine, die sie mit Hilfe von Telfords Thermostrahler zu scharfen Klingen formte und sie gekonnt in die Enden der Kampfstöcke einsetzte, mit denen inzwischen fast jeder ausgerüstet war. Dadurch wurden die zu Speeren umgeformt, die in den Händen entsprechend trainierter Leute zu formidablen Waffen werden konnten.
    Siron Talas hatte sich völlig zurückgezogen. Er saß am Rand des Wassers, starrte auf die Oberfläche und erweckte den Eindruck, als wäre er bereits tot, ohne dass sein Körper das bisher begriffen hätte. Er war so sehr in Gedanken vertieft, dass er das Kommen von Brekken Dabruun erst bemerkte, als der Arzt ihn ansprach. Etwas, das ihm noch vor zwei Tagen nie passiert wäre.
    »Wenn Sie Ihr Leben zu beenden wünschen, sollten Sie sich die Kehle durchschneiden oder sich von einem der Marines erschießen lassen, Kommandant«, sagte Brekken schonungslos. »Das wäre besser als so dazusitzen und eine jämmerliche Gestalt abzugeben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ihre Frau das gutgeheißen hätte.«
    »Sie wissen nicht, wovon Sie reden«, knurrte Siron ihn an und fühlte Zorn in sich aufsteigen.
    »Und ob ich das weiß«, konterte Brekken. »Was macht Sie eigentlich glauben, dass Sie der einzige J’ebeem sind, der jemals eine geliebte Angehörige verloren hat?« Er ignorierte, dass Siron ihn in kalter Wut anfunkelte und fuhr ungerührt fort: »Wären wir hier allein, hätte ich keine Probleme damit, Sie Ihrem Schmerz, Ihrer Selbstzerfleischung und Ihrem Wunsch nach Selbstzerstörung zu überlassen. Aber Sie sind immer noch der Kommandant unserer Crew. Jedenfalls was davon noch übrig ist. Die Leute brauchen Sie in dieser Eigenschaft. Ihr Vorbild ist es, das ihnen den Willen und die Disziplin gibt durchzuhalten und weiterhin ihr Bestes zu geben. Wenn sie aber ständig einen Kommandanten vor Augen haben, den nur noch interessiert, wie sehr er selbst
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