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Sternenfaust - 070 - Der Renegat

Sternenfaust - 070 - Der Renegat

Titel: Sternenfaust - 070 - Der Renegat
Autoren: M’Raven
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Morax gefangen zu nehmen, der jetzt in einer bestmöglich gesicherten Zelle schmorte. Aber aus dem war nichts herauszubringen, was ihnen weitergeholfen oder ihnen einen Hinweis gegeben hätte, wohin sie sich als Nächstes wenden sollten. Dana hatte Bruder William auf ihn angesetzt. Der Berater aus dem Christophorer-Orden war vielleicht der Einzige, der etwas von Caan erfahren konnte, denn Danas diesbezügliche Versuche waren erfolglos geblieben.
    Aber wenn sie keinen weiteren Anhaltspunkt für ihre Suche erhielten, bedeutete das möglicherweise das Ende der Reise. Schließlich konnten sie nicht endlos lange blind in der Gegend herumsuchen, in der Hoffnung, irgendwo auf weitere Hinweise zu stoßen, wenn sie nicht die geringste Ahnung hatten, wo sich diese Hinweise befinden mochten. Dazu war das Universum einfach zu groß. Doch im Moment scannten alle Schiffe die Umgebung nach weiteren Spuren der Toten Götter ab.
    Dana zog ihren Turm auf eine, wie sie glaubte, strategisch günstige Position und merkte an MacShanes Grinsen, dass sie wohl einen Fehler gemacht hatte. Allerdings konnte sie nicht erkennen, welchen.
    »Matt in elf Zügen«, kommentierte MacShane trocken und fügte mit einem noch breiteren Grinsen hinzu: »Spätestens.«
    Dana seufzte. »Ihnen macht es wohl einen ungeheuren Spaß, harmlose Leute fertigzumachen, wie?«, scherzte sie.
    MacShane lachte. »Nur sie vom Schachbrett zu fegen«, gab er augenzwinkernd zu. »Aber ich liebe Herausforderungen.«
    »Warum spielen Sie dann mit mir?«, konterte Dana. »Ich bin im Schach alles andere als eine Herausforderung für Sie.«
    »Aber ich genieße Ihre Gesellschaft, Dana. Das wissen Sie doch. Und wenn mich mal nach einer saftigen Niederlage gelüstet, spiele ich via Bergstromfunk mit Ihrer Schwester Shesha’a.«
    Shesha’a war die Kommandantin der WEITE REISE, des Schiffes der sauroiden Shisheni. Bei ihrem ersten Aufenthalt auf Shishena hatte sie Dana als Schwester adoptiert, und Dana hatte inzwischen festgestellt, dass nicht nur Shesha’a, sondern alle Shisheni diese Adoption sehr ernst nahmen. Inzwischen sah auch die Regierung der Solaren Welten darin einen unschätzbaren Vorteil. Nachdem genug über die Mentalität der Shisheni bekannt war, ging die Regierung davon aus, dass die Sauroiden niemals gegen ein Volk Krieg führen würden, bei dem sie ein adoptiertes Mitglied besaßen. Deshalb war Dana von offizieller Seite nachdrücklich ermutigt, um nicht zu sagen verpflichtet worden, diese »familiäre Beziehung« unter allen Umständen zu pflegen. Was ihr nicht sonderlich schwerfiel, denn sie empfand mittlerweile eine aufrichtige Zuneigung zu Shesha’a.
    »Ich liebe Herausforderungen«, wiederholte MacShane jetzt. »Deshalb bin ich Kryptologe geworden. Es gibt nichts Aufregenderes – auf geistigem Gebiet – als das Entschlüsseln von Schriften, Symbolen und Sprachen, für die es keinen Anhaltspunkt gibt.«
    »Nun«, konterte Dana und registrierte missmutig, dass er ihren Turm mit einem Springer schlug, dessen bedrohliche Position sie übersehen hatte, »ohne meine von meinem Aufenthalt bei den Morax mitgebrachten Kenntnisse über deren Schrift, die mit denen der Toten Götter identisch ist, hätten Sie es wohl nie geschafft, Mac.«
    »Da muss ich Ihnen widersprechen. Die Entschlüsselung der ägyptischen Hieroglyphen und der sumerischen Keilschrift hat bewiesen, dass es durchaus machbar ist. Mit einer Hilfe wie der Ihren ist es aber natürlich sehr viel leichter. Und da wir jetzt Sikona haben, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis wir die Schrift der Toten Götter vollständig oder doch weitgehend vollständig entziffert haben.«
    Sikona war eine Rhukapai und befand sich zurzeit an Bord der WEITE REISE, wo sie sich als blinde Passagierin eingeschmuggelt hatte. Die Expedition war ihrem Volk in dem ersten, offenbar von den Toten Göttern erschaffenen Sonnensystem begegnet, das sie nach Erreichen ihres ersten Etappenziels entdeckt hatte.
    Die Rhukapai hielten sich für die Lieblinge der Götter, weil in regelmäßigen Abständen Raumschiffe kamen und einige besonders Auserwählte unter ihnen mit sich nahmen, damit sie den Göttern direkt dienen konnten. Durch die Ankunft der Expeditionsteilnehmer hatte sich allerdings sehr schnell herausgestellt, dass die vermeintlichen »Diener der Götter«, die die Auserwählten einsammelten, niemand anderes als Morax waren, die den ganzen Planeten als Zuchtstation für ihren Sklavennachschub missbrauchten.
    Sikona, die
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