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Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2)

Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 073 - Gefangen im Zentrum (1 of 2)
Autoren: M’Raven
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waren humanoid, doch ein Geschlecht war nicht eindeutig zu erkennen.
    Das Wesen kam näher und blieb schließlich ein paar Schritte vor dem Ring aus Sicherheitswachen stehen.
    »Ich komme in Frieden«, sagte es in Solar und wiederholte denselben Satz noch einmal in Jubar und Kridanisch. Seine Stimme klang, als käme sie aus weiter Ferne und würde von einem Nachhall begleitet. Die Modulation hatte eine entfernte Ähnlichkeit mit der eines Translators, war aber nicht ganz so unpersönlich. »Ich bringe eine Botschaft von Denuur.« Auch diese Worte sagte es in allen drei Sprachen, wartete aber eine Antwort nicht ab. »Denuur wünscht, dass ihr euch ein Gebiet sucht, das euren natürlichen Bedürfnissen entspricht. Dort sollt ihr euch niederlassen und euer Leben einrichten, wie ihr es auch auf euren Heimatwelten führen würdet.«
    »Was soll das heißen: niederlassen ?«, fragte Mirrin-Tal deutlich erbost. »Erwartet Denuur etwa, dass wir hierbleiben sollen?«
    »Genau«, antwortete das Wesen. »Ich werdet diesen Ort nie wieder verlassen. Alle, die hierher kamen, sind geblieben, haben sich eingerichtet und führen ihr Leben. Das werdet ihr auch tun.«
    »Die anderen sind garantiert ebenso unfreiwillig hier wie wir«, stellte Siron kalt fest.
    »Das ist unerheblich«, wischte das Wesen den Einwand beiseite. »Denuur wünscht, dass ihr bleibt, und ihr werdet bleiben. Niemand widersetzt sich Denuur.«
    »Das würden wir gern mit ihm persönlich besprechen«, wandte Dana ein. »Wo finden wir ihn?«
    Das Wesen zögerte kurz. »Denuur ist überall«, sagte es schließlich.
    »Womit wir wieder beim Gottprinzip wären«, murmelte van Deyk, der neben Dana stand.
    »Captain«, meldete sich Jefferson und trat zu ihnen. Er hielt ihnen seinen Scanner hin. »Was immer dieses Wesen ist, der Scanner kann es nicht richtig erfassen beziehungsweise nicht analysieren. Ich habe solche Anzeigen bisher nur bei diesen merkwürdigen Quallenbiestern gehabt, die sich immer in Luft auflösen, wenn wir sie uns näher ansehen wollen.«
    »Und was heißt das nun?«, fragte van Deyk.
    Jefferson zuckte mit den Schultern. »Ich habe keine Ahnung, Sir.« Und diese Äußerung aus dem Mund des fähigsten Chefingenieurs, den die STERNENFAUST je gesehen hatte, wollte schon etwas heißen.
    Dana wandte sich wieder an das Wesen. »Auch wenn Denuur überall ist, würden wir gern mit ihm in direkten Kontakt treten. Wie können wir das erreichen?«
    »Ihr könnt Denuur nicht kontaktieren«, antwortete es. »Denuur will es nicht.«
    Doch damit gab sich Dana nicht zufrieden. »Warum nicht? Hat er Angst vor uns?«
    »Denuur kennt keine Angst. Denuur ist alles und in allem. Viele sind Eins und Eins sind Viele. Viele und Eins sind überall. Eins und Viele sind nirgendwo. Das Innere ist außen und Außen ist Innen. Denuur ist innen, und Denuur ist außen. Denuur ist die Quelle, und die Quelle ist Denuur. Denuur ist dort, wo die Quelle entspringt.«
    »Und was soll das jetzt heißen?«, überlegte van Deyk laut, doch das Wesen antwortete nicht darauf.
    »Richtet euch hier ein und passt euch der Sphäre an, die ihr euch aussucht«, sagte es bestimmt. »So lautet Denuurs Befehl, und ihr tätet gut daran, ihn zu befolgen. Sonst wird Denuur euch vernichten.«
     
    *
     
    Fähnrich Jenny Black Fox war schon immer eine unbequeme Person gewesen. Sie gab sich nie damit zufrieden, irgendetwas auf sich beruhen zu lassen, ohne eine befriedigende Antwort gefunden zu haben. Ganz besonders allergisch reagierte sie auf Situationen – und Leute! – die ihr vorschreiben wollten, was machbar war und was nicht. Solche Vorschriften reizten sie grundsätzlich dazu, das Gegenteil zu beweisen. Und diese Hartnäckigkeit, die manchmal schon an Sturheit grenzte, war ein Teil ihres Erfolgs als Waffentechnikerin.
    Deshalb nahm sie auch jetzt nicht einfach hin, dass das fremde Wesen sich jeder Scanner-Analyse entzog. Sie vermutete, dass es ein Hologramm sein könnte, was seine Nichtscanbarkeit hinreichend erklären würde. Doch in dem Fall würden die Scanner gar nichts anzeigen, statt ständig wechselnde und sich widersprechende Daten zu liefern. Sie beschloss, sich das Ding aus der Nähe anzusehen und näherte sich ihm vorsichtig von hinten, während sie es weiterhin unablässig scannte: Falls das Wesen ihre Annäherung bemerkte, so ignorierte es diese. Allerdings wurden die Scans auch aus unmittelbarer Nähe nicht klarer.
    Jenny trat schließlich einfach an das Wesen heran, streckte die Hand
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